Umstrittener Olympia-Bau:Cortina-Eiskanal begeistert Langenhan bei Test
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Der Eiskanal in Cortina ist das umstrittenste Bauprojekt für Olympia 2026. Rodel-Weltmeister Max Langenhan konnte die Bahn nun mit anderen Athleten testen - und ist begeistert.
Einige Athleten konnten die künftige Olympiabahn in Cortina d'Ampezzo testen
Quelle: IMAGO / ZUMA Press
Von Olympia-Flair ist am Eiskanal von Cortina d'Ampezzo noch keine Spur. Zahlreiche Bauzäune umgeben das Gelände, riesige Kräne trüben den Blick auf die Dolomiten und eine provisorische Holzverkleidung schützt den vereisten Bahnkörper - doch bei Rennrodler Max Langenhan hat das umstrittene Millionenprojekt für die Olympischen Winterspiele 2026 sofort mächtig Eindruck hinterlassen.
Es ist unfassbar, was die hier geschafft haben in der Kürze der Zeit, auf einem Niveau, das seinesgleichen sucht. Das hätte ich nicht gedacht.
Rodel-Gesamtweltcupspieger Max Langenhan
Als einer der ersten Sportler darf der Thüringer die noch im Bau befindliche Bahn im Norden Italiens testen, für eine Pre-Homologierung ist er zusammen mit italienischen und internationalen Athletinnen und Athleten noch bis Samstag vor Ort. Und das Feedback des deutschen Gesamtweltcupsiegers dürfte auch bei anderen Schlittensportlern die Hoffnung schüren, dass die olympischen Wettbewerbe im kommenden Jahr (6. bis 22. Februar) nicht doch noch ausgelagert werden müssen.
Baustelle am olympischen Eiskanal in Cortina im März 2025
Quelle: imago/ZUMA Press
"Ich bin mit einer eher niedrigen Erwartung angekommen, weil so viel drumherum passiert ist", sagte Langenhan: "Aber wenn man die Energie hier sieht: Die tun wirklich alles dafür." Optisch sei der Eiskanal "nicht so ein imposantes Ding" wie die Bahn für Olympia 2022 in Peking, "sie wird sehr an die Natur angeglichen", so Langenhan. Sein Fazit: "Wenn ich jetzt einfach mal die Bahnen dieser Welt anschaue, glaube ich":
Das wird von der Szenerie her eine der schönsten Bahnen. Ich glaube, am Ende kann keine andere Bahn mithalten.
Rodel-Gesamtweltcupsieger Max Langenhahn
Gastgeber Italien stolz auf Bahn
Den Bauauftrag für den Eiskanal hatte es nach einigem Hin und Her und erst im Februar 2024 gegeben, bis zuletzt bestanden Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung. Das 120 Millionen Euro teure Projekt sorgte sowohl wegen der kurzen Zeit bis zu den Spielen als auch wegen der Umweltauswirkungen für öffentliche Misstöne. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte eine Austragung auf einer bestehenden Bahn im Ausland favorisiert, die Italiener bestanden aber auf den Bau einer eigenen Anlage.
Die bereits 1923 gebaute Pista olimpica Eugenio Monti, Olympiabahn von 1956, war 2008 geschlossen und 2023 abgerissen worden. Seit 2024 wird nun an der neuen Olympiabahn gebaut. Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, zu der Cortina gehört:
Wir haben einen verwüsteten Berghang - eine echte Müllkippe unter freiem Himmel - wiederhergestellt und auch zehntausend Bäume gepflanzt.
Luca Zaia, Präsident der Region Venetien
Olympia-Fiasko scheint auszubleiben
Zaia weiter: "Das ist ein großartiges Ergebnis, auch gegenüber den vielen Skeptikern, die sagten, dass der Eiskanal ein Fiasko werden würde."
Darauf deutet nichts mehr hin, nach Olympia soll die Bahn im Idealfall jährlich Schauplatz eines Bob- und/oder Rodel-Weltcups werden. Das haben die Weltverbände IBSF und FIL bereits in Aussicht gestellt. Erstmal folgen aber die offiziellen Testwochen im November, dann soll die Bahn komplett fertig sein. Sicherheitsbedenken und Zweifel hat Langenhan schon nach den ersten Eindrücken keine mehr.
Ich lade alle Kritiker ein. Die sollen sich vorher gerne die Bahnen in dieser Welt anschauen und dann sollen sie hierher kommen und bitte nochmal ihren Senf loswerden.
Rennrodler Max Langenhan
Quelle: Reuters
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Quelle: SID
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