Problem Bergiselschanze: Als einzige der vier Tournee-Stationen verfügt die Anlage in Innsbruck über kein Flutlicht.
Quelle: dpa
Der Tross der
Vierschanzentournee setzte am Montag von Oberstdorf nach Garmisch-Partenkirchen über. Dort treffen die skispringenden Männer auf ihre weiblichen Kolleginnen, die sich ebenfalls an der Olympiaschanze eingefunden haben.
Die Frauen starten dort am Silvestertag (ARD/ ab 16:20 Uhr im ZDF-
Liveticker) in die zweite Auflage einer Two-Nights-Tour, einer kleinen Springerserie, die letztlich einen Kompromiss darstellt. Denn eigentlich geht es den Frauen um deutlich mehr, aus ihrer Zweischanzentournee soll eine Vierschanzentournee werden, möglichst bald.
Zweite Auflage der Two-Nights-Tour
Doch zunächst springen die Frauen Silvester in Garmisch-Partenkirchen und am Neujahrstag in Oberstdorf um die zum zweiten Mal ausgelobte Siegprämie von 10.000 Schweizer Franken. Die erste Two-Nights-Tour vor einem Jahr aber war aus zwei Gründen nicht der erhoffte Erfolg für den ausrichtenden Deutschen Ski-Verband (DSV).
Zum einen war das Publikumsinteresse deutlich geringer als erwartet - an der Olympiaschanze waren 3.500 Zuschauer dabei, in der Oberstdorfer Allgäu Arena schauten 3.000 Menschen zu. Zum anderen befanden sich die deutschen Springerinnen damals in einer Krise, ihre beste Starterin war zum Abschluss der Serie Katharina Schmid auf Gesamtrang 13.
Katharina Schmid eine der Top-Favoritinnen
In diesem Jahr ist Schmid in Topform, sie reist als Führende der Weltcup-Gesamtwertung im Gelben Trikot zur Two-Nights-Tour. Die siebenmalige Weltmeisterin gewann in diesem Winter drei von fünf Springen, zudem wurde sie zweimal Zweite. Die anderen beiden Wettkämpfe entschied die Slowenin Nika Prevc für sich, die im Vorjahr auch die erste Auflage der Nachtreise über die beiden Schanzen gewann.
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Schmid und Prevc sind angesichts ihrer Vorleistungen auch die großen Favoritinnen der zweiten Two-Nights-Tour. Jetzt, als Nummer eins des Skisprungwinters der Frauen, "gehe ich davon aus, dass das Interesse an den Schanzen deutlich größer sein wird", sagt Schmid.
Alle wollen die Tournee der Frauen
Im Grunde aber ist diese Zweischanzentournee für die Frauen nicht viel mehr als ein Vorspringen für das große Ziel, die Etablierung einer Vierschanzentournee. Dafür gibt es Zuspruch von allen Seiten, vom DSV und vom österreichischen Skiverband, vom Weltverband (FIS), den Tournee-Orten und von den Springerinnen selbst.
Im Gegensatz zur Two-Nights-Tour, deren Streckenführung entgegengesetzt zur Vierschanzentournee von Garmisch-Partenkirchen zurück nach Oberstdorf führt, soll die Vierervariante der Frauen in das Programm der Männer integriert werden, also in exakt derselben Reihenfolge stattfinden.
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"Das ist auf jeden Fall unser Wunsch, alles andere erachten wir nicht als sinnvoll", sagt Tournee-Präsident Manfred Schützenhofer. Die Frauen sollen abends, im Anschluss an die Qualifikation der Männer springen, die wiederum am Vortag des Männer-Wettkampfs ausgesprungen wird.
FIS hat Zusammenführung schon beschlossen
Die FIS hatte im Frühjahr beschlossen, dass ab der Saison 2026/2027 Männer- und Frauen-Springen zusammengelegt werden, das bedeutet zwei Wettkämpfe auf einer Schanze an einem Tag.
Das Problem: Auf der dritten Station, der Bergisel-Schanze in Innsbruck, gibt es bislang keine Flutlicht-Anlage. Und ohne dieses künstliche Licht sind Abendwettbewerbe schlicht unmöglich.
In Innsbruck läuft das Genehmigungsverfahren
Derzeit läuft ein Genehmigungsverfahren, anschließend müssen lange Lieferzeiten einkalkuliert werden. "Wir gehen aber davon aus, dass es 2026/2027 Flutlicht in Innsbruck geben wird. Und endlich auch eine Vierschanzentournee für Frauen", sagt Schützenhofer.
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