Kobayashi: Anlauf für 300-Meter-Sprung im Skifliegen

    Japaner springt 291 Meter:Kobayashi: Anlauf für 300-Meter-Sprung

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    Ryoyu Kobayashi will auf einer Extra-Schanze die 300-Meter-Marke knacken. Der Japaner springt in einem Versuch auf 291 Meter. Die Bestweite gilt aber nicht als Weltrekord.

    Ryoyu Kobayashi landet bei 291 Metern
    Sanfte Landung bei 291 Metern: Ryoyu Kobayashi mit seinem inoffiziellen Weltrekord.
    Quelle: Mihai Stetcu / Red Bull Content Pool

    Japans Weltklasse-Skispringer Ryoyu Kobayashi hat auf einer provisorischen Schanze in Island die Grenzen beim Skifliegen ausgetestet. Dafür war im Skigebiet Hlidarfjall extra ein "Monsterbakken" mit enorm langem Anlauf in einen Hang gebaut worden.
    Am Dienstag zeigten wacklige Bilder des isländischen Senders RUV aus großer Distanz, wie ein Athlet von der auf einem Berg errichteten Anlage weit in den Auslauf fliegt.
    Am Mittwoch teilte Kobayashis Sponsor Red Bull mit, der Athlet habe zunächst Flüge auf 259 und 282 Meter gestanden, ehe er auf 291 Meter segelte. Die offizielle Bestmarke hält der Österreicher Stefan Kraft, der im März 2017 in Vikersund 253,5 Meter flog.

    Springer auf einer provisorischen Schanze

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    "Dieser Sprung war schon lange ein Traum von mir, denn ich wollte schon immer weiter springen als alle anderen, und ich möchte die Grenzen immer weiter hinausschieben", wird Kobayashi in einer Mitteilung seines Sponsors zitiert. Kobayashi habe beim Absprung eine Höchstgeschwindigkeit von 107 km/h erreicht. Er sei für acht Sekunden in der Luft gewesen.

    Ich bin bis ans Äußerste gegangen, um so weit wie möglich zu fliegen.

    Ryoyu Kobayashi

    Ryoyu Kobayashi bei seinem Weltrekordversuch auf Island.
    Ryoyu Kobayashi bei seinem Weltrekordversuch auf Island.
    Quelle: Joerg Mitter / Red Bull Content Pool

    FIS: Kobayashis 291 Meter kein Weltrekord

    Der Ski-Weltverband FIS bestätigte Kobayashis gesprungene Weite von 291 Metern. Als Weltrekord wird der sensationelle Flug aufgrund der irregulären Bedingungen allerdings nicht gewertet. Kobayashis Sprünge in Island hätten unter anderem "nicht unter Wettkampfbedingungen und in Übereinstimmung mit den FIS-Regeln" stattgefunden. Gleichwohl zeigten sie "die Leistung eines außergewöhnlichen Athleten unter ganz besonderen Bedingungen", so die FIS.
    Anerkannt werden Weltrekordversuche üblicherweise nur in Weltcup-Wettbewerben. Der Weltverband wies unter anderem darauf hin, dass das Material der Springer von einem von der FIS zertifizierten Kontrolleur geprüft werden muss.

    Rekorde gelten nur bei Weltcup-Wettbewerben

    Das Skigebiet Hlidarfjall wurde nach Angaben des isländischen öffentlich-rechtlichen Senders RUV für die Rekordjagd vorübergehend geschlossen. Für den Bau der Schanze habe Kobayashis Sponsor einen Vertrag mit der Stadt Akureyri unterzeichnet. Der Energydrink-Konzern begleitete das Ganze mit mehreren Drohnen und Kameras.
    Betreut wurde Kobayashi - dreimaliger Gewinner der Vierschanzentournee - bei seinem Rekordversuch vom Skisprungtrainer Janne Väätäinen. "Es waren verrückte Tage. Vor dem ersten Sprung wussten wir nicht, was uns erwartet, dann wurde es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ergebnis ist unfassbar", wurde der Finne zitiert.
    Nach der Stilllegung der Flugschanze von Harrachov gibt es weltweit nur noch vier Skiflugschanzen, auf denen im Weltcup geflogen wird: Neben Vikersund sind dies Planica in Slowenien, Bad Mitterndorf in Österreich sowie das bayerische Oberstdorf. Trainiert wird auf diesen Schanzen nicht.
    Andreas Wellinger im Flug bei der Weltmeisterschaft in Bad Mittendorf.
    Andreas Wellinger hat bei der Skiflug-WM am Kulm Silber geholt. Den WM-Titel im wegen Windes auf drei Durchgänge verkürzten Wettbewerb holte sich der Österreicher Stefan Kraft.27.01.2024 | 2:50 min
    Der ehemalige Weltklasse-Skispringer Martin Schmitt hält es grundsätzlich für möglich, die bisherigen Bestmarken noch deutlich zu überbieten. "Man könnte eine Flugschanze bauen, die Richtung 270 oder 280 Meter geht. Das ist aber eher Zukunftsmusik. Man müsste keine neue Anlage bauen, aber es wären gewisse Erdarbeiten an den bestehenden Anlagen notwendig", hatte Schmitt noch im März erläutert.
    Quelle: dpa/Red Bull/SID

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