Zverev erreicht Finale in Paris: Nun geht es gegen Alcaraz
Nun geht es gegen Alcaraz:Zverev erreicht Finale in Paris
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Alexander Zverev hat erstmals das Finale der French Open in Paris erreicht. Der Hamburger gewann gegen den Norweger Casper Ruud und trifft auf den Spanier Carlos Alcaraz.
Alexander Zverev im Halbfinal-Match gegen Casper Ruud.
Quelle: REUTERS/Yves Herman
Alexander Zverev hat seinen Halbfinal-Fluch bei den French Open im vierten Versuch besiegt und steht erstmals im Endspiel von Paris. Der Tennis-Olympiasieger bezwang den angeschlagenen Norweger Casper Ruud nach einer Leistungssteigerung mit 2:6, 6:2, 6:4, 6:2 und nahm erfolgreich damit Revanche für die Halbfinal-Niederlage im Vorjahr. Am Sonntag (15 Uhr) greift Zverev nach seinem ersten Grand-Slam-Titel.
Zverev erst der zweite Deutsche im Finale von Paris
Er ist der zweite Deutsche nach Michael Stich 1996, der das Endspiel in Paris erreicht. Zverev hatte zuvor nur bei den US Open 2020 im Finale gestanden, als er dramatisch in fünf Sätzen gegen Dominic Thiem verlor. "Damals war ich noch nicht bereit. Aber wenn nicht jetzt, wann dann?", sagte Zverev.
Ruud, der nach dem verletzungsbedingten Aus von Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic kampflos ins Halbfinale eingezogen war, verpasste hingegen sein drittes Finale in Folge. Er schien von einer Magen-Darm-Erkrankung geschwächt, Ruud und Zverev verzichteten auf einen Handshake.
Zverev ging mit einer Sorge weniger ins Match
Für Zverev hatte der Tag bereits positiv begonnen. Sein Körperverletzungsprozess in Berlin war nach einer außergerichtlichen Einigung eingestellt worden. Auf dem Court Philippe Chatrier kam er dafür gegen den Sandplatzspezialisten Ruud zunächst schlecht ins Spiel. Ruud breakte Deutschlands Nummer eins früh und sicherte sich nach nur 35 Minuten den ersten Satz.
Zverev kam dann besser in die Partie, dominierte bei eigenem Aufschlag und spielte konzentrierter. Ruud wirkte angeschlagen, fasste sich immer wieder an den Bauch und hatte in den Durchgängen zwei und drei nichts entgegenzusetzen.
Auch von einer langen Toilettenpause von Ruud ließ sich Zverev nicht mehr vom Finalkurs abbringen, pushte sich immer wieder und verwandelte nach 2:35 Stunden Spielzeit seinen ersten Matchball zum umjubelten Finaleinzug.
Alcaraz besiegt Sinner in Fünfsatz-Krimi
Zuvor hatte Carlos Alcaraz (21) das hochklassige Duell der Jungstars gegen Jannik Sinner (22) für sich entschieden. Der spanische Weltranglistendritte bezwang den Südtiroler im Halbfinale in einem Fünfsatz-Krimi mit 2:6, 6:3, 3:6, 6:4, 6:3 und greift nun nach seinem dritten Grand-Slam-Titel.
Australian-Open-Champion Sinner, der am Montag Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic als Nummer eins der Weltrangliste ablösen wird, muss hingegen weiter auf seinen ersten Finaleinzug in Roland Garros und seinen zweiten Major-Titel warten.
Sandplatzkönigin Iga Swiatek ist nur noch einen Sieg vom Titel-Hattrick bei den French Open entfernt. Die Polin gewann das Halbfinale gegen US-Jungstar Coco Gauff klar.
Sinner kämpft mit Krämpfen
Auf dem Court Philippe Chatrier hatte Alcaraz zunächst keine Lösung gegen das druckvolle Spiel des Italieners, der ab Mitte des zweiten Durchgangs aber fehlerhafter spielte und im dritten Satz mit Krämpfen in Händen und Armen zu kämpfen hatte.
Alcaraz kam angefeuert vom Publikum immer besser in die Partie, es entwickelte sich ein packendes Match auf Augenhöhe. Im fünften Satz bewies Alcaraz den längeren Atem und nutzte nach 4:10 Stunden Spielzeit seinen dritten Matchball zum Sieg.