Angespannte Finanzlage: Zahl der Apotheken nimmt ab

    Angespannte Finanzlage:Zahl der Apotheken nimmt ab

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    Schnell mal Medikamente holen, das könnte in Zukunft schwieriger werden. Das Netz der Apotheken in Deutschland dünnt sich weiter aus - nicht nur auf dem Land.

    Thüringen, Gera: "Wir sehen Rot" steht auf dem Plakat am Eingang zu einer Apotheke in Gera-Lusan.
    "Alarmierende Zeichen": Viele Apotheken schließen. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Das Netz der Apotheken in Deutschland dünnt sich weiter aus. Ende März gab es bundesweit noch 17.429 Apotheken, wie aus Daten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände von Dienstag hervorgeht.
    Auf dem Bild ist eine Kundin bei einer Apotheke zu sehen.
    Die Apothekenbranche ist geprägt vom Medikamentenmangel und hat kaum Personal.14.06.2023 | 2:02 min
    Seit Ende vergangenen Jahres waren es damit weitere 142 Standorte weniger - und der Rückgang in diesem Quartal war stärker als im ersten Quartal 2023 mit einem Minus von damals 129 Apotheken. Erfasst werden jeweils Hauptapotheken und Filialen, von denen bis zu drei betrieben werden können.

    Hunderte Apotheken bedroht

    Die Branche forderte wegen einer angespannten Finanzlage vieler Apotheken erneut lange ausgebliebene Honorar-Anhebungen. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann, sprach mit Blick auf die Apothekenzahlen von einem "alarmierenden Zeichen". Wenn man das erste Quartal auf das Gesamtjahr hochrechne, sei es sehr wahrscheinlich, dass 2024 mehr als 500 Apotheken verloren gingen.
    Ein Schild an einer Tür mit der Aufschrift "keine Beratung ohne Apotheke".
    In mehreren Ländern bleiben Apotheken aus Protest gegen die Gesundheitspolitik des Bundes zu. Die Apotheken klagen über zu viel Bürokratie, Lieferengpässe und Unterfinanzierung.15.11.2023 | 6:45 min
    Weniger Apotheken bedeuteten eine schlechtere Versorgung nicht nur auf dem Land, sondern auch in Wohngebieten großer Städte.

    Diesen Abwärtstrend müssen wir dringend stoppen.

    Hans-Peter Hubmann

    Der Branchenumsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 66,4 Milliarden Euro ohne Mehrwertsteuer nach 64,2 Milliarden Euro im Vorjahr, wie es in einem aktuellen Wirtschaftsbericht hieß. Knapp 84 Prozent kamen aus dem Verkauf rezeptpflichtiger Arzneimittel.

    Hohe Personal- und Sachkosten für Apotheken

    Eine durchschnittliche Apotheke kam auf 3,4 Millionen Euro Umsatz. Das Betriebsergebnis vor Steuern und Altersvorsorge ging demnach im Schnitt auf 148.000 Euro zurück, nachdem es 2022 noch 160.000 Euro gewesen waren. Hintergrund seien hohe Personal- und Sachkosten, hieß es zur Erläuterung.
    Die Apotheken bräuchten jetzt spürbare wirtschaftliche Verbesserungen, forderte Hubmann: "Es ist allerhöchste Zeit für ein Soforthilfepaket." Nötig seien auch mehr Handlungsfreiheit in einigen Bereichen und weniger Bürokratie. Die wirtschaftliche Situation lasse Investitionen etwa in größere Räume mit gesonderten Bereichen für Telemedizin oder Impfungen aktuell nicht zu.
    Die Zahl der Arbeitsplätze in den Apotheken ging den Angaben zufolge im Vergleich zu 2022 um 2.400 auf 159.000 zurück. Der Frauenanteil unter allen Beschäftigten lag bei 88 Prozent.
    Elektronische Gesundheitskarte, Symbolbild
    Ab Januar 2024 ist das E-Rezept für Arztpraxen verpflichtend. Was Patienten jetzt über das neue Verfahren wissen müssen.09.08.2023 | 1:31 min
    Quelle: dpa

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