Olympia: Köhler sieht "Beigeschmack" bei Bronzegewinnerin

    Chinesin auf verdächtiger Liste:Köhler über Bronzegewinnerin: "Beigeschmack"

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    Weltmeisterin Angelina Köhler verpasst im Olympia-Finale Bronze. Die Medaille ging an die Chinesin Zhang Yufei. Die Schwimmerin war zuletzt umstritten.

    Angelina Köhler aus Deutschland reagiert enttäuscht.
    Angelina Köhler enttäuscht nach Platz vier im Olympia-Finale.
    Quelle: dpa

    Ihre Trauer über die knapp verpasste Olympia-Medaille verbarg Angelina Köhler nicht. Die 23-Jährige weinte am Sonntagabend nach ihrem vierten Platz über 100 Meter Schmetterling bitterlich. "Es ist so super traurig. Ich habe alles gegeben. Vierter ist der erste Verlierer", sagte Köhler im ZDF. "Es ist gerade ein bisschen scheiße. Ich muss das erstmal verarbeiten."
    Köhler schlug nach 56,42 Sekunden an. "Es ging nicht schneller", sagte die Berlinerin. "Ich werde auf jeden Fall nicht aufhören. Ich werde alles geben, dass wir noch eine Final-Teilnahme erreichen."
    Angelina Köhler aus Deutschland weint.
    Schwimmerin Angelina Köhler spricht im Interview mit Lena Kesting emotional über die verpasste Bronzemedaille im Finale über 100 Meter Schmetterling.28.07.2024 | 1:30 min
    Zur Olympiasiegerin krönte sich Torri Huske aus den USA. Silber ging an und deren Landsfrau und Weltrekordhalterin Gretchen Walsh. Bronze sicherte sich die Chinesin Zhang Yufei. Köhler war als Medaillenkandidatin, aber nicht als Favoritin in den Wettkampf bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme gestartet. Als sie im Februar in Doha Weltmeisterin auf der Strecke wurde, waren mehrere starke Konkurrentinnen nicht dabei.

    Chinesische Bronze-Gewinnerin zuletzt umstritten

    Um die drittplatzierte Zhang Yufei, zu der Köhler 21 Hundertstelsekunden fehlten, hatte es schon vor den Sommerspielen Wirbel gegeben. Köhler sagte am späten Sonntagabend:

    Es hat natürlich immer einen miesen Beigeschmack, solche Geschichten. Ich hoffe, dass da nochmal Aufklärung kommt. Aber erstmal gehört die Medaille ihr und da gibt es nichts auszusetzen.

    Angelina Köhler

    Köhler weiter: "Ich stehe für sauberen Sport. Ich stehe für Gerechtigkeit und wir werden sehen."
    Angelina Köhler aus Deutschland in Aktion.
    Das Finale über 100m Schmetterling mit Angelina Köhler mit dem Live-Kommentar von Volker Grube und Christian Keller.28.07.2024 | 6:09 min

    Herzmittel Trimetazin bei Chinas Schwimmern

    Im April war durch Medienrecherchen bekanntgeworden, dass 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren. Sie wurden jedoch nicht gesperrt.
    Auf einer von der ARD veröffentlichten Liste der positiv getesteten Schwimmerinnen und Schwimmer steht auch der Name Zhang Yufei. Kern der Recherche ist ein nicht veröffentlichter Untersuchungsbericht der Chinada - nach ARD-Angaben verifiziert über mehrere Quellen.
    James Fitzgerald, Witold Banka, Olivier Niggli und Darren Mullaly nehmen an einer Pressekonferenz teil.
    2021 wurden 23 chinesische Schwimmer positiv getestet, aber nicht gesperrt. Wurde ein Skandal vertuscht? In Paris geraten die WADA und das IOC immer stärker in die Kritik.28.07.2024 | 4:10 min

    WADA in der Kritik

    Chinas Anti-Doping-Agentur Chinada führte die Positivtests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurück, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA folgte dieser Bewertung. Bei vielen Sportlern und Funktionären sorgte das für Unverständnis - auch, wenn ein unabhängiger Ermittler aus der Schweiz später kein Fehlverhalten der WADA feststellte.

    Neue Beweise und FBI-Ermittlung
    :Chinas Schwimmer: WADA und IOC unter Druck

    Elf der 23 positiv getesteten chinesischen Schwimmer starten bei den Spielen in Paris. Neue Beweise setzen WADA und IOC unter Druck.
    von Markus Harm und Jannik Schneider
    Die Chinesin Zhang Yufei nimmt an einem Halbfinale des Schwimmwettbewerbs über 100 m Schmetterling der Frauen teil.
    Zhang Yufei selbst hatte zuletzt die Hoffnung geäußert, dass ihre internationalen Konkurrentinnen an ihre Unschuld glauben. "Ich glaube nicht, dass es einen einzigen Athleten gibt, weder aus China noch aus dem Ausland, der positiv auf Doping getestet werden würde", sagte sie. "Sie würden nicht all die harte Arbeit zerstören wollen, die sie im Laufe der Jahre in Bezug auf Doping geleistet haben."
    Die 26-Jährige berichtete davon, dass sie und ihre Teamkollegen in den vergangenen Monaten drei bis viermal die Woche getestet worden seien.
    Quelle: dpa

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