Die Eisbären Berlin haben im DEL-Finale ihren ersten Matchball genutzt, die Fischtown Pinguins Bremerhaven 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) besiegt und feiern nun ihren zehnten Deutschen Meistertitel. Für die Berliner ist es der dritte Titel binnen vier Jahren.
Eisbären jetzt Dritter in der Meister-Liste
In der gesamten Meisterliste des deutschen Eishockeys schlossen die Eisbären nach Titelanzahl zum SC Riessersee (ebenfalls zehn Titel) auf Rang drei auf. Ganz vorne steht der Berliner Schlittschuhclub (19 Titel) vor dem EV Füssen (16).
Starke Torhüter auf beiden Seiten
Bremerhaven wehrte sich wieder mit allen Kräften und bot den Eisbären einen harten Kampf. Beide Teams hatten bis ins Schlussdrittel hochklassige Chancen, doch wieder einmal überragten die Torhüter Kristers Gudlevskis (Bremerhaven) und Jake Hildebrand (Berlin). Immerhin blieb Bremerhaven erstmals in der Finalserie ein Drittel ohne Gegentor.
Im zweiten Durchgang stand Bremerhavens Goalie Gudlevskis unter Dauerbeschuss. Der in der regulären Saison zum besten Torhüter gewählte Lette hatte zudem Glück bei einem Berliner Pfostenschuss.
Mit dem Bundesliga-Abendspiel Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart und Studiogast Harold Kreis (Eishockey-Bundestrainer).
Eisbären siegen dank später Tore
Wie in allen Finalspielen bislang ging Berlin auch diesmal wieder in Führung. Lukas Pföderls drittes Finaltor brach in der 44. Minute das Eis. Fünf Minuten später traf Manuel Wiederer, und der Treffer hielt auch dem Videostudium der Schiedsrichter stand. Diese Führung brachte Berlin souverän und sicher über die Zeit.
"Einige der Jungs bluten, aber alles ist gut", sagte Erfolgstrainer Serge Aubin grinsend bei "Magenta": "Ich bin stolz, wirklich stolz auf die Mannschaft. Die letzte Saison war schwierig, aber dieses Jahr sind meine Jungs vom ersten Tag an zurückgekommen, sie wollten zeigen, wer wir wirklich sind."
Nach einer Horrorsaison in der vergangenen Spielzeit, als sein hochdekoriertes Team sogar die Play-offs verpasste, holte Aubin somit seinen dritten Meistertitel als Eisbären-Coach nach 2021 und 2022. Damit sind die Eisbären Berlin - zwischen 2005 und 2013 sieben Mal Meister - seit Beginn dieses Jahrzehnts wieder das dominierende DEL-Team.
Bremerhavens Märchen ist zu Ende
Für Bremerhaven dagegen endete eine denkwürdige Saison ohne Krönung. Mit einem der kleinsten Etats der Liga angetreten, hatte das Überraschungsteam auf seinem märchenhaften Weg ins Finale unter anderem
Titelverteidiger Red Bull München ausgeschaltet.
Die Pinguins standen zum ersten Mal überhaupt in der Finalserie. Die Vizemeisterschaft ist das beste Ergebnis der Klub-Geschichte. Für Trainer Thomas Popiesch dürfte es aber das letzte Spiel als Pinguins-Coach gewesen sein. Er soll zur kommenden Saison zu den Krefeld Pinguinen in die zweite Liga wechseln.
Unter Popiesch hatte es Bremerhaven seit dem DEL-Einstieg 2016 stets in die Playoffs geschafft. In dieser Saison schlossen die Pinguins die Hauptrunde als Erster ab. Erstmals seit zehn Jahren wurde damit der Vorrundenerste am Ende nicht auch Deutscher Meister.
Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven sind erstmals ins Halbfinale der DEL eingezogen. Mit wenig Geld, aber viel Kontinuität, Familiensinn und einem "Karawanken-Express".
von Ralf Lorenzen
Quelle: SID