Dropshipping: Was ist das für ein E-Commerce-Geschäftsmodell?
E-Commerce-Geschäftsmodell:Millionen verdienen durch Dropshipping?
von Anja Kollruß und Ole Siebrecht
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Schnell und einfach reich werden mit Produkten direkt vom Großhändler zum Kunden: Das verspricht das auf Social Media gehypte Dropshipping-Business. Was steckt dahinter?
Schnell und einfach reich werden mit Produkten, die direkt vom Großhändler zum Kunden gelangen: Funktioniert das mit Dropshipping?14.10.2024 | 43:12 min
Was ist Dropshipping?
Schnell hohe Gewinne erzielen, mit Online-Shops Millionen verdienen: Das versprechen Dropshipper und Content Creator auf Plattformen wie TikTok und Instagram. Sie behaupten, dass ihr Geschäftsmodell ohne große Investitionen oder viel Arbeit erfolgreich sein kann.
Dropshipping ist ein E-Commerce-Geschäftsmodell, bei dem der Händler Produkte über einen Online-Shop verkauft, ohne diese selbst auf Lager zu haben. Statt Waren im Voraus einzukaufen, kauft der Händler das Produkt erst dann beim Lieferanten, wenn der Kunde eine Bestellung aufgibt. In der Wirtschaft wird es auch als Streckengeschäft bezeichnet, bei dem die Ware direkt vom Hersteller zum Kunden geschickt wird.
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Was sind die Vorteile von Dropshipping für den Unternehmer?
Für die Dropshipper ist das erst einmal ziemlich bequem: Sie brauchen kein Lager und müssen sich auch nicht um die Logistik kümmern. Das alles übernimmt der Hersteller. Und sie müssen nicht in Vorkasse gehen und eine Vielzahl an Produkten vorab einkaufen.
Dropshipping ermöglicht es einem, mit wenig Geld zu starten.
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Christoph Filgertshofer, Dropshipper
Das weiß auch der 24-jährige Christoph Filgertshofer. Er hat in der Vergangenheit Produkte wie Armbänder oder bedruckte Tassen in seinen Online-Shops verkauft.
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Was kann ich als Dropshipper verdienen?
2018 belief sich der weltweite Umsatz von Dropshipping-Produkten laut dem US-Marktforschungsunternehmen Grand View Research auf mehr als 102 Milliarden US-Dollar (rund 93 Milliarden Euro). Im vergangenen Jahr waren es bereits mehr als 287 Milliarden US-Dollar (rund 262 Milliarden Euro). Und: Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Umsatz in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen wird.
Wie viel der einzelne Dropshipper verdient, lässt sich schwer sagen. Die Zahlen variieren, nicht jeder gibt seinen Gewinn preis. Auf Social Media inszenieren sich die meisten von ihnen mit Luxusgütern, doch nur die wenigsten werden reich. Der Hamburger Mik Dietrichs will mit seinem Produkt, einer Frauenhandtasche, in anderthalb Jahren zwei Millionen Umsatz mit einem Bruttogewinn von 400.000 Euro gemacht haben. Heute berät Dietrichs als Coach Dropshipping-Neulinge. Einer seiner Kunden gewährt Einblick in die Verkaufszahlen: Für die ersten sechs Monate als Dropshipper kann er einen Umsatz von knapp 60.000 Euro vorweisen.
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Worauf muss man als Dropshipper achten?
Zoll
Beim Dropshipping müssen bei der Einfuhr von Produkten die Zollregelungen beachtet werden. Dazu gehören Einfuhrzölle, Einfuhrumsatzsteuer und mögliche Bearbeitungszeiten bei der Zollabfertigung. Je nach Produkt und Ursprungsland können zusätzliche Kosten anfallen, die oft der Kunde trägt. Es ist wichtig, die Kunden über diese Gebühren zu informieren und die spezifischen Zollvorschriften der Zielländer zu kennen, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten.
Verpackung
In Deutschland gilt das Verpackungsgesetz. Es dient dem Schutz der Umwelt und soll einen fairen Wettbewerb ermöglichen. Hersteller von Verkaufs- und Versandpackungen müssen bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister, kurz ZSVR, registriert sein und ihr Material lizenzieren. Nicht der Dropshipping-Händler, sondern der Hersteller muss sich bei der ZSVR registrieren und das Verpackungsmaterial lizenzieren. Der sitzt aber meistens im Ausland. Fehlt die Registrierung, besteht ein Vertriebsverbot.
Produktsicherheit
Das Produktsicherheitsrecht muss eingehalten werden: Gebrauchsanweisung, Warnhinweise in deutscher Sprache, Angabe von Firma und Anschrift, Modell - oder Typennummern, CE-Konformitätsverfahren und -Kennzeichnung sind erforderlich.
Viele Dropshipping-Produkte kommen aus dem asiatischen Raum. Das heißt: Es kann lange dauern, bis sie in Deutschland ankommen. Die Versandprozesse sind teils kompliziert und sorgen für unzufriedene Kundschaft. Da die Dropshipper mit ihren Produkten überwiegend nicht selbst in Berührung kommen und alles über ihre Hersteller läuft, haben sie nur wenig Einfluss auf die Qualität.
Was brauche ich an Rücklagen?
Für ein Dropshipping-Geschäft sollten Rücklagen eingeplant werden, um eventuelle Retouren, Erstattungen oder unerwartete Kosten wie Versandfehler abzudecken. Die genaue Höhe hängt vom Umsatz und den Produkten ab. Aber als Faustregel empfiehlt es sich, mindestens zehn bis 20 Prozent des monatlichen Umsatzes als Reserve einzuplanen. Diese Rücklagen können helfen, Kundenanfragen oder Probleme zu bewältigen, ohne die Liquidität zu gefährden.
Quelle: dpa
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