Autoindustrie: Warum sie so wichtig für Deutschland ist
Schlüsselbranche in der Krise:Warum die Autoindustrie so wichtig ist
|
Die Autoindustrie ist eine Schlüsselbranche für den Industriestandort Deutschland - und steckt in einer schweren Krise. Zahlen und Fakten zu Werken, Beschäftigten und Umsatz.
Die Autoindustrie als deutsche Schlüsselbranche steckt in einer Krise. Auf einem digitalen Autogipfel suchen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Autohersteller, Verbände und Gewerkschaften nach Auswegen. 23.09.2024 | 2:09 min
Die deutsche Autoindustrie schwächelt, bei Volkswagen stehen Werksschließungen im Raum. Ein Überblick über die Bedeutung der Branche für die Bundesrepublik - und die Herausforderungen, vor denen sie steht.
Werke von Autoherstellern in Deutschland
Die Produktionsstätten der Autohersteller in Deutschland verteilen sich über das ganze Land. VW hat unter anderem Werke in Wolfsburg, Zwickau und Emden. Mercedes baut Autos in Bremen, Rastatt und Sindelfingen. Hinzu kommen Werke von BMW, Ford, Opel, Audi und Porsche beispielsweise in Köln, Stuttgart und Leipzig. Seit 2022 fertigt zudem Tesla im brandenburgischen Grünheide E-Autos.
Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) und die Autoindustrie beraten bei einem Autogipfel über die Krise der Branche. Bei dem Treffen "gehe es um ein Abtasten, um zu hören, was potenziell möglich sei", so ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann. 23.09.2024 | 3:00 min
Allein an 22 Produktionsstätten in Deutschland werden Komplettfahrzeuge hergestellt, dazu kommen Werke für Motoren, Antriebseinheiten und Komponenten sowie Fabriken für Nutzfahrzeuge.
Im Juli 2024 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts in der gesamten Automobilindustrie direkt rund 773.000 Menschen beschäftigt. Das sind deutlich weniger als zum Zeitpunkt des Beschäftigungsrekords 2018, als fast 834.000 Beschäftigte in der Branche tätig waren.
Die Verdienstchancen in der Branche sind wegen der geltenden Tarifverträge vergleichsweise gut - so verdienen etwa Berufseinsteiger nach dreijähriger Ausbildung laut Statistikamt je nach Bundesland zwischen 3.126 und 3.522 Euro; hinzu kommen verschiedene Zulagen.
VW hat sechs Tarifverträge gekündigt, einschließlich des Beschäftigungssicherungsvertrags, was ab Juli 25 Kündigungen erlaubt. IG Metall und Betriebsrat kündigen Widerstand an.10.09.2024 | 1:28 min
Angestellte mit Fach- und Führungsverantwortung bekommen in der höchsten Tarifstufe je nach Tarifgebiet zwischen 5.783 und 6.977 Euro. Die Zahlen beziehen sich auf den Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie, nach dem auch viele Auto-Zulieferer und Hersteller bezahlen. Der Vertrag ist noch bis Ende September gültig.
"Bedeutendster Industriezweig" für den Standort Deutschland
Gemessen am Umsatz ist die Automobilindustrie nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums "der mit Abstand bedeutendste Industriezweig" in Deutschland. Der Umsatz des vergangenen Jahres lag demnach bei 564 Milliarden Euro.
Zwei Drittel des Gesamtumsatzes erzielten die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie im Ausland, zu den bedeutendsten Absatzmärkten außerhalb Europas gehören die USA und insbesondere China. Laut Verband der Automobilindustrie (VDA) hängen 70 Prozent der Arbeitsplätze in der Branche am Export.
Beim Autogipfel im Wirtschaftsministerium hat sich die Autoindustrie neue Kaufprämien gewünscht. Diese sollten der kriselnden Branche wieder Aufwind geben.23.09.2024 | 1:38 min
Produktion von vier Millionen Autos in Deutschland
Die Hersteller bauten vergangenes Jahr im Inland rund 4,1 Millionen Pkw und damit etwa 18 Prozent mehr als 2022. Nochmal fast zehn Millionen Fahrzeuge liefen bei deutschen Autobauern im Ausland vom Band. Damit liegt die heimische Fertigung laut VDA jedoch immer noch zwölf Prozent oder mehr als eine halbe Million Fahrzeuge unterhalb des Niveaus des Vor-Corona-Jahres 2019.
Gründe für die Krise der deutschen Autobranche
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) verweist auf stärker werdende Wettbewerber, vor allem aus China. Demnach kommt inzwischen "fast ein Drittel der weltweit gebauten Kraftfahrzeuge" aus chinesischen Fabriken, "die weitaus billiger produzieren als es hierzulande möglich wäre".
Neun Jahre nach dem Dieselgate werden dem Ex-VW-Vorstandschef unter anderem Betrug und Marktmanipulation vorgeworfen. Die Schadenshöhe des Diesel-Skandals: Rund 78 Milliarden Euro.03.09.2024 | 2:35 min
Außerdem liegen laut IW die deutschen Hersteller wie VW und BMW beim technologischen Wandel zur E-Mobilität hinter Unternehmen wie Tesla und BYD. Zudem fördere China den Absatz von Elektroautos stark - was dazu führe, dass etwa BYD seit 2023 ausschließlich E-Autos baue und damit seinen Absatz innerhalb eines Jahres auf gut drei Millionen Fahrzeuge fast habe verdoppeln können.
Auch Handelskonflikte und Zölle erschweren die Lage für die exportorientierten deutschen Autobauer zunehmend - und auch der Produktionsstandort Deutschland droht laut IW im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Grund dafür sind nach Angaben des Instituts hohe Energiekosten und langwierige Genehmigungsverfahren.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.