Kerber nach Tennis-Karriere: "Will etwas weitergeben"
Neue Pläne nach Tennis-Karriere:Kerber als Mentorin: "Will etwas weitergeben"
von Petra Philippsen
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Seit drei Monaten ist Angelique Kerber Rentnerin - und das mit 36 Jahren. Ihr neues Leben hat gerade erst begonnen, doch die Mutter der kleinen Liana hat bereits viel vor.
Angelique Kerber will ihre Erfahrung als eine Art Mentorin an Spielerinnen weitergeben. Bis zum nächsten deutschen Tennis-Star werde es allerdings noch dauern.02.11.2024 | 18:05 min
Es war der Abschied, den sich Angelique Kerber erhofft hatte. "Ich wollte es selbst in der Hand haben, wann ich aufhöre", erzählt die 36-Jährige im aktuellen sportstudio. Und das hatte sie.
Bei den Olympischen Spielen in Paris war es soweit und diese Tage im Stade Roland Garros wurden "eine Achterbahnfahrt der Gefühle", erinnert sich die dreimalige Grand-Slam-Siegerin.
Nach einem dramatischen Viertelfinale war Schluss und "in meinem letzten Match habe ich meine ganze Karriere auf dem Platz gelassen."
"Viele Gänsehautmomente"
Denn es ging Auf und Ab, wie so oft bei ihr, doch Kerber kämpfte. Selbst dann noch, als sie eigentlich schon nicht mehr konnte. Dieser Wille, ihre Verbissenheit, waren immer ihre große Stärke.
"Jeden Moment habe ich genossen", betonte Kerber, "da waren viele Gänsehautmomente." Am Ende versöhnte sie sich sogar mit dem stets so ungeliebten Sand. Happy Tennis-end also.
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"Ich vermisse den Wettbewerb"
Nun ist es vorbei, seit drei Monaten ist Kerber Rentnerin. Und dieses neue Leben sei nicht schlecht, gibt die Mutter der anderthalbjährigen Liana zu. Sich nicht mehr täglich stundenlang beim Training zu schinden, sei doch ganz schön, sagt Kerber, aber:
Neue Hobbys reichen nicht
Und das können auch die neuen Hobbys, die sie gerade für sich entdeckt hat, nicht ausgleichen. Paddel habe sie angefangen, vielleicht probiert sie mal Klavierspielen oder lernt eine neue Sprache. Aber das allein reicht Kerber neben ihrem Familienleben nicht aus.
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Aufgabe beim DTB im Gespräch
Kerber möchte sich künftig als Mentorin einbringen. Sowohl in ihrer Tennis-Academy in Polen als auch bei ihrem WTA-Turnier in Bad Homburg. "Und der Deutsche Tennisbund hat auch angefragt, da bin ich in Gesprächen", erzählt Kerber. Konkret sei es noch nicht, aber "auch da bin ich offen, meine Erfahrungen weiterzugeben".
Kerber treibt das Thema um. "Ich hätte mir in meiner Karriere sehr jemanden gewünscht, der das alles schon mal erlebt hat. Dass ich eine Ansprechpartnerin gehabt hätte. Das hat mir gefehlt."
Kerber vermisste Unterstützung
So habe sie alles selbst entdecken und ihre eigenen Fehler machen müssen, erklärt Kerber. Wie sie ihren Turnierplan gestalten oder sich nach Erfolgen verhalten sollte, konnte sie niemanden fragen. Auch nicht, wie man sich danach neue Ziele setzt.
Wie nach ihrem Wimbledonsieg 2018, als sich ihr Kindheitstraum erfüllte. Danach habe sie nicht gewusst, wo oben und unten sei.
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Steffi Graf zog sich zurück
Während ihrer Karriere hatte Kerber öfter bedauert, dass sie sich nicht mit Steffi Graf austauschen konnte. Die 22-malige Grand-Slam-Siegerin hatte sich nach ihrem Abschied vom Tennis komplett zurückgezogen und taucht nur für Charity- oder Sponsorentermine auf.
Die Generation von Kerber mit Andrea Petkovic, Julia Görges und Sabine Lisicki schaute zu Graf auf und allesamt wären sie dankbar gewesen für jeden Tipp der erfolgreichsten deutschen Tennisspielerin. Doch mehr als ein, zwei Begegnungen aufgrund gemeinsamer Sponsoren kamen nicht zustande.
Neue Kerber nicht in Sicht
Kerber möchte sich nicht zurückziehen, sondern dass junge Spielerinnen und Spieler von ihr profitieren können. Es kann sich nur positiv auswirken, denn momentan ist keine neue Kerber in Sicht.
Quelle: Reuters
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