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Ironman-Weltmeister im sportstudio:Patrick Lange: "Das war der Sieg meines Lebens"
von Susanne Rohlfing
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Der dreimalige Ironman-Weltmeister sprach über die Tücken seines Sports, die große Einsamkeit beim Laufen und seine Pläne für die nächste WM auf Hawaii in zwei Jahren.
Ironman-Weltmeister Patrick Lange erzählt im sportstudio vom "Sieg seines Lebens".07.12.2024 | 84:04 min
Es sah so kinderleicht aus, wie Patrick Lange da im Oktober auf Hawaii am großen Favoriten Sam Laidlow aus Frankreich vorbeigerannte und seinem dritten Sieg bei der Ironman-WM entgegengestürmte. Als hätten ihn das Schwimmen, das Radfahren und die Hitze auf der Insel im Pazifik kaum Kraftkörner gekostet. Aber, das betonte der 38-Jährige am Samstagabend im "aktuellen sportstudio":
3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und hinten dran noch ein Marathon mit seinen 42,195 Kilometern - das ist kein Zuckerschlecken. Schon gar nicht auf Hawaii. "Da muss man mit sich selber sehr positiv, sehr klar ins Gespräch gehen", sagte Lange.
Ihm ist das in diesem Jahr wieder gelungen, er holte sich den dritten WM-Titel nach 2017 und 2018. Sechs Jahre hat es gedauert, bis er wieder ganz oben stand. Sechs Jahre "harte, harte Arbeit", wie Lange sagt:
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Klaps auf den Hintern des Titelverteidigers
Und es lief dann tatsächlich alles nach Plan für ihn in diesem Jahr auf Hawaii. Er sei als Vierter aus dem Wasser gestiegen, erzählte Lange, und schließlich "perfekt positioniert" vom Radfahren zum Laufen gewechselt. Da lag er neun Minuten hinter Laidlow, dem Titelverteidiger und großen Favoriten, 25 Jahre jung und nur so strotzend vor jugendlicher Kraft.
Aber bereits nach 18 Kilometern hatte Lange den Rückstand nach dem Radfahren aufgeholt, er kam angerauscht, als würde der Franzose stehen. Lange gab Laidlow noch einen Klaps auf den Hintern, dann war er vorbei und nicht mehr aufzuhalten.
Dieser Klaps sei als Aufmunterung gedacht gewesen, sagte Lange am Samstagabend, als kleiner Motivationsschub. Denn: "Er war energetisch so im Arsch, er hat schon das Schwanken angefangen. Ich habe ihm Mut zugesprochen." Warum?
Nach der nächsten WM soll Schluss sein
Laidlow schaffte es schließlich als 18. über die Ziellinie. Da hatte Lange längst Blätterkranz für den Sieg auf dem Kopf und tanzte ein Freudentänzchen. Er war nach 7:35:53 Stunden ins Ziel gekommen und 4:31 Minuten unter dem im Jahr 2022 vom Norweger Gustav Iden aufgestellten Streckenrekord geblieben. Erst 7:46 Minuten später beendete der Däne Magnus Ditlev als Zweiter das Rennen.
Und es soll nicht der letzte gewesen sein. In zwei Jahren geht es für die Männer wieder auf Hawaii um den größten Titel ihres Sports. Und dann will auch Lange wieder dabei sein, 40 Jahre ist er dann alt. Danach, betonte er, sei aber Schluss.
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Tod seiner Mutter war einschneidend für Lange
In den sechs Jahren seit seinem letzten Triumph sei viel passiert, erzählte der Ironman-Weltmeister noch. Ein Triathlon über die Ironman-Distanz sei "eine Achterbahnfahrt der Gefühle". Und das Leben zwischen den Wettkämpfen ist es wohl auch.
Besonders einschneidend sei für ihn der Tod seiner Mutter gewesen. Und was sie ihm kurz vorher noch mit auf den Weg gegeben habe. "Sie hat mir auf ihre nordhessische, direkte Art gesagt: Ich soll den anderen nochmal in den Arsch treten", erzählte Lange: "Dem wollte ich gerecht werden."
Als er dann auf Hawaii auf der Marathonstrecke einen Fuß vor den anderen setzte, sei es geschehen. "Beim Laufen passiert die Einsamkeit", sagte Lange.
Dieser Moment der Nähe zur toten Mutter sei "das letzte Quäntchen Motivation" gewesen für seinen dritten Hawaii-Triumph.
Quelle: Reuters
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