Tour de France: Campenaerts holt sich die 18. Etappe
Tour de France - 18. Etappe:Ausreißer Campenaerts siegt im Zielsprint
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Der Belgier Victor Campenaerts hat sich im Zielsprint einer Ausreißergruppe den Sieg auf der 18. Tour-Etappe vor Matteo Vercher (FRA) und Michal Kwiatkowski (POL) gesichert.
Victor Campenaerts zieht im Zielsprint der 18. Etappe allen davon und holt sich den Sieg.
Quelle: AP
Georg Zimmermann kämpfte verbissen mit stark wackelndem Oberkörper, doch am Ende wurde sein Traum vom Etappensieg bei der Tour de France wieder einmal nicht wahr. Der Augsburger gehörte auf der 18. Etappe zu den prägenden Profis, musste sich am Ende des Tages der Ausreißer aber mit Platz 23 begnügen. Den Sieg in Barcelonnette sicherte sich der Belgier Victor Campenaerts.
Die Anwärter auf den Gesamtsieg verzichteten auf gegenseitige Attacken. Tadej Pogacar verteidigte sein Gelbes Trikot erfolgreich, liegt 3:11 Minuten vor dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard. Der belgische Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel hat als Dritter schon einen Rückstand von 5:09 Minuten.
Zunächst 40-köpfige Fluchtgruppe
Eine fast 40 Fahrer starke Gruppe hatte sich gut eine Stunde nach dem Start in Gap gebildet. Mit fünf kleineren Bergwertungen war die Etappe wie gemacht für eine große Flucht. Zimmermann war stets im Bilde und gehörte zu den aktivsten Fahrern. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel lancierte der Bayer selbst eine Attacke, als die Gruppe aufgrund von starkem Seitenwind zerriss, war der 26-Jährige bestens positioniert.
Im vergangenen Jahr war Zimmermann bereits nah dran an seinem großen Karriereziel Tour-Etappensieg. Auf dem zehnten Teilstück musste er sich nur dem Spanier Pello Bilbao geschlagen geben. Ein Jahr später war er beim vorentscheidenden Angriff etwa 40 Kilometer vor dem Ziel nicht am richtigen Hinterrad.
Tag für Ausreißer vor den Alpenetappen
Dass es vor den beiden schweren Alpen-Tests ein Tag für Ausreißer werden würde, war schon vor dem Start klar. Allerdings dauerte es fast die gesamte erste Rennstunde, bis sich eine Gruppe gefunden hatte. Immer wieder gab es Attacken und Gegenattacken.
In einer der entstandenen Gruppen war auch Simon Geschke. Der Berliner hat ohnehin gute Erinnerungen an die Gegend um den Zielort Barcelonnette. Praktisch in Sichtweite - oben im Skigebiet Pra-Loup - gewann der Routinier 2015 als Solist eine Bergankunft der Tour. Bis heute ist es das Highlight des Kletterspezialisten, der am Ende des Jahres seine Karriere beendet.
Letzte Chance für die Sprinter bei der Tour de France: Die deutschen Spezialisten sind wieder vorne dabei, verpassen aber den Tagessieg. Biniam Girmay aus Eritrea stürzt.
Allerdings schaffte es die Geschke-Gruppe nicht, sich entscheidend abzusetzen. Als sich die Ausreißer des Tages bei der nächsten Attacke formierten, war Geschke nicht mehr dabei. Dafür der Augsburger Georg Zimmermann, dem von den noch sieben deutschen Fahrern die besten Chancen vorhergesagt wurden.
Das Dach der Tour wartet
Der Freitag dürfte vor allem für die Sprinter eine Herausforderung werden, am Ende im Zeitlimit zu bleiben. Die Strecke führt über die 2.802 Meter hohe Cime de la Bonnette und damit über den höchsten Punkt, der bei der Tour jemals erreicht wurde. Es ist die zweithöchste asphaltierte Straße in den Alpen nach der Ötztaler Gletscherstraße in Österreich. Der fast 23 Kilometer lange Anstieg ist der zweite von drei schweren Bergen, die alle mehr als 2.000 Meter hoch sind.
Wenn Jonas Vingegaard im Gesamtklassement tatsächlich noch Hoffnungen auf den Gesamtsieg hat, muss er Tadej Pogacar bereits an der Cime de la Bonnette attackieren. Allein am Schlussanstieg nach Isola 2000 wird der Däne die mehr als drei Minuten Rückstand nicht gutmachen können.