mit Video
Grafiken
CO₂-Abgabe, Ölpreis:Darum ist Tanken gerade wieder teurer
von Kevin Schubert
|
Seit Jahresbeginn sind die Preise für Benzin und Diesel angestiegen. Warum das so ist und was Autofahrer beim Tanken beachten können - die Hintergründe erklärt.
Der neue klimaneutrale Kraftstoff HVO100 produziert deutlich weniger CO2, allerdings kostet er mehr als normaler Diesel.29.05.2024 | 1:52 min
Autofahrern ist es wahrscheinlich schon aufgefallen: Die Preise für Benzin und Diesel sind zuletzt spürbar gestiegen. Egal, welchen Kraftstoff das Auto verbraucht: Pro Liter werden derzeit im Schnitt etwa 10 Cent mehr fällig als noch im Herbst 2024.
Spritpreise in Deutschland
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Was führt zu dem aktuellen Anstieg? Und mit welcher Entwicklung rechnen Experten für 2025? Ein Überblick.
- Übersicht zur Inflation: Kraftstoffe wurden 2024 günstiger
So viel macht der höhere CO₂-Preis aus
Ein Grund ist die CO₂-Abgabe. Seit dem 1. Januar liegt der Preis für eine ausgestoßene Tonne CO₂ bei 55 Euro - zuvor waren es 45 Euro.
So steigt der CO₂-Preis
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Laut Bundesregierung können die Preise für Benzin durch die Erhöhung zum Jahreswechsel im Schnitt um 3 Cent pro Liter steigen. Beim Diesel kann der gestiegene CO₂-Preis zu einer Verteuerung um 3,1 Cent pro Liter führen. Diese 3 beziehungsweise 3,1 Cent sind Teil der aktuellen Preisentwicklung an den Tankstellen. Die Bundesregierung rechnet durch die höhere CO₂-Abgabe bei 15.000 Kilometern Fahrleistung mit Mehrausgaben von etwa 50 Euro im Jahr.
Insgesamt hat die CO₂-Abgabe einen eher geringen, aber spürbaren Anteil an den Kraftstoffpreisen. Beim Benzinpreis macht sie seit Jahresbeginn insgesamt etwa 15,7 Cent pro Liter aus. Hinzu kommen 65,4 Cent Energiesteuer, 19 Prozent Mehrwertsteuer und "den übrigen Anteil von etwa 40 Prozent machen Kosten und Gewinne aus", erklärt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel.
Beim Diesel macht der CO₂-Preis etwa 17,3 Cent pro Liter aus. Die Energiesteuer liegt hier bei 47 Cent, die Mehrwertsteuer ebenfalls bei 19 Prozent. Der Rest auch hier: Gewinne und Kosten für Rohöl.
Die höhere CO₂-Abgabe "soll einen Anreiz für klimafreundlichere Alternativen wie Elektroautos geben", erklärt Anne Sophie Feil aus dem ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen. "Das Geld fließt in den Klima- und Transformationsfonds, aus dem der Umstieg auf grüne Technologien und eine modernere Wirtschaft finanziert werden soll."
Beim Diesel macht der CO₂-Preis etwa 17,3 Cent pro Liter aus. Die Energiesteuer liegt hier bei 47 Cent, die Mehrwertsteuer ebenfalls bei 19 Prozent. Der Rest auch hier: Gewinne und Kosten für Rohöl.
Die höhere CO₂-Abgabe "soll einen Anreiz für klimafreundlichere Alternativen wie Elektroautos geben", erklärt Anne Sophie Feil aus dem ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen. "Das Geld fließt in den Klima- und Transformationsfonds, aus dem der Umstieg auf grüne Technologien und eine modernere Wirtschaft finanziert werden soll."
Die Nachfrage nach Elektroautos in China steigt und damit auch der Konkurrenzkampf um den größten Absatzmarkt. Können westliche Hersteller mithalten? Die Analyse bei ZDFheute live.24.04.2024 | 39:28 min
So viel macht der gestiegene Ölpreis aus
Neben dem gestiegenen CO₂-Preis spüren Autofahrer aktuell vor allem den Anstieg des Ölpreises. Der war im Herbst 2024 deutlich gesunken und hatte für die günstigeren Preise an den Tankstellen gesorgt. Seit Ende Dezember steigt er wieder spürbar an - auf bis zu 81 US-Dollar in dieser Woche.
Preis für ein Barrel Brent-Öl
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Verstärkt wird der Effekt in Deutschland durch den aktuell schwächelnden Euro. Für einen Euro gibt es aktuell nur noch 1,03 US-Dollar, im Sommer waren es noch bis zu 1,12 US-Dollar. Bei einem Ölpreis von 80 US-Dollar kostet das Barrel in der Euro-Zone aufgrund des aktuell schlechteren Wechselkurses über 6 Euro mehr als noch im Sommer.
Darum ist der Ölpreis zuletzt gestiegen
Anne Sophie Feil vom ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen nennt die neuen Sanktionen der USA gegen die russische Energiewirtschaft als "wesentlichen Faktor" für den Preisanstieg beim Rohöl. "Russland ist einer der größten Ölproduzenten weltweit und hat großen Einfluss auf den globalen Ölmarkt."
"Experten schätzen, dass die betroffenen Schiffe im vergangenen Jahr täglich ein Viertel der russischen Exporte transportiert haben", erklärt Feil. Nun dürften Bürger und Unternehmen keine Geschäfte mehr mit den russischen Ölkonzernen Gazprom Neft und Surgutneftegas machen.
Biokraftstoffe aus Pflanzen sollen Benzin und Diesel ersetzen – zumindest teilweise. Eine Studie zeigt jedoch, dass pflanzliche Kraftstoffe nicht ökologischer sind als fossile.06.06.2024 | 6:09 min
Auch ADAC-Sprecher Andreas Hölzel nennt geopolitische Faktoren, etwa die Auseinandersetzungen im Nahen Osten und Förderkürzungen durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Aber auch "die derzeit kalten Temperaturen verbunden mit einer höheren Nachfrage spielen hier beispielsweise eine Rolle", sagt Hölzel.
Darum ist noch unklar, wie es beim Ölpreis weitergeht
"Marktanalysten gehen davon aus, dass der Preis 2025 - genau wie im vergangenen Jahr - nach oben und unten ausschlagen wird, in der langen Frist jedoch stabil bleibt", sagt Feil. Russland könne neue Absatzwege für sein Öl finden und die Auswirkungen der Sanktionen so mittelfristig abschwächen.
Auch setze sich Donald Trump als designierter US-Präsident für eine Ausweitung der US-amerikanischen Ölförderung ein. "Auf das steigende Angebot aus den Vereinigten Staaten, die nicht zu den OPEC gehören, werden diese möglicherweise mit einer Zurückhaltung der Fördermenge reagieren und so für einen stabilen Preis sorgen", erklärt Feil.
E-Autos während der Fahrt induktiv aufladen - das soll in Zukunft möglich sein. Zeitaufwendige Zwischenstopps würden damit entfallen.07.02.2024 | 2:44 min
Größere Preisschwankungen seien vor allem möglich, wenn sich die Lage im Nahen Osten verschärfe. "Sollten sich die politischen Spannungen hier wieder verschärfen und der Iran sanktioniert werden, könnte der Ölpreis kurzzeitig stark steigen", erklärt Feil.
Darauf können Autofahrer beim Tanken achten
"Am günstigsten ist es, abends zu tanken, dann sind die Kraftstoffpreise um rund sieben Cent je Liter im Schnitt niedriger als morgens", sagt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel.
Dann seien die Preise im Tagesverlauf am Großteil der Tankstellen in Deutschland in der Regel am günstigsten, erklärt Hölzel.
"Auch der Vergleich von verschiedenen Tankstellen hilft", ergänzt der Experte. "Zwischen den Preisen an den Zapfsäulen in der näheren Umgebung können zum Teil größere Unterschiede auftreten." Hier können diverse Tank-Apps helfen.
Frontal deckte auf, dass Klimaschutzprojekte in China nur vorgetäuscht waren. Alle Projekte wurden von deutschen Prüfstellen verifiziert und vom Umweltbundesamt genehmigt.16.07.2024 | 1:34 min
Fahrern von Benzinern empfiehlt Hölzel zudem, E10 statt klassisches Super zu tanken. "Dabei kommen Sie auch um rund sechs Cent je Liter billiger davon und sparen zudem noch CO₂ ein." Wer unsicher sei, ob sein Auto E10 vertrage, sollte sicherheitshalber beim Hersteller nachfragen. Aber: "Bei fast allen Benzinern ist inzwischen eine E10-Verträglichkeit gegeben."
Den vielleicht größten Unterschied können die meisten Fahrer aber bereits vor dem Tanken machen, verrät Hölzel. "Eine sparsame Fahrweise kann den Verbrauch um bis zu 20 Prozent reduzieren."
Grafiken: Robert Meyer, Moritz Zajonz
Redaktion: Sophia Diesler
Redaktion: Sophia Diesler
In Deutschland soll der Recycling-Kraftstoff HVO100 Diesel bald überall angeboten werden, so der Bundesverband freier Tankstellen. Er gilt als sauberer und klimaschonend.
28.05.2024 | 2:47 min
Mehr zu Kraftstoffen
mit Video
Wissings HVO-Lobbyskandal:Auto-Lobby drohen Sanktionen wegen Kampagne
von Nils Metzger, Nathan Niedermeier
Exklusiv
FDP und HVO-Kraftstoff-Lobby:Wie Wissing das Verbrenner-Aus kippen will
von Nils Metzger, Nathan Niedermeier