England hat sich bei der EM mit der nächsten schwachen Leistung zum Gruppensieg gerumpelt und ein Achtelfinal-Duell mit Deutschland vermieden. Mit dem 0:0 ist Slowenien weiter.25.06.2024 | 5:45 min
EM-Mitfavorit England ist trotz einer erneut enttäuschenden Leistung als Sieger der Gruppe C ins Achtelfinale eingezogen. Der Mannschaft von Trainer Gareth Southgate reichte in Köln ein 0:0 gegen Slowenien, um den ersten Rang vor Dänemark abzusichern.
Die Dänen spielten parallel in München
0:0 gegen Serbien und stehen ebenfalls im Achtelfinale, wo am Samstag in Dortmund (21 Uhr / ZDF live) Deutschland der Gegner ist.
Ein Unentschieden reicht den Dänen für Platz zwei in Gruppe C. Damit trifft das Team von Trainer Kasper Hjulmand auf die DFB-Auswahl. Für Serbien bedeutet das Remis das EM-Aus.
25.06.2024 | 8:05 min
Gelbe Karten entscheiden zugunsten der Dänen
Da Dänemark und Slowenien punkt- und torgleich sind, entschied zwischen den beiden Teams die Fair-Play-Wertung. Hier lag Dänemark vorn, weil es im bisherigen Turnierverlauf eine Gelbe Karte weniger kassiert hatte. Slowenien gehört aber zu den vier besten Gruppendritten und steht ebenfalls in der K.o.-Runde.
England bekommt es am Sonntag in Gelsenkirchen mit einem Gruppendritten zu tun - möglicherweise mit den Niederlanden, die am frühen Abend
gegen Österreich mit 2:3 verloren hatten.
Slowenien trifft auf Portugal oder den Sieger der Gruppe E. Das könnten Belgien, die Ukraine, Rumänien oder die Slowakei sein.
England fast unverändert
Nach einigen harten Tagen mit harscher Kritik machte
Englands Coach Gareth Southgate dennoch das, was er seit seinem Amtsantritt 2016 macht: Er änderte nicht viel. Mit lediglich einem Wechsel - Conor Gallagher für Trent Alexander-Arnold - sollte nach dem
1:1 gegen Dänemark Schwung für die seit Montagabend sicher erreichte K.o.-Phase aufgenommen werden.
Doch vieles erinnerte an die ersten beiden verpatzten Auftritte, bei denen für den EM-Favoriten lediglich das Ergebnis stimmte. Jude Bellingham und John Stones leisteten sich schlampige Zuspiele, Stockfehler folgte auf Stockfehler.
Slowenien wagt sich nach vorne
Und obwohl der Außenseiter aus Slowenien nur einen Punkt benötigte, traute sich das Team von Trainer Matjaz Kek angesichts des passiven Gegners in die Offensive. Leipzigs Benjamin Sesko (5.) hatte per Kopfball die erste Gelegenheit.
Englands Klasse blitzte nur sporadisch auf, so zum Beispiel nach 20 Minuten: Nach einer sehenswerten Kombination über Declan Rice und Phil Foden schoss Bukayo Saka das vermeintliche Führungstor. Doch Foden hatte zuvor deutlich im Abseits gestanden.
Harry Kane kommt nicht durch
Auch Harry Kane hatte gegen die wuchtigen Innenverteidiger der Slowenen einen schweren Stand, seine ersten Abschlussversuche wurden geblockt oder von Torwart Jan Oblak gefangen.
Gallagher und Kane verpassten kurz vor der Pause eine scharfe Hereingabe, es war Englands beste Chance.
Zum ersten Mal in einem EM-Achtelfinale: Sloweniens Spieler feiern historischen Erfolg.
Quelle: IMAGO
England-Fans beklatschen Eckbälle
Southgate brachte für die zweite Halbzeit Youngster Kobbie Mainoo, der sich mit seiner bisherigen Mini-Rolle sichtlich unzufrieden zeigte. Doch auf dem Rasen tat sich nicht viel.
Aus Mangel an sehenswerten Angriffen bejubelten die Fans der Engländer sogar lautstark jeden Eckball ihres Teams, das mit dem körperlichen Gegner sichtlich zu kämpfen hatte. Ein wuchtiger Schuss von Rice (73.) strich knapp am langen Eck vorbei.
20 Minuten später beendete der Schiedsrichter den müden Kick, der nur den Slowenen und ihren Fans Freude bereitete.
Soll die deutsche Nationalelf mit Niclas Füllkrug oder Kai Havertz beginnen? Mal wieder hat die Öffentlichkeit eine andere Meinung als der Bundestrainer - das ist gar nicht neu.
von Frank Hellmann
Quelle: dpa