Skispringen: Tschofenig gewinnt die Vierschanzentournee

    Finale in Bischofshofen:Tschofenig gewinnt die Vierschanzentournee

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    Der Österreicher Daniel Tschofenig hat die Vierschanzentournee gewonnen. Seine Landsleute Jan Hörl und Stefan Kraft landeten auf den Plätzen zwei und drei der Gesamtwertung.

    Daniel Tschofenig
    Skispringer Daniel Tschofenig hat zum ersten Mal die Vierschanzentournee gewonnen. Der Österreicher fing seine Teamkollegen Stefan Kraft (3.) und Jan Hörl (2.) noch ab. 06.01.2025 | 2:47 min
    Spannung bis zum letzten Sprung - und am Ende triumphiert Daniel Tschofenig: Der Österreicher ist der Sieger der 73. Vierschanzentournee der Skispringer. Tschofenig setzte sich beim Finale der Tour in Bischofshofen hauchdünn durch und überholte seinen Teamkollegen Stefan Kraft, der mit seinem letzten Sprung - in Führung liegend - dramatisch scheiterte.
    Das Finale in kompletter Länge im Highlight-Player:
    Skispringen: Stefan Kraft.
    Das Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen, dazu Interviews, Analysen und die Siegerehrung.06.01.2025 | 193:37 min
    Das bei der Tournee chancenlose Team von Bundestrainer Stefan Horngacher erlebte einen schwachen Abschluss. Vor 14.300 Zuschauer war Andreas Wellinger als Neunter bester Deutscher. Auch Pius Paschke (12.), Philipp Raimund (15.) und Karl Geiger (23.) schafften es in den zweiten Durchgang. In der Gesamtwertung belegte Paschke als bester Deutscher Platz sechs.

    Erster Triumph für Tschofenig

    Die Zuschauer in Bischofshofen wurden Zeuge eines echten Krimis: Zwischen Kraft, Hörl und Tschofenig lag vor der letzten Station nicht einmal ein Meter, einen solch engen Dreikampf hatte es in der Tournee-Geschichte noch nie gegeben. Tschofenig lag nach dem ersten Durchgang nur auf Rang fünf, dann zündete er eine Rakete auf 140,5 m und holte Platz um Platz auf.

    Wahnsinn! Ich kann gar nicht fassen, dass ich gewonnen habe. Das ist da oben noch gar nicht angekommen.

    Daniel Tschofenig

    Die besten Karten hatte dennoch Kraft, der als Führender nach dem ersten Durchgang als letzter Springer ganz oben saß - und wegen des auffrischenden Windes mehrere Minuten warten musste. 137,5 m reichten nicht, Kraft fiel auf Rang drei zurück.

    Dominante Österreicher

    Gesamtsieger Tschofenig erhält neben dem goldenen Adler ein Preisgeld von 100.000 Schweizer Franken (rund 106.000 Euro). Österreich musste auf den Tag genau zehn Jahre auf einen Gesamtsieg bei dem Traditionsevent warten. Damals siegte Kraft, der diesmal Tages- und Gesamtdritter wurde. Jan Hörl belegte sowohl am Montag als auch in der Endabrechnung Platz zwei und machte den rot-weiß-roten Triumph perfekt.
    Daniel Tschofenig ballt nach der Landung die Faust
    Warum sind die Österreicher so stark und die deutscher Springer bislang chancenlos geblieben sind bei der Vierschanzentournee: ZDF-Reporter Andreas Kürten mit der Halbzeitbilanz.02.01.2025 | 2:30 min
    Österreichs Dominanz war auch beim Finale erdrückend: Es war der dritte Dreifachsieg des Austria-Adler bei dieser Tournee. Elf der zwölf Podestplätze gingen an den ÖSV - den bisherigen Rekord von neun Podiumsplätzen durch Finnland (1954/55) und Österreich (2011/12) pulverisierten die Gastgeber locker.

    DSV-Adler mit durchwachsener Bilanz

    Für die Deutschen war es eine durchwachsene Tournee. Paschke war als Führender im Gesamtweltcup und als Mitfavorit angereist, musste dort aber die Überlegenheit der ÖSV-Adler neidlos anerkennen. Rang sechs in der Gesamtwertung war dennoch das beste Tournee-Ergebnis für den 34-Jährigen.

    Es ist ein bisschen Verkrampfung aufgetreten, es ist leider Gottes in die falsche Richtung gegangen.

    Bundestrainer Stefan Horngacher

    "Wir sind mit großen Ambitionen reingegangen, aber leider eher schlechter als besser geworden. Österreich ist sehr weit vorne, alle anderen Nationen beißen sich die Zähne aus - auch wir. Das müssen wir akzeptieren", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF.

    Krimi in Bischofshofen

    Mann des Tages war natürlich Tschofenig, der erst im Dezember den ersten Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert hatte. Bei der Tournee hatte er das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gewonnen, führte zur Halbzeit, fiel dann auf Rang drei zurück - und schlug in Bischofshofen zurück. Auch im Gesamtweltcup hat er inzwischen die Nase vorn.

    1. Daniel Tschofenig (Österreich) - 1194,4 Punkte
    2. Jan Hörl (Österreich) - 1193,0
    3. Stefan Kraft (Österreich) - 1190,3
    4. Andre Forfang (Norwegen) - 1154,2
    5. Gregor Deschwanden (Schweiz) - 1151,9
    6. Pius Paschke (Deutschland) - 1134,0
    7. Michael Hayböck (Österreich) - 1128,6
    8. Pawel Wasek (Polen) - 1109,3
    9. Maximilian Ortner (Österreich) - 1107,3
    10. Anze Lanisek (Slowenien) - 1099,0

    Kraft war am Ende der betrübte Verlierer, der im Auslauf kaum zu trösten war. Es war die knappste und spannendste Tournee-Entscheidung seit 19 Jahren, als der Finne Janne Ahonen und Jakub Janda aus Tschechien punktgleich waren und beide zum Sieger gekürt wurden.

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    Quelle: Reuters

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    Quelle: ZDF, dpa, SID

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