Rumänien hat in Gruppe E einen perfekten Start in die Fußball-EM 2024 hingelegt. Gegen ein chancenloses und fehleranfälliges Team aus der Ukraine siegten die Rumänen mit 3:0.17.06.2024 | 7:24 min
Im
Testspiel gegen Deutschland (0:0) zeigte die Ukraine noch eine vielversprechende Leistung, zum Auftakt der
Fußball-EM war davon nicht mehr viel zu sehen. Nach dem 0:3 gegen Rumänien steht das Team von Serhij Rebrow in der Gruppe E nun gehörig unter Druck. Nächster Gegner ist am Freitag, 15 Uhr, die Slowakei. Rumänien bekommt es am Samstag (21 Uhr/ZDF live) mit Gruppenfavorit Belgien in Köln zu tun.
Die Tore in München erzielten Nicolae Stanciu mit einem spektakulären Weitschuss (29.), Razvan Marin (53.) und Denis Dragus (57.). Im zweiten Spiel der Gruppe E spielen um 18 Uhr
Belgien gegen die Slowakei (ZDF live ab 17.05 Uhr).
Ukraine: Gut gestartet, stark nachgelassen
Die Ukraine trat gegen Rumänien zunächst überaus entschlossen auf und war das klar bessere Team. Einziges Manko: Nennenswerte Chancen gab es nicht. Immer wieder verpassten Mychajlo Mudryk und Co. den richtigen Moment zum Abschluss.
Von Rumänien, das sich als Gruppenerster vor der Schweiz für die EM qualifiziert hatte, war erst einmal nichts zu sehen - bis Ukraines Star-Torhüter Andrij Lunin von Champions-League-Sieger Real Madrid bei einem Abschlag patzte und Stanciu den Ball aus 20 Metern zur bis dahin völlig überraschenden Führung in den Winkel wuchtete.
Rumänien feiert das Tor zum 3:0: Denis Dragus (links) und Dennis Man.
Quelle: dpa
Nächster Patzer von Keeper Lunin
Die Ukraine wirkte geschockt - und hatte Glück. Dennis Man verfehlte das Ziel nur um Zentimeter (38.), kurz darauf landete ein Eckball von Stanciu an der Latte.
Doch es kam noch schlimmer für die Ukraine, als Lunin einen Schuss von Marin durchrutschen ließ (53.) und vier Minuten später Dragus die Verwirrung in der ukrainischen Defensive gnadenlos ausnutzte.
Viel Emotionen vor dem Anpfiff
Der EM-Auftakt war für das ukrainische Team mit reichlich Emotionen aufgeladen. Bei der Hymne waren die Spieler der "Schowto-blakytni" (Gelb-Blauen) in ihren Landesflaggen eingehüllt.
"Wir starten mit einer Mannschaft auf dem Feld, aber Millionen von Soldaten, die die Ukraine verteidigen. Wir sind alle zusammen", sagte Verbandschef Andrij Schewtschenko kurz vor dem Anpfiff. Jeder Sieg sei für das Land "von entscheidender Bedeutung".
Die Ukraine startet als Außenseiter in die Fußball-EM, dennoch legen viele Menschen im Land große Hoffnungen in die Teilnahme bei der Euro2024.
Jenifer Girke, Lemberg
Auch Arsenal-Star Oleksandr Sintschenko stellte die große Bedeutung für sein Land heraus. Es sei "eine unglaubliche Gelegenheit zu zeigen, wie gut wir sind und wie gut es ist, Ukrainer zu sein. Die ganze Welt wird auf dieses Turnier schauen."
Rebrow: Mentaler Druck keine Entschuldigung
Nach Abpfiff war die Enttäuschung jedoch groß. Das ukrainische Online-Portal TSN schrieb bissig: "Sogar das Fernsehbild verschwand, da es einem solchen Fußball der ukrainischen Nationalmannschaft nicht standhalten konnte."
Nationalcoach Rebrow indes wollte den hohen Erwartungsdruck nicht als Entschuldigung gelten lassen: "Wir haben seit mehr als zwei Jahren mit diesem mentalen Druck zu tun. Trotzdem sind wir hier, wir haben verstanden, damit umzugehen. Jetzt müssen wir Fehler analysieren" , sagte er bei RTL.
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Quelle: SID/ZDF