Erfolgreichste Reiterin der Welt: Olympia-Quali für Werth

    Erfolgreichste Reiterin der Welt:Werth schafft die Olympia-Qualifikation

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    Isabell Werth hat die Qualifikation für die Olympischen Spiele geschafft. Mit der Stute Wendy will die erfolgreichste Reiterin der Welt ihre Medaillenbilanz ausbauen.

    Die deutsche Dressurreiterin Isabell Werth auf dem Pferd Wendy de Fontaine reitet durch den Parcours.
    Siebte Olympia-Teilnahme für Isabell Werth: Sie gewann bislang sieben Goldmedaillen.
    Quelle: dpa

    Mit einer starken Leistung beim CHIO in Aachen hat sich Dressur-Ikone Isabell Werth ihren Traum von den siebten Olympischen Spielen erfüllt. Das gab der Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) nach Werths Sieg im Großen Dressurpreis von Aachen bekannt.

    Alle drei Prüfungen gewonnen

    Bei dem renommierten Turnier in der Aachener Soers, der letzten Sichtung für Olympia, hatte die siebenmalige Olympiasiegerin mit der zehnjährigen Wendy alle drei Prüfungen gewonnen - in der Kür erreichte sie überragende 89,095 Prozent.
    Es war bereits ihr 15. Sieg beim Höhepunkt des CHIO. Werth gewann die Vorstellung mit Musik souverän vor Frederic Wandres aus Hagen bei Osnabrück mit Bluetooth (83,010 Prozent), der ebenfalls ein Olympia-Ticket erhielt. Dritte wurde Ingrid Klimke aus Münster mit Franziskus (81,385).

    Von Bredow-Wernd in Aachen nicht am Start

    Die beiden reisen als Ersatzpaar nach Paris. "Ingrid ist Profi", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu zu der undankbaren Rolle für die 56 Jahre alte Reiterin aus Münster:

    Sie ist eine Teamplayerin und wird uns in Paris helfen.

    Bundestrainerin Monica Theodorescu

    Ihr Ticket sicher hatte bis dahin nur Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera. Die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio musste in Aachen nicht mehr antreten.

    Zitterpartie für Werth

    Für Werth war die Qualifikation eine Zitterpartie. Bei der ersten Olympia-Sichtung vor vier Wochen in Balve belegte sie im Grand Prix und im Special mit Quantaz die Plätze acht und fünf. Das war zu wenig, um sich für die Olympischen Spiele zu empfehlen. Ihre Stute Wendy war verletzt. Doch das erst zehn Jahre alte Pferd wurde rechtzeitig wieder fit.
    Kurzfristig änderte Bundestrainerin Theodorescu die Besetzung für die CHIO-Nationalmannschaft: Statt Quantaz durfte Werth in Aachen Wendy satteln. Und dann zeigte das Paar eine fulminante Serie. Es gewann in Aachen den Grand Prix, den Special und die Kür - und wurde dabei jeden Tag besser.
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    Werth von Wendy begeistert

    Die erfolgreichste Reiterin der Welt war überwältigt von der Steigerung des jungen Pferdes, das mit ihr in Aachen erst das zweite Mal eine Kür ritt.

    Es ist einfach unglaublich. Dass sie das heute so performt hat, ist einfach unglaublich.

    Isabell Werth über ihr Pferd Wendy

    Erst zu Beginn des Jahres hatte Werth Wendy bekommen, das zuvor vom derzeit gesperrten Dänen Andreas Helgstrand geritten wurde.

    Wandres "wirklich happy"

    Eine gute Woche erlebte auch Wandres. "Ich bin wirklich happy", sagte der Reiter aus Hagen bei Osnabrück. Zwei dritte Plätze und Rang zwei zum Abschluss sorgten neben dem Sieg mit der deutschen Mannschaft im Nationenpreis für eine starke Bilanz. Sein Pferd Bluetooth "fühlt sich immer noch frisch an", berichtete er vor der Abreise aus Aachen.

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    Isabell Werth beim Dressurreiten bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio.
    Quelle: dpa, SID
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