Rolf Wolfshohl: Radsport-Legende verstorben

Rolf Wolfshohl war ein Star. Aber kein schillernder, wie die heutigen, sondern ein ruhiger, ein bescheidener. Einer, der Fleiß liebte und Mühen schätzte. "Ich brauche mein Fahrrad, sonst nichts - und die Arbeit für den Kopf", sagte der gebürtige Kölner einst der Nachrichtenagentur SID.

"Le Loup", der Wolf, wie ihn die Franzosen nannten, die ihn noch mehr liebten als die Deutschen, starb am Mittwoch mit 85 Jahren.

Wolfshohl gewann die Spanien-Rundfahrt sowie Paris-Nizza und wurde dreimal Querfeldein-Weltmeister. Berühmt wurde er aber mehr durch seine zweiten Plätze, als Champion ohne Fortune.

Seine große sportliche Liebe war das Querfeldeinrennen. Dreimal war Wolfshohl Weltmeister im Gelände (1960, 1961, 1963), 13 Mal deutscher Meister. Hinzu kamen fünf zweite und vier dritte Plätze bei der Weltmeisterschaft.

Der Träger des Bundesverdienstkreuzes beendete seine Laufbahn 1973 und widmete sich mit seiner Frau Karin in seiner Heimat dem Aufbau des eigenen Radgeschäfts und einer Rahmenbauwerkstatt. Vor wenigen Jahren musste Wolfshohl, dessen Gesundheit nachließ, das Geschäft aufgeben.

Privat musste Wolfshohl einige Schicksalsschläge hinnehmen. Sein Sohn Rolf-Dieter, der seit einem Unfall bei den deutschen Straßenradmeisterschaften 1984 querschnittsgelähmt war, erlag 2011 einem Krebsleiden. Vor einigen Jahren starb dann auch seine Tochter.