Olympia 2024: Imane Khelif boxt sich zum Olympiasieg

    Algerierin siegt klar:Imane Khelif boxt sich zum Olympiasieg

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    Allen Anfeindungen zum Trotz: Imane Khelif hat sich durchgeboxt und das Finale im Weltergewicht klar gewonnen. Verliererin Yang Liu gratulierte fair.

    Imane Khelif aus Algerien (rot) feiert nach ihrem Sieg gegen Liu Yang aus China (blau) im Goldmedaillen-Finale im Boxen.
    Imane Khelif aus Algerien feiert nach ihrem Sieg gegen Liu Yang aus China.
    Quelle: IMAGO

    Die algerische Boxerin Imane Khelif hat bei den Olympischen Spielen Gold gewonnen und damit nach zwei Wochen teils hässlicher Diskussionen über ihre Geschlechtszugehörigkeit zumindest sportlich ein Happy End ihrer bewegenden Tage in Paris erlebt.
    Im Finale der Klasse bis 66 Kilogramm gewann die 25-Jährige gegen die chinesische Weltmeisterin Yang Liu klar nach Punkten und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere.
    Die algerische Boxerin Imane Khelif gewinnt den Kampf gegen die Thailänderin Janjaem Suwannapheng.
    Imane Khelif kämpft bei Olympia um Gold im Boxen. Trotz der Kontroversen um erhöhte Testosteron-Level erfährt sie große Unterstützung aus ihrem Land.08.08.2024 | 4:07 min

    Grün-weiße Goldparty für Imane Khelif

    Vor rund 14.000 Zuschauern, viele davon mit algerischen Flaggen, erwischte Khelif, die von ihren 50 Amateur-Kämpfen zuvor 41 gewonnen hatte, den klar besseren Start und war in Runde eins die agilere Boxerin mit deutlichen Treffern.
    Yang wagte danach mehr, kam aber nicht wirklich an Khelif heran. Auch Runde zwei ging deutlich an Khelif, auf den Rängen begann schon die grün-weiße Goldparty - das Urteil ging in Freudenschreien von den Rängen unter - und die Chinesin war die erste Gratulantin.
    Unter tosendem Jubel hüpfte Imane Khelif durch den Ring, dann trug ihr Trainer sie auf Schultern durch die Halle. Sportlich ist das Thema nach einem deutlichen Finalsieg durch, ruhiger dürfte es um Khelif nicht werden.

    IOC und Bach halten zu Khelif

    Die Debatte um Khelif, die im Boxsport schon länger geführt wurde, hatte sich seit dem Beginn der Spiele kontinuierlich verschärft. Spätestens mit Khelifs Auftaktkampf am 1. August gegen die Italienerin Angela Carini, die nach 46 Sekunden aufgab, war die Causa zum Politikum geworden.
    Das IOC und sein Präsident Thomas Bach sahen sich zu einer öffentlichen Stellungnahme genötigt. Dabei stellte sich Bach auf Khelifs Seite.
    Der vom IOC nicht mehr anerkannte Box-Weltverband IBA reagierte mit einer Pressekonferenz. Darin behauptete der umstrittene IBA-Präsident Umar Kremlew, dass Khelif und die Taiwanerin Lin Yuting, die am Samstag ebenfalls um Gold boxt, biologische Männer seien, was Tests ergeben hätten.

    IBA hatte Khelif ausgeschlossen

    Die IBA hatte Khelif 2023 vor dem Finale der WM 2023, in dem sie auf ihre Paris-Finalgegnerin Yang getroffen wäre, deshalb ausgeschlossen. Das IOC erkennt die Testergebnisse der IBA nicht an und nannte das Vorgehen des Verbandes unseriös.
    "Es bestand nie ein Zweifel daran", dass Khelif und Lin "Frauen sind", sagte IOC-Präsident Thomas Bach. In den sozialen Medien wurde Khelif zum Mittelpunkt heftiger Anfeindungen.
    Quelle: dpa, SID

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