Milliardenschwer: Die Bitcoin-Alternativen Ether und Co

    Milliardenschwer: Ether und Co.:Was die Bitcoin-Alternativen machen

    von Stefan Mey
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    Den Bitcoin kennen fast alle. Doch mittlerweile gibt es Tausende andere Kryptowährungen, die ebenfalls unglaublich viel wert sind. Was machen die eigentlich? Ein Überblick.

    Kryptowährung XRP
    Die Kryptowährung XRP ist nur eine von mehreren möglichen Alternativen zu Bitcoins.
    Quelle: imago

    Im Januar 2009 entstanden die ersten Bitcoin-Geldeinheiten. Was als belächelte Hackerwährung begann, hat heute einen Gesamtwert von knapp 1,9 Billionen Euro. Der Bitcoin war allerdings nur der Anfang einer Finanzrevolution.

    Klone und Weiterentwicklungen

    Auf die Erfindung des Bitcoins folgte bald eine zweite Stufe der Entwicklung, so Vincent Schaaf, Wirtschaftsinformatiker am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik und der Frankfurt University of Applied Sciences:

    Es entstanden Kryptowährungen, die einzelne technische Eigenschaften des Bitcoin-Konzepts abwandelten, etwa um mehr Überweisungen pro Sekunde zu ermöglichen.

    Vincent Schaaf, Wirtschaftsinformatiker und Krypto-Experte

    Als Beispiel nennt er den Litecoin (Gesamtwert rund 8 Milliarden Euro).
    Wirtschafts Weisen - Kryptowährung
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    Sogenannte Privacy Coins ermöglichten und ermöglichen mehr Anonymität als der Bitcoin. Das macht etwa Monero (3,5 Milliarden Euro).
    In wieder anderen Fällen handelt es sich überwiegend um Marketing-Klone. So genannte Meme-Coins tragen oft ein putziges Tier im Logo. Am erfolgreichsten ist der Dogecoin (mit etwa 55 Milliarden Euro Gesamtwert die siebtgrößte Kryptowährung weltweit).
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    ZDFheute Infografik

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    Die Kunst der Zweckentfremdung

    Die dritte Entwicklungsstufe brachte grundlegende technologische Neuerungen. Das Ziel, so Schaaf, war die Erweiterung der grundlegenden Funktion der Blockchain-Technologie. Ursprünglich als digitales Kassenbuch einer Kryptowährung konzipiert, das auf Tausenden Rechnern liegt und Transaktionen aufzeichnet, sollte die Blockchain zu einem "Weltcomputer" werden, auf dem man vielseitige Funktionen ausführen kann. Krypto-Experte Vincent Schaaf:

    So ist es nicht nur möglich, einfache Zahlungen abzuwickeln, sondern beispielsweise komplexe Vertragslogiken abzubilden.

    Vincent Schaaf, Krypto-Experte



    Hacker und findige Gründerinnen und Gründer kamen beispielsweise auf die Idee, über dieses öffentliche Aufzeichnungssystem das Eigentum an Grundstücken oder Unternehmen abzubilden.
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    Besonders raffiniert: Indem man die Bedingungen eines Vertrags in der Blockchain vermerkt, entstehen "Smart Contracts". Über solche automatisiert ausgeführten "schlauen" Verträge ist es etwa möglich, Wohnungen oder Autos zu vermieten und deren Schlösser automatisch freischalten zu lassen.

    Blockchain-Dienstleister

    Einige der heute größten Kryptowährungen haben sich darauf spezialisiert, ihre Blockchain anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Die zweitwertvollste Kryptowährung nach dem Bitcoin ist ein solcher Dienstleister: Ethereum mit einem Gesamtwert von 420 Milliarden Euro.
    Produkte, die auf Basis von Blockchain-Dienstleistern entstehen, sind beispielsweise NFTs (Non-fungible token), bei denen digitale Kunstwerke gehandelt werden (wobei der Wert vieler NFTs mittlerweile bei nahe Null liegt). Sogenannte Stablecoins sind an traditionelle Währungen wie Dollar oder Euro gekoppelt und schwanken nur minimal im Wert.

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    Derzeit listet die Seite Coinmarketcap.com über 10.000 Kryptowährungen auf, von denen mehr als 100 einen Gesamtwert von über einer Milliarde Euro haben.
    Machen die hohen Bewertungen tatsächlich Sinn? Solche mathematischen Berechnungen sind mit Vorsicht zu genießen, gibt Krypto-Experte Schaaf zu bedenken: "Häufig halten wenige Akteure große Teile einer Kryptowährung. Würden diese Akteure ihre Coins tatsächlich verkaufen wollen, könnte der Kurs und damit die Marktkapitalisierung schnell auf ein Zehntel oder gar ein Hundertstel sinken."
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