CES 2024: Wie KI die US-Elektronikmesse beherrscht

Es ist ja nicht so, als habe es ChatGPT bei der Consumer Electronics Show (CES) im letzten Jahr noch nicht gegeben. Schon damals sprachen alle über den KI-Hype, den die Einführung des mittlerweile bekanntesten Chatbots der Welt Ende 2022 katalysierte.

Es war vor zwei Jahren allerdings nur ein Thema von vielen, das für Schlagzeilen sorgte. Bei der aktuellen CES ist Künstliche Intelligenz nun sozusagen zum roten Faden geworden, der sich durch fast jede Keynote, Premiere oder Weiterentwicklung zieht.

Ein intelligenter Spiegel beispielsweise, kann nur anhand eines Gesicht-Scans präzise Aussagen über den Gesundheitszustand der Person treffen, die hineinschaut.

Die Analyse dauert 30 Sekunden, und schon bekommt man seinen Blutdruck, Cholesterinspiegel, Herzinfarktrisiko, Blutzuckerspiegel und vieles mehr angezeigt. Und tatsächlich zeigt sich im Selbsttest: Die Werte stimmen ziemlich genau überein mit den vor kurzem vom Hausarzt ermittelten Zahlen.

Trotz aller Begeisterung für die technischen Neuerungen, hört man auf der Messe aber auch immer wieder Gespräche, in denen es um Vorbehalte in Sachen Datenschutz geht. Die allermeisten Fachexpert*innen sind sich darüber einig, dass die rasante Implementierung von Künstlicher Intelligenz in diverse Endprodukte unbedingt auch streng reguliert sein muss - zu streng aber auch wieder nicht, da dies die Entwicklung auf dem Feld natürlich auch ausbremsen kann.

Auch in der Autobranche spielt KI längst eine riesige Rolle, insbesondere, wenn es um das Fahrerlebnis an sich geht. Nachdem die CES längst auch eine der bedeutendsten Automobilmessen der Welt geworden ist, sind große Autokonzerne ebenfalls regelmäßig vertreten.

So legt BMW beispielsweise in diesem Jahr den Fokus seiner Präsentation auf die Zukunft des digitalen Faherlebnisses. Unter anderem können Besucher*innen vor Ort das Potential von Augmented Reality-Brillen oder den auf generativer KI basierenden "BMW Intelligent Personal Assistant" erleben. Dies ist sozusagen ein digitaler KFZ-Experte, mit dem man mithilfe des Alexa Large Language Models (LLM) einen Dialog rund um das Fahrzeug oder geplante Trips führen kann.

Auch Mercedes präsentiert auf der CES eine ganze Reihe seiner digitalen Fortschritte. Im Mittelpunkt der Präsentation steht der neue "MBUX Virtual Assistant". Ähnlich wie die Konkurrenz aus München greift er auf generative künstliche Intelligenz zurück, um auch anhand von 3D-Grafiken Interaktionen natürlicher, intuitiver und persönlicher zu gestalten.

Außerdem feiert das "Concept CLA Class" auf der Messe seine Nordamerika-Premiere, das auf der kommenden Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) basiert.

Es gibt also wie immer viel zu sehen und zu erleben auf der bekanntesten Technikmesse der Welt. Und nach den zähen Pandemiejahren klettern die Besucher*innen-Zahlen langsam auch wieder in Richtung Vor-Covid-Niveau. In diesem Jahr rechnen sie bei der CES mit 130.000 Interessierten vor Ort, die sich rund 3.500 Ausstellungen ansehen werden.