Alexander Usyk (rechts) gewinnt einstimmig nach Punkten.
Quelle: dpa / Frank Augstein
Alexander Usyk bleibt das Maß aller Dinge im Schwergewichtsboxen. Der Ukrainer hat in Riad auch den Rückkampf gegen den Briten Tyson Fury gewonnen. Einstimmig nach Punkten, lautete das Urteil nach zwölf Runden. Damit verteidigte der 37-Jährige die WM-Gürtel der Verbände WBA, WBO und WBC erfolgreich.
Für Usyk ist es der 23. Sieg im 23. Profikampf; für Fury indessen die zweite Niederlage im 37. Fight als Profi (34 Siege, ein Remis).
Beide Boxer wurden mit einer hohen Millionen-Gage für den Rückkampf bezahlt. Neben den Kampfbörsen begleiteten das Duell auch Misstöne um den Austragungsort.
Hinter der Sportoffensive Saudi-Arabiens steckt eine komplexe Strategie. Sie soll Menschenrechtsverletzungen legitimieren, die Jugend begeistern und neue Geldquellen erschließen.
von Ralf Lorenzen
Saudi-Arabien, das wegen seiner Menschenrechtslage kritisiert wird, versucht durch große Sportveranstaltungen auch sein Image zu verbessern. In der Boxszene wird das jedoch weniger kritisch gesehen.
Usyk legte einen Gürtel nieder
Usyk hatte im vergangenen Mai durch einen knappen Punktsieg über Fury die Titel aller vier großen Verbände vereint und sich zum unumstrittenen Weltmeister gekürt.
Diesen Status verlor er allerdings schnell wieder, da er den IBF-Gürtel nicht gegen einen Pflichtherausforderer verteidigen wollte, sondern lieber das Rematch gegen Fury bestreitet wollte. Daher legte er den Titel nieder. Jenen Titel hält mittlerweile Furys Landsmann Daniel Dubois.
Wie es nun weitergeht, ist offen. Bei einem Sieg Furys hätte eine Klausel für einen dritten Kampf gegriffen. Usyk hatte bereits vor dem Fight für den Siegfall mit einer Rückkehr ins Cruisergewicht geliebäugelt, wo er einst ebenfalls unangefochtener Champions gewesen war.
Es wäre eines der spektakulärsten Comebacks der Sportgeschichte: Jedoch hat Schwergewichtsboxer Wladimir Klitschko seine Pläne relativiert.
Quelle: SID/dpa