Deutschlands Automobilindustrie: Ein Jahr zum Vergessen
Branche in der Krise:Deutsche Autoindustrie: Ein Jahr zum Vergessen
von Gregor Lischka
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Absatzschwäche, Stellenabbau, Lohnkürzungen und Werksschließungen: 2024 war kein gutes Jahr für die deutsche Automobilindustrie. Wie geht es 2025 weiter? Ist die Talsohle erreicht?
2024 lief es nicht rund für deutsche Autobauer. (Symbolbild)
Quelle: dapd
Eigentlich fing das Jahr 2024 für die deutsche Automobilindustrie gar nicht so katastrophal an. "Die Hersteller und Zulieferer hatten zu Jahresbeginn eigentlich ein stabiles Jahr erwartet", erinnert sich der unabhängige Branchen-Analyst Jürgen Pieper, "man ging mehr oder weniger von einem unveränderten Gewinn und Umsatz aus."
Bekanntlich kam es dann doch ganz anders. Im Frühjahr und Sommer veröffentlichten die großen deutschen Automobilkonzerne eine Gewinnwarnung nach der nächsten, Automobilzulieferer wie Bosch kündigten im Laufe des Jahres den Abbau von Stellen an, im Herbst stellte die Weltmarke Volkswagen große Lohnkürzungen und Werksschließungen in den Raum.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Hohe Standortkosten, eine enteilte Konkurrenz bei den Elektroautos und vor allem die immer stärker zu Tage tretende Absatzschwäche im chinesischen Markt setzten Volkswagen, Mercedes und BMW zu.
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Dass es auch anders geht, bewiesen in diesem Jahr vor allem die asiatischen Autohersteller. Stefan Bratzel, Automobilexperte vom Center for Automotive Management in Bergisch-Gladbach, erklärt:
Auch der japanische Autobauer Toyota, der vor allem auf die Hybrid-Technologie setzt und in fast allen Weltregionen stark im Markt präsent ist, konnte in diesem Jahr überzeugen.
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Dass auch der Autobau made in Europe wiederum erfolgreich sein kann, bewies in diesem Jahr der französische Hersteller Renault, dessen neueste E-Kleinwagenmodelle, die unter den Namen R4 und R5 laufen, bei Beobachtern und Kunden für große Begeisterung sorgten. Autoanalyst Jürgen Pieper urteilt:
2025 dürfte für Volkswagen und Mercedes noch schwieriger werden
2025 dürfte es für die deutschen Hersteller auch nicht unbedingt leichter werden. Der Grund: Strengere Flottengrenzwerte. Nach den aktuellen EU-Vorschriften müssen Autohersteller mit Geldstrafen rechnen, wenn sie die festgelegten CO2-Flottengrenzwerte überschreiten.
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Beispiel Volkswagen: Der Konzern verkaufte in den vergangenen Jahren zu wenige Elektroautos, zugleich wurden die Autos mit Verbrennungsmotor immer größer und schwerer - die Flottenemissionen gingen nicht schnell genug runter. Auf Volkswagen und Mercedes können daher Milliarden Strafzahlungen zukommen - sofern die EU-Kommission nicht doch noch einknickt und die Umweltauflagen abmildert.
Bei BMW, die in den vergangenen Jahren ihren Anteil an Elektroautos merklich ausweiten konnten, sowie dem Autobauer Opel, der seinen Fokus traditionell auf eher mittelgroße und kleinere Autos setzt, muss man sich aller Voraussicht nach allerdings keine Sorgen machen.
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Bei allen Problemen und Herausforderungen, vor denen die Branche aktuell steht, gibt es für sie auch einigen Grund zur Hoffnung. So will BMW mit der sogenannten "Neuen Klasse" weitere Modelle auf den Markt bringen, die technologisch auf Augenhöhe mit der Konkurrenz aus China und gleichzeitig preislich wettbewerbsfähig sein sollen.
Auftragsmangel und schlechte Exporterwartungen trüben die Stimmung in der deutschen Automobilbranche. "Der Automobilstandort in Deutschland steht im Wettbewerbsvergleich nicht gut da", so Autoexperte Prof. Stefan Bratzel. 21.11.2024 | 5:13 min
Volkswagen will mit dem ID.2 gegen Ende 2025 auch erstmals ein günstiges E-Auto für die breite Masse präsentieren. Branchenanalyst Jürgen Pieper glaubt:
Gleichzeitig könnte das allgemeine Preisniveau für Elektroautos merklich nachgeben - schließlich haben die Hersteller ein Interesse daran, ihre Flottengrenzwerte nochmal deutlich nachzubessern.
2025 könnte daher ein Wendepunkt für die Hersteller, wie auch die Kunden sein. Automobilexperte Stefan Bratzel freut sich daher auf das kommende Jahr: "2025 werden wir wieder über steigende Zahlen im Bereich Elektromobilität sprechen."
Quelle: ZDF
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