Olympia 2024: "Surreale" Silbermedaille für Judoka Butkereit
Riesenerfolg der Judoka:"Surreales" Silber für Miriam Butkereit
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Finale verloren, aber dennoch ein großer Karriere-Erfolg: Judoka Miriam Butkereit holt Olympia-Silber in der Klasse bis 70 Kilogramm.
Judoka Miriam Butkereit (rechts) hat bei den Olympischen Spielen Silber gewonnen. Die 30-Jährige unterlag in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm im Finale Barbara Matic aus Kroatien.31.07.2024 | 6:38 min
Miriam Butkereit hat den größten Erfolg ihrer Karriere gelandet. Die Judoka erreichte bei den Olympischen Spielen das Finale in der Klasse bis 70 Kilogramm und unterlag dort der Weltranglisten-Ersten Barbara Matic aus Kroatien durch einen Waza-Ari, eine kleine Wertung.
Nach dem Kampf kauerte Miriam Butkereit wie versteinert am Boden, holte sich ein Küsschen von ihrem Freund - und kämpfte dann lange mit den Tränen. Die Silbermedaille sei "surreal", sagte sie nach ihrem mindestens überraschenden Vorstoß ins olympische Finale.
Doch Butkereit wollte auf der ganz großen Bühne nicht weniger als alles. "Gerade habe ich eher Gold verloren und nicht Silber gewonnen. Ich hoffe, das wird sich in den nächsten Tagen ändern", erklärte die 30-jährige Athletin vom SV Halle nach der knappen Niederlage mit brüchiger Stimme.
Erster großer internationaler Erfolg für Butkereit
Olympia-Silber ist der größte Erfolg ihrer Karriere, bei aller Enttäuschung im ersten Moment. Oft hatte die 1,80 Meter große gebürtige Hamburgerin auf der Matte um eine Medaille bei den großen internationalen Meisterschaften gekämpft. Der ganz große Coup aber ließ auf sich warten - bis sie am Mittwoch im Grand Palais Ephemere bei ihrem Olympia-Debüt den Wettkampf ihres Lebens bestritt.
"Das kommt für mich nicht überraschend", sagte DJB-Leistungssportvorstand Hartmut Paulat.
Mit Sieg über Polleres ins Finale
Auf dem Weg in den Endkampf hatte alles gepasst: Nach dem Freilos in Runde eins bezwang die Bundespolizistin, die in der Olympia-Vorbereitung noch von einem Innenbandriss und einer Gehirnerschütterung ausgebremst wurde, jeweils per Ippon erst die Australierin Aoife Coughlan und dann Gabriella Willems aus Belgien.
Im Halbfinale hatte Butkereit gegen Michaela Polleres die größeren Kraftreserven, die Österreicherin wurde wegen Inaktivität disqualifiziert. Bronze ging an die Belgierin Gabriella Willems.
Für den Deutschen Judo-Bund (DJB) erwies sich das Mittelgewicht damit erneut als Medaillenbank, seit Olympia 2004 bejubelt der DJB nun schon die vierte Medaille in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm: Vor 20 Jahren in Athen holte Annett Böhm Bronze, Kerstin Thiele 2012 in London Silber und Laura Vargas-Koch 2016 in Rio Bronze.
Am Donnerstag kann Anna-Maria Wagner die nächste Medaille für die deutschen Judokas holen. Die Weltmeisterin gilt in der Klasse bis 78 kg als Mitfavoritin und ist fürs Achtelfinale (ab 10 Uhr im Livestream) gesetzt.
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