Österreichs Springer: Mit "Flow" und guter Ausbildung
Vierschanzentournee:Österreicher: Mit "Flow" und guter Ausbildung
von Stephan Klemm
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Bei der Vierschanzentournee liegen drei Österreicher in der Gesamtwertung vorn. Das ruft Zweifler auf den Plan. Mit Schummelei dürfte der Erfolg allerdings nichts zu tun haben.
Auf Platz eins bis drei in der Gesamtwertung der Tournee: Die Österreicher Stefan Kraft (3.), Jan Hörl (2.) und Daniel Tschofenig (1./von links).
Quelle: dpa
Derzeit dominieren die österreichischen Flieger die Skisprungwelt und die Wertung bei der Vierschanzentournee. Vor dem dritten Springen am Samstag (ab 13.30 Uhr ARD und im ZDF-Liveticker) auf der Bergiselschanze in Innsbruck besetzen drei Skispringer von Team Austria die ersten drei Plätze: Daniel Tschofenig führt knapp vor Jan Hörl und Stefan Kraft.
Das ÖSV-Spitzentrio hebt momentan so stabil vom Schanzentisch ab, dass es sehr wahrscheinlich erscheint, dass einer dieser Drei auch nach Abschluss der Tournee am Montagabend in Bischofshofen (ab 16.05 Uhr ZDF live) ganz vorne liegen wird.
1. Daniel Tschofenig (Österreich) 622,5 Punkte 2. Jan Hörl (Österreich) 614,6 3. Stefan Kraft (Österreich) 613,8 4. Gregor Deschwanden (Schweiz) 608,9 5. Johann André Forfang (Norwegen) 600,0 6. Pius Paschke (Kiefersfelden) 597,2 7. Michael Hayböck (Österreich) 589,0 8. Karl Geiger (Oberstdorf) 582,7 ... 12. Andreas Wellinger (Ruhpolding) 560,2
Die Scheindebatte um die Anzüge
Große Überlegenheit, kaum Chancen für die anderen bei dieser Vierschanzentournee - das alles löste Spekulationen aus. Es ging, wie oft im Skispringen, um das Thema Anzüge.
Über die von den Österreichern benutzten sagte Maren Lundby, eine einstige norwegische Skispringerin und aktuelle Expertin des norwegischen Fernsehens: "Es ist absolut krank. Es ist verdächtig. Da muss etwas sein."
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Es kursieren Gerüchte, die nicht unbedingt mit der Realität standhalten. Denn alle von den Springern benutzten Anzüge wurden vor der Saison vom Ski-Weltverband FIS nach ihren Kriterien geeicht, Betrug ist vor diesem Hintergrund kaum möglich, zumal auch nach dem Sprüngen Kontrollen erfolgen. Und so sagt etwa der Deutsche Karl Geiger:
Natürlich hilft das Material und das Setup muss stimmen. Aber ein Anzug ist noch nie allein geflogen.
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Karl Geiger, deutscher Skipspringer
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Derzeit stimmt das Österreich-Setup
Der von Geiger benutzte Begriff "Setup" scheint vor diesem Hintergrund die österreichische Überlegenheit am besten zu erklären. Denn Tschofenig, Hörl und Kraft haben sich dank herausragender Leistungen in eine Topform gesprungen, dazu gehört auch die passende Abstimmung des Materials - neben den viel diskutierten Anzügen sind das Schuhe und vor allem die Ski.
Tschofenig spricht intern gerade auch vom Flow, in dem er sich befindet - das ist der Idealzustand, in dem auch kleine Fehler keinen Einfluss mehr auf den Flug haben.
Drei Skigymnasien für Skispringer
Dem Erfolg zugrunde liegt das österreichische Ausbildungssystem, es gilt als das vorbildlichste von allen. Es gibt drei Skigymnasien für Skispringer, eines in Stams nahe Innsbruck, hinzu kommen Saalfelden im Bundesland Salzburg und Eisenerz in der Steiermark.
Der einstige Bundestrainer Werner Schuster, ein Österreicher, der die Strukturen in Stams mit aufgebaut hat, sagt: "Es gibt dort sehr gute Trainer, eine gelebte Skisprung-Kultur sowie viel Herz und Leidenschaft bei der Förderung der jungen Leute. Das alles hat große Auswirkungen."
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Springer lernen Inhalte der Trainerausbildung
Außerdem müssen alle Schüler von Stams, Saalfelden und Eisenerz das Hauptfach Sportkunde belegen. Die dort unterrichteten Inhalte entsprächen einer frühen Trainerausbildung, "da ist alles dabei - Anatomie, Physiologie, Psychologie, Trainingslehre. Mit diesem Wissen gehen diese Athleten in die A- und B-Kader", sagt Alexander Stöckl.
Er war 13 Jahre Trainer des norwegischen A-Teams und unterrichtete zudem elf Jahre in Stams.
Österreicher wollen "mündige Athleten"
In der Ausbildung werde viel diskutiert über individuelle Trainingsmaßnahmen "mit mündigen Athleten", sagt Österreichs Chefcoach Andreas Widhölzl: "Das gefällt mir sehr".
Nach der Basisausbildung wechseln die Skispringer an zwei Stützpunkte - sie liegen in Innsbruck und in Salzburg. "Da harmoniert gerade alles", sagt Widhölzl.
Abzulesen ist das derzeit in den Ergebnislisten. Die Qualifikation von Innsbruck, Station drei der Vierschanzentournee, gewann passenderweise mit Jan Hörl auch einer aus dem aussichtsreichen Austria-Trio.
Quelle: Reuters
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