Olympische Winterspiele 2030 in Frankreich - unter Vorbehalt
Frankreich und Salt Lake City :Winterspiele 2030 und 2034 vergeben
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Frankreich erhält die Winterspiele 2030. Salt Lake City kriegt die Spiele 2034. Für die Vergaben bestand das Internationale Olympische Komitee auf zusätzliche Vertragsklauseln.
Auf seiner Session hat das IOC die Olympischen Winterspiele für 2030 und 2034 in die französischen Alpen/Nizza und an Salt Lake City/Utah vergeben. Dies jedoch nicht chartagerecht.25.07.2024 | 1:28 min
Die französischen Alpen werden Gastgeber der Winterspiele 2030. Das entschied das Internationale Olympische Komitee bei seiner Generalversammlung vor den Sommerspielen in Paris. Die Zustimmung erteilte das IOC allerdings unter dem Vorbehalt, dass Frankreichs Regierung und die regionalen Behörden die bislang noch offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Erst dann soll der Ausrichtervertrag auch vom IOC unterzeichnet werden. Bei der Vergabe für 2034 kann Salt Lake City jubeln. Damit wird die Stadt im US-Bundesstaat Utah zum zweiten Mal nach 2002 Austragungsort der Winterspiele.
IOC macht Gastgeber Salt Lake City Druck
Wegen der US-Ermittlungen im Doping-Wirbel um 23 chinesische Topschwimmer setzt das IOC Salt Lake City allerdings unter Druck. Das IOC bestand vor der Wahl zum Olympia-Ausrichter auf einer zusätzlichen Vertragsklausel zum Schutz der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Demnach müssen die Olympia-Macher von Salt Lake City aktiv bei der US-Regierung darauf hinwirken, die Sorgen des IOC wegen der Ermittlungen von US-Behörden in Dopingthemen zu lindern.
Elf von 23 positiv offenbar getesteten chinesischen Schwimmer gehen bei Olympia an den Start. Haben die chinesische und die Welt-Antidoping-Agentur etwas vertuscht?24.07.2024 | 1:37 min
Ausgelöst worden war die seit Wochen schwelende Affäre durch Medienrecherchen, die zeigten, dass 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren. Die chinesische Anti-Doping-Agentur Chinada führte die Positivtests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurück und verzichtete auf Sperren.
IOC-Klausel: Gastgebervertrag kann gekündigt werden
Die Wada folgte dieser Bewertung. Trotz heftiger Kritik angeführt von den USA stellte ein unabhängiger Ermittler aus der Schweiz kein Fehlverhalten der Wada fest. Wada-Präsident Witold Banka sprach von "verleumderischen Vorwürfen" durch die amerikanische Anti-Doping-Agentur und zeigte sich besorgt über die vom US-Justizministerium angestoßene Untersuchung in der Sache.
Grundlage für die Ermittlungen ist der sogenannte "Rodchenkov Act", der es amerikanischen Strafverfolgern erlaubt, gegen Hintermänner von Doping-Verstößen bei internationalen Wettkämpfen aktiv zu werden.
Verkündung der Vergabe nur noch Formsache
Die Wahl Frankreichs für 2030 galt schon vor der 142. IOC-Session als Formsache. Frankreich war bereits im November zum bevorzugten Kandidaten ernannt worden. Die IOC-Spitze hatte im Juni der Generalversammlung den Zuschlag empfohlen.
Olympische Winterspiele 2030 und 2034 werden heute bei der IOC-Session in Paris vergeben. Journalisten sind nicht erwünscht. ZDF-Reporter Markus Harm berichtet.24.07.2024 | 3:06 min
Eisschnelllauf-Wettbewerbe 2030 womöglich im Ausland
Geplant sind die Winterspiele 2030 in den Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Mehrere Eis-Wettbewerbe sollen in Nizza stattfinden. Das Konzept sieht fast ausschließlich die Nutzung bestehender Wettkampfstätten vor. Wegen der politischen Turbulenzen in Frankreich und den vorgezogenen Parlamentswahlen verzögerten sich zuletzt die erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden für das Winterspiele-Projekt.
Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Staatschef Emmanuel Macron will erst nach Olympia einen neuen Premierminister ernennen. In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit. David Lappartient, Chef von Frankreichs Nationalem Olympischen Komitee, hatte zuvor aber versichert:
IOC-Präsident Thomas Bach bekräftigte: "Wir würden nicht abstimmen, wenn wir dieses Gefühl nicht hätten." Macron betonte bei der Präsentation auf der IOC-Bühne noch einmal, er stehe hinter der Bewerbung. "Sie können uns vertrauen, wir werden da sein", sagte Macron.
das aktuelle sportstudio mit dem Blick auf die Olympischen Spiele in Paris, dem Sport des Tages und dem großen Torwandfinale.20.07.2024 | 56:33 min
Schweiz könnte 2038 Gastgeber werden
Die nächsten Winterspiele 2026 werden in Mailand und Cortina d'Ampezzo in Italien ausgetragen. Für 2038 soll die Schweiz nach dem Willen des IOC ein Vorzugsrecht bekommen, wenn sie sich erneut bewirbt. Die Schweizer Bewerbung hatte im Rennen mit Frankreich und den USA ebenso frühzeitig eine Absage der IOC-Auswahlkommission erhalten wie das schwedische Projekt.
Eine deutsche Winterspiele-Bewerbung hatte es zuletzt mit München für 2022 gegeben, diese war jedoch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Langfristig ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Länder sind nach Berechnungen von Forschern von 2040 an überhaupt noch schnee- und eissicher genug für die Ausrichtung von Winterspielen.
IOC-Chef Bach stand wegen seiner Nähe zu Russlands Präsident Putin jahrelang in der Kritik. Ein Insider berichtet nun: Putin soll Bachs Präsidentschaft erst möglich gemacht haben.17.07.2024 | 28:59 min