Adler beim "Raw Air": Auf neuen Schanzen aus Formtief fliegen
Deutsche Adler beim "Raw Air":Auf neuen Schanzen aus dem Formtief fliegen
von Lars Becker
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Die deutschen Skispringer und Skispringerinnen testen bei der zweiten "Raw Air"-Station in Trondheim die neuen WM-Schanzen. Vor allem eine Deutsche ist stark in die Tour gestartet.
Skispringerin Katharina Schmid ist bei der "Raw Air"-Tour gut dabei
Quelle: AFP
Es herrscht verkehrte Welt im deutschen Skisprung-Team vor der WM-Generalprobe in Trondheim im Rahmen der diesjährigen "Raw Air"-Tour: Die Flieger um Andreas Wellinger, die grandios in die Saison gestartet waren, befinden sich in der Krise. Dafür fliegen die zum Auftakt des Winters noch chancenlosen deutschen Frauen kurz vor Ende der Saison wieder vorn mit.
Katharina Schmid landete beim Auftaktspringen der "Raw Air"-Tour in Oslo auf Platz zwei und geht auch als Zweite der Gesamtwertung chancenreich in die Wettkämpfe von Trondheim (Dienstag und Mittwoch im ZDF-Livestream).
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Testflug auf neuen WM-Schanzen
Vielleicht hat die "sportliche Auferstehung" der Rekord-Weltmeisterin ja auch etwas damit zu tun, dass in "Norwegen noch richtig schöner Winter ist". Auch in Trondheim, wo die beiden neuen Millionen-Schanzen ihrem ersten internationalen Test unterzogen werden. Die Anlagen wurden für die nordische Ski-WM 2025 in Trondheim errichtet.
Am Dienstag (ab 16 Uhr live im ZDF) stehen die Wettbewerbe auf der Normalschanze für Männer und Frauen auf dem Plan, am Mittwoch (ab 16 Uhr live im ZDF) folgen dann die Sprünge auf dem großen Bakken.
Modus:
Vom 8. bis 17. März bestreiten die Athletinnen und Athleten an zehn Wettkampftagen je 16 Sprünge.Es zählen alle Qualifikations- und Wettkampfsprünge der drei Wettkampforte Oslo, Trondheim und Vikersund.
Die bisherigen Gesamtsieger der Raw Air Tour:
Männer:
2017 Stefan Kraft (Österreich) 2018 Kamil Stoch (Polen) 2019 Ryoyu Kobayashi (Japan) 2020 Kamil Stoch 2021 Absage / vorzeitiges Saisonende wegen Corona 2022 Stefan Kraft 2023 Halvor Egner Granerud (Norwegen)
Preisgeld für Gesamtsieg der Raw Air Tour (identisch für Frauen und Männer)
1. Platz 40.000 Euro 2. Platz 13.000 Euro 3. Platz 6.000 Euro
Vorfreude auf "Monsterbakken" in Vikersund
Die DSV-Skispringerin liegt im Kampf um die 40.000 Euro Siegprämie für den Gesamtsieg der Raw Air Tour nach der ersten Station in Oslo 29,3 Punkte hinter der Norwegerin Eirin Maria Kvandal zurück.
Das klingt viel, wäre mit weiteren Topsprüngen aber aufholbar: Schließlich steht nach der Generalprobe auf den WM-Schanzen zum Finale der "Raw Air"-Tour am Wochenende noch das Skifliegen auf der größten Schanze der Welt in Vikersund, auch "Monterbakken" genannt, auf dem Plan. Darauf freut sich Schmid, die endlich erstmals die magische Schallmauer von 200 Metern durchbrechen will, schon gewaltig.
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DSV-Springer fliegen Konkurrenz hinterher
Aber erstmal gilt die volle Konzentration Trondheim und die WM-Generalprobe auf den neuen Schanzen. "Es geht darum, ein Gefühl aufzunehmen, wie die Schanzen sind. Wir müssen sie kennenlernen und herausfinden, wie sie funktionieren. Wichtig wird dann sein, bei der WM in einem Jahr abzuliefern", sagt Philipp Raimund.
Dass das Ergebnis in dieser Woche für ihn und die restlichen deutschen Skisprung-Männer nicht ganz so wichtig ist, hängt auch damit zusammen, dass sie der Weltspitze momentan hinterherfliegen.
Wellinger bleibt hinter seinen Ansprüchen
Ein achter Rang von Andreas Wellinger war bei der ersten "Raw Air"-Station am legendären Osloer Holmenkollen die beste deutsche Platzierung in zwei Springen. Viel zu wenig für die hohen Ansprüche von Wellinger, der in der Gesamtwertung der Norwegen-Tour als Neunter schon stolze 59,7 Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Stefan Kraft hat.
Der Österreicher dürfte auch im Gesamtweltcup mit einem Vorsprung von 401 Zählern auf den drittplatzierten Wellinger schon fast uneinholbar enteilt sein. Es wird also nichts werden mit der großen Kristallkugel für den besten Deutschen.
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Was kann das Team leisten?
Seinen Kampfgeist hat Wellinger deshalb vor den beiden Springen in Trondheim aber nicht verloren: "Mein letzter Sprung in Oslo war auch mein bester. Den Sprung nehme ich nach Trondheim mit."
Große Hoffnung darauf machten die Leistungen seiner Teamkollegen zuletzt nicht: Karl Geiger verpasste in Oslo zweimal den Sprung in den zweiten Durchgang der Top 30, Stephan Leyhe sogar einmal die Qualifikation für die Top 50.
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Eisenbichler blüht wieder auf
Die Team-Bronzegewinner bei der Skiflug-WM sind so müde, dass die Rückkehr des zuletzt komplett abgestürzten Markus Eisenbichler ins deutsche Weltcup-Team eine Option ist. Der Routinier hat am Wochenende in Lahti bereits seinen zweiten Sieg im Continentalcup - der zweiten Liga des Skispringens - eingefahren.
Eisenbichler könnte aber frühestens beim Weltcup-Finale im Skifliegen in Planica ins deutsche Team zurückkehren. Bei der WM-Generalprobe in Trondheim müssen es noch seine formschwachen Kollegen richten - oder halt Katharina Schmid.