Rafael Nadal nimmt Abschied: Der "König auf Sand" hört auf

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    Der "König auf Sand" hört auf:Rafael Nadals letzter Vorhang ist gefallen

    Aris Donzelli
    von Aris Donzelli
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    Rafael Nadal ist bei den Davis Cup Finals in Malaga von der großen Tennisbühne abgetreten. Der "König auf Sand" hat eine Ära im Welttennis geprägt.

    Rafael Nadal
    Rafael Nadal bei den Davis Cup Finals in Malaga.
    Quelle: Imago

    1973 bekam ich den 14. Asterix-Band "Asterix in Spanien" in die Finger. Eine der Hauptfiguren: der kleine Pepe, Sohn des spanischen "Häuptlings". Klein, unbeugsam - und wenn etwas nicht nach seinem Willen ging, hielt er einfach die Luft an, bis man ihm nachgab.

    Nadal, der Tennis-Pirat

    Als ich zum ersten Mal Rafael Nadal bei einem Turnier sah, war er für mich Pepe: unbeugsam, willensstark. Piratenhose, Muskelshirt. Nur: Er brauchte die Luft nicht anzuhalten, um seinen Willen zu bekommen. Er ackerte und rackerte auf dem Platz, immer mit einer klaren Idee, wie er seinem Gegner beikommen konnte. Und damit sollte er oft durchsetzen was sein Ziel war: von Sieg zu Sieg eilen.
    Am Ende stehen 22 Grand-Slam-Titel. Die unfassbare Zahl von 14 Siegen alleine in "Roland Garros", dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris. Er ist und bleibt für sicher sehr lange Zeit der "König auf Sand".
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    Vom König auf Sand zum Regenten auf Rasen

    Trotzdem, seine persönliche Everest-Besteigung ist der Sieg in Wimbledon 2008. Die beiden vorangegangenen Finals hatte er zwar erreicht. Und sich damit auch einen Kindheitstraum erfüllt: "Ein Mal im Finale stehen".
    Aber er wäre nicht "Rafa" Nadal, wäre daraus nicht auch der Wille entstanden, das Turnier zu gewinnen. Und sich beim dritten Versuch Roger Federer auf dem heiligen Rasen zu besiegen, auch an die Spitze der Weltrangliste zu setzen.
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    Jeder, der Rafael Nadal schon mal gesehen hat, schmunzelt entweder oder schüttelt verstört den Kopf: Wenn er Trinkflaschen beim Seitenwechsel sortiert, sich vor dem anstehenden Ballwechsel mittlerweile imaginäre Haare aus dem Gesicht zieht, sich am Hemd zupft, um nur einige seiner vielen Eigenheiten zu nennen.
    Sie werden uns Tennisfans fehlen. Und künftigen Tennisstars werden sie Leitlinie sein. Denn all diese "Eigenheiten" waren Rituale, um sich wieder mental neu auszurichten, die Konzentration beizubehalten.

    Rituale zum Erfolg

    Rafael Nadal hat in seinem Buch RAFA diese Momente geschildert und erklärte: Diese Rituale begannen jeden neuen Tag, an dem ein Match anstand. Eine kalte Dusche eine Stunde vor Beginn, danach das monotone Wickeln der Griffbänder, das Anbringen des Stirnbandes. All das brachte ihn in einen tranceartigen Zustand.
    So auch am 6. Juli 2008. Das Wimbledonfinale gegen Federer ging als Jahrhundertspiel in die Tennisgeschichte ein. Nadal hat es im fünften Satz gewonnen, im Glauben an seinen Willen, seine Kraft, seinen Verstand und seine Geduld. Ein Tennismatch von maximal möglicher Qualität von beiden Spielern. Schon damals befreundet.
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    Federer geht, und weint mit Nadal

    Als Federer beim Laver Cup im September 2022 im Doppel an Nadals Seite seinen Abschied gab, saßen beide danach auf der Bank und hielten sich gegenseitig die Hand. Tränen flossen. Und es war nicht nur Federers Abschied, sondern das Ende einer Ära, an dem bald auch Nadals Karriereende stehen würde.
    Der Körper des "Stiers" aus Manacor konnte den Belastungen einfach nicht mehr standhalten.
    Sage und schreibe fünfmal hat er Spanien zum Sieg im Daviscup geführt. Nun verlor er gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp 4:6, 4:6. Tränen der Rührung hatten ihm vor dem Match in den Augen gestanden, als die Mannschaften vorgestellt wurden und 9.500 Zuschauer dieses magische "Rafa, Rafa" riefen.



    Nadal kämpft bis zuletzt

    Er hat es nochmal probiert. Er kämpfte bis zuletzt. Das Spiel ist zu schnell geworden für den 38 Jahre alten spanischen Tennis-Helden - oder er zu langsam.
    Seine sportliche Karriere bleibt, seine Fairness. Die Weltsportler, die über ihre Leistung, ihr tadelloses Verhalten Millionen von Fans in jedem Kontinent in den Bann ziehen werden weniger. "Pepe" wird fehlen.

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    Quelle: Reuters

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