ETFs bilden einen Index nach und bieten Kleinanlegern die Möglichkeit, breit gestreut Aktien zu erwerben.
Quelle: Boris Roessler/dpa
Drauf steht, was drin ist! Das gilt auch für die neuen Börsen-Lieblinge, die
ETFs (Exchange Traded Funds), börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden einen Index wie zum Beispiel den Deutschen Aktienindex (Dax) nach.
Kleinanleger können also mit einem Investment einen ganzen Korb von
Wertpapieren kaufen. Wenn da nur nicht so viele unverständliche Abkürzungen wären, die Otto Normalverbraucher kaum entschlüsseln kann.
Möglichkeiten zur Geldanlage gibt’s viele. Eine davon: die börsengehandelten Fonds, auch ETFs genannt. Was unterscheidet sie von anderen Investitionsmöglichkeiten? Ein Überblick. 15.12.2022 | 1:05 min
Wie sich der ETF-Name zusammensetzt
Am Anfang steht der Emittent, der Herausgeber des ETFs. Beim "Lyxor Japan (Topix) (DR) UCITS ETF Daily Hedged to EUR Dist" gilt das allerdings ausnahmsweise nur bedingt, da die ehemals selbständige Investmentgesellschaft Lyxor im Jahr 2021 von der Fondsgesellschaft Amundi übernommen wurde, die rund zwei Billionen Euro Anlegergelder verwaltet.
An zweiter Stelle steht immer der zugrundeliegende Index, hier der japanische Topix, die Zusammenfassung der größten japanischen börsengehandelten Unternehmen, das japanische Pendant zum deutschen Dax.
Sie werben auf Instagram, YouTube, TikTok mit ihrem Erfolg und versprechen: Jeder kann es schaffen. Sogenannte Finfluencer geben Tipps zur Geldanlage – und manche gehen sogar noch weiter.15.11.2023 | 28:59 min
ETF-Strategie steht auch im Namen
Nach dem Namen des Herausgebers kommt also der geografische Fokus oder die Anlagestrategie des ETFs. Das muss aber nicht unbedingt die Nachbildung eines großen Index sein.
Geldmarktfonds gelten als sichere Anlagemöglichkeit. Das Geld wird dabei in Staatsanleihen oder Einlagezertifikate von Banken angelegt. Zwei Experten erklären die Investmentfonds.
von Thilo Hopert
Achtung bei "short" im ETF-Namen
ETFs mit diesem Namensbestandteil setzten auf eine inverse Wertentwicklung: Je stärker der zugrundeliegende Index fällt, desto besser entwickelt sich der ETF!
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Was ETC, ETN und Co. bedeuten
- ETC (Exchange Traded Commodities) steht für börsengehandelte Rohstoffe wie Gold, Silber, Zink, aber auch Agrarprodukte wie Weizen.
- ETN (Exchange Traded Notes) hingegen steht für eine ganz andere Gattung: Während ETFs ein Sondervermögen darstellen, das auch im Insolvenzfall des Emittenten unangetastet bleibt, sind ETNs Inhaberschuldverschreibungen, das heißt der Käufer hat im Insolvenzfall des Emittenten ein nur nachgelagertes Forderungsrecht aus der Insolvenzmasse.
- ETP (Exchange Traded Products) wiederum ist nur der Oberbegriff für alle börsengehandelten Produkte.
- UCITS (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities) steht für eine europäische Richtlinie, die Anlegern einen gewissen Schutz bietet.
Liegt es auf dem Konto, verliert das eigene Geld gerade schnell an Wert. Um dem entgegenzuwirken, kann Investieren sinnvoll sein. ZDFheute live über kluge Anlagemöglichkeiten.15.12.2022 | 46:10 min
Dividendenverwendung
- Acc oder auch nur C steht für "accumulating", Dividenden werden also nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert in den ETF. Der Fachbegriff ist "thesaurierend".
- Dagegen steht Dis (oder wie in unserem Beispiel oben "Dist") für Distributing, die Dividenden werden also ausgeschüttet.
- Core, Hedged und DR Core-ETFs versprechen eine möglichst breite Geldanlage und repräsentieren häufig große Indizes wie beispielsweise den MSCI World oder den amerikanischen S&P 500.
- Hedged zeigt an, dass der ETF währungsgesichert ist. In unserem Beispiel wirkt sich ausschließlich die Wertentwicklung der japanischen Aktien, nicht jedoch das Wechselkursverhältnis auf die Wertentwicklung aus.
- DR ist die Abkürzung für "Direct Replication". In unserem Beispiel etwa kauft der Emittent tatsächlich japanische Aktien, um den japanischen Aktienindex nachzubilden.
- Das ist aber nicht selbstverständlich: Viele Emittenten verwenden Swaps, um einen Index nachzubilden. Swaps, im Deutschen "Tausch", sind das Gegenteil: Hier geht es (nur) um eine Absicherung. Auf gut Deutsch: Die zugrundeliegenden Aktien werden vom Emittenten des ETF gar nicht gekauft.
Matthias Nick ist Redakteur bei WISO. Gut informiert und inspiriert durch die Welt der Finanzen