König von Paris sagt Adieu: Zverev besiegelt Nadals Abschied
Der König von Paris sagt Adieu:Zverev besiegelt Nadals Ende bei French Open
von Petra Philippsen
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Für ein letztes Hurra in Roland Garros hat es für Rafael Nadal gegen Alexander Zverev nicht gereicht. Doch die Liebe der Fans nimmt er mit und hinterlässt tiefe Spuren im Sand.
Sein wohl letztes Spiel bei den French Open verliert Rafael Nadal gegen Alexander Zverev.
Quelle: AFP
Ein enttäuschtes Raunen hallte unter dem geschlossenen Dach des Court Philippe Chatrier und die 15.000 Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen und schenkten Rafael Nadal noch einmal ihren wärmsten Applaus. Es war vorbei. Sein letzter Schlag auf der roten Asche von Roland Garros war weit ins Aus gesegelt.
Nadal umarmte am Netz seinen Bezwinger Alexander Zverev, der sich während der drei Stunden bei diesem spektakulären 6:3, 7:6 und 6:3-Sieg in der ersten Runde sichtlich unbehaglich in seiner Rolle gefühlt hatte. Niemand wollte schließlich derjenige sein, wie es der Amerikaner Andy Roddick formulierte, als Andre Agassi 2006 sein letztes Turnier bestritt, "der Bambi erschießt".
Nadal mit 63 Turniersiegen auf Sand
Bei Agassi war es Benjamin Becker, nun hatte es Zverev also getroffen, den König von Paris stürzen zu müssen. Keiner hatte den roten Sand in den vergangenen zwei Jahrzehnten derart beherrscht, wie der inzwischen 37-jährige Mallorquiner.
Bei 63 Sandplatzturnieren triumphierte Nadal, 14 Mal allein in Roland Garros. Vielleicht ein Rekord für die Ewigkeit.
Dieser Platz war immer magisch für mich. Aber dieses Mal war es nicht genug, um hier gewinnen zu können.
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Rafael Nadal
Fans feiern Nadal mit Trommeln und Posaunen
Wie besonders diese Liaison zwischen Nadal und den French Open ist, war schon vor dem Match spürbar, als der französische Stadionsprecher Marc Maury die Jahreszahlen seiner Paris-Siege aufzählte: "Roland Garros Champion 2005, 2006, 2007, 2008, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2017, 2018, 2019, 2020 und 2022." Und die Fans in Ekstase versetzte.
Mit breiter Brust zu den French Open: Alexander Zverev holt beim ATP-Masters in Rom mit einem glatten Zweisatzsieg gegen Nicolas Jarry zum zweiten Mal den Titel.
Für einige magische Momente hatte es an diesem Nachmittag noch gereicht. Und jeder wurde von den Fans mit frenetischem Jubel, mit tosenden "Rafa, Rafa"-Sprechchören samt einer Kapelle mit Trommeln und Posaunen auf den Rängen wie ein Grand-Slam-Sieg gefeiert.
Kraft reicht nur für ein paar magische Momente
Nadals Energie in diesen Momenten elektrisierte die Fans und erinnerte sie an die Magie des Sandplatzkönigs in seinen besten Zeiten. Doch dem verletzungsgeplagten Spanier fehlte letztlich die Kraft, um diese Intensität dauerhaft gegen den Weltranglistenvierten Zverev hochzuhalten.
Nadal hatte sich durch die Reha gequält, um noch einmal in Roland Garros mitzuspielen. Dass es zu keinem Sieg reichte, tat weh, doch die Liebe der Zuschauer tröstete ihn.
Erst liebten die Pariser Fans nur Federer
Es ist wohl das letzte Mal, dass ich hier vor euch stehe. Ich kann ich nur für die Liebe, die ihr mir gegeben habt, danke sagen. Das nehme ich mit. Ihr habt die Erinnerungen hier für mich einfach unvergesslich gemacht.
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Rafael Nadal
Diese Liebe war jedoch nicht von Beginn an da. Dieses spanische Kraftpaket mit dem Muskelshirt und den komischen Dreiviertelhosen mochte das strenge Pariser Publikum zunächst gar nicht. Sie liebten nur den eleganten Roger Federer.
Nadal wurde in Paris ausgepfiffen
Auf dem Weg zu seinem ersten Titel 2005 wurde Nadal gar ausgepfiffen. Als er 2009 gegen Robin Söderling vor seiner ersten Niederlage in Paris stand, wandte sich das Publikum plötzlich gegen Nadal und beklatschte jeden seiner Fehler. Das hatte Nadal tief getroffen.
Erst vor zehn Jahren hatten die Pariser Nadals außergewöhnlichen Erfolge in Roland Garros akzeptiert und schließlich auch ihn ins Herz geschlossen. Und so hofft Nadal auf ein allerletztes Rendezvous in Paris im Sommer: bei den Olympischen Spielen. "Ich werde alles dafür tun, damit ich dann fit und gesund bin."
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