Bundesbank: Deutsche Wirtschaft wächst nach Schwächephase

    Bundesbank sieht Aufwärtstrend:Deutsche Wirtschaft wächst nach Schwächephase

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    Gute Nachrichten für die deutsche Wirtschaft: Nach einer rund zweijährigen Schwächephase zeichnet sich langsam ein Aufwärtspfad ab. Trotzdem bleibt die Inflation "hartnäckig."

    Marietta Slomka im Gespräch mit Joachim Nagel
    "Deutschland ist ganz bestimmt nicht der kranke Mann Europas", sagt Bundesbank-Präsident Joachim Nagel mit Blick auf das prognostizierte Wachstum der deutschen Wirtschaft.07.06.2024 | 4:50 min
    Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft nach einer rund zweijährigen Schwächephase langsam auf dem Aufwärtspfad. Getragen von einem anziehenden privaten Konsum und besseren Exportgeschäften ab der zweiten Jahreshälfte des laufenden Jahres fasse die deutsche Wirtschaft allmählich wieder Tritt.
    "Die privaten Haushalte profitieren von kräftig steigenden Löhnen, einer allmählich sinkenden Inflation und dem stabilen Arbeitsmarkt", erläuterte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel die jüngste halbjährliche Konjunkturprognose seines Hauses. Im ersten Quartal hatte die deutsche Wirtschaft gestützt vom Export und gestiegenen Bauinvestitionen mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent überrascht.
    Bundesbank rechnet mit Wirtschaftswachstum
    Die schwächelnde deutsche Wirtschaft nimmt langsam wieder Fahrt auf - Konsum und Exportgeschäft sollen im zweiten Halbjahr zulegen.07.06.2024 | 1:45 min

    Inflation geht in verhaltenem Tempo zurück

    Für das Gesamtjahr 2024 erwartet die Bundesbank ein Wachstum der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent. Im Dezember war noch 0,4 Prozent Plus beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) prognostiziert worden. Mittelfristig rechnen die Volkswirte der Notenbank wieder mit einem etwas stärkeren Wachstum von 1,1 (Dezember-Prognose: 1,2) Prozent im Jahr 2025 und 1,4 (1,3) Prozent im Jahr 2026.
    Die Teuerungsrate in Deutschland geht zwar weiter zurück, aber in einem etwas verhalteneren Tempo. Die Bundesbank rechnet nun mit einer nach europäischer Methode (HVPI) berechneten Inflationsrate von 2,8 Prozent in diesem Jahr und 2,7 Prozent 2025.
    Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts.
    Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April aufgehellt - das zeigt der Ifo-Geschäftsklima-Index. Doch viele Unternehmen kämpfen weiter mit strukturellen Problemen.24.04.2024 | 1:34 min

    Teuerung von Energie und Nahrungsmitteln lässt nach

    In der Dezember-Prognose waren noch etwas geringere Werte vorhergesagt worden: 2,7 Prozent für 2024 und 2,5 Prozent 2025. Die Bundesbank-Inflationsprognose für Europas größte Volkswirtschaft für 2026 liegt unverändert bei 2,2 Prozent. Die Bundesbank erläutert:

    Vor allem die Teuerung von Energie und Nahrungsmitteln lässt in diesem Jahr erheblich nach.

    Joachim Nagel, Bundesbank-Präsident

    "Allerdings erweist sich die Inflation als hartnäckig, vor allem bei den Dienstleistungen. Dabei spielen die kräftig steigenden Löhne und der davon ausgehende Kostendruck eine wichtige Rolle."
    Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), gibt nach der Ratssitzung eine Pressekonferenz.
    Wegen der zuletzt sukzessive sinkenden Inflation im Euroraum hat die Europäische Zentralbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Was Sparer besorgt, freut die Wirtschaft. 06.06.2024 | 1:06 min

    EZB bei Zinssenkungen "nicht mit Autopilot"

    Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den gesamten Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent an. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Sie können sich dann für einen Euro weniger leisten.
    Nagel bekräftigte nach der am Donnerstag vom EZB-Rat beschlossenen Zinssenkung den vorsichtigen Kurs bei weiteren Schritten nach unten: "Mit Blick auf Zinssenkungen fahren wir im EZB-Rat nicht mit Autopilot."
    Prof. Clemens Fuest
    "Die Bundesregierung bräuchte eine Art Wachstumspaket", denn Unternehmen verlören immer mehr Interesse am Standort Deutschland, so Prof. Clemens Fuest, Präsident ifo-Institut. 16.05.2024 | 5:09 min
    Quelle: dpa

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