Olympia 2024: Julien Alfred gewinnt 100-Meter-Sprint

    100 Meter der Frauen :Julien Alfred sprintet zu Gold für St. Lucia

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    Julien Alfred bringt ihr Heimatland St. Lucia auf die Landkarte der Olympiasieger. Sie gewinnt die 100 Meter in 10,72 Sekunden. Verwirrung gibt's um Shelly-Ann Fraser-Pryce.

    Julien Alfred aus St. Lucia jubelt nach ihrem Sieg im 100-Meter-Finale.
    Erstes Olympia-Gold für St. Lucia: Julien Alfred schreit ihre Freude heraus.
    Quelle: AP

    Julien Alfred aus St. Lucia ist überraschend zu Olympia-Gold über 100 Meter gesprintet. Die 23-Jährige triumphierte im strömenden Regen von Paris in 10,72 Sekunden.
    Alfred, Hallenweltmeisterin über 60 Meter und ehemalige Studienkollegin von Deutschlands Zehnkämpfer Leo Neugebauer, erwischte auf der pitschnassen lilafarbenen Bahn ein fantastisches Rennen und holte in Landesrekord die erste Olympia-Medaille überhaupt für den Inselstaat aus der Karibik.

    Richardsons Mutter gestorben

    Silber ging an Sha'Carri Richardson aus den USA in 10,87 Sekunden. Richardson konnte ihr Olympia-Trauma damit nur teilweise überwinden. 2021 in Tokio hatte die heute 24-Jährige nicht starten dürfen, weil sie zuvor bei den US-Trials positiv auf Marihuana getestet worden war.
    Während der Wettkämpfe in Paris hatte Richardson erfahren, dass ihre leibliche Mutter gestorben war. Sie wollte ihre Gefühle betäuben. Im Vorjahr war dem schillernden Superstar mit dem Gold-Coup bei der WM in Budapest ein beeindruckendes Comeback geglückt.
    Bronze ging an die US-Amerikanerin Melissa Jefferson (10,92). Elaine Thompson-Herah (Jamaika), Olympiasiegerin von Tokio und Rio, fehlt in Paris verletzungsbedingt.

    Shelly-Ann Fraser-Pryce verpasst Halbfinale

    Im Halbfinale hatte die dreimalige Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika überraschend gefehlt. Medienberichten zufolge soll sie mit Verspätung ins Stadion, in dem sich die Athletinnen und Athleten aufwärmen, eingetroffen sein.
    Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, Security-Kräfte hätten ihr den Zugang verwehrt. Der Leichtathletik-Weltverband nannte eine Verletzung als möglichen Grund.
    Gina Lückenkemper hatte sich ihren Traum von der Finalteilnahme haarscharf nicht erfüllen können. In 11,09 Sekunden fehlten der früheren Europameisterin im Halbfinale nur zwei Hundertstel, um als erste Deutsche seit Heike Drechsler 1988 in ein olympisches Finale über 100 m einzuziehen.

    Es hat einfach nicht gereicht, es ist einfach nur ärgerlich. Ich habe es heute einfach nicht auf die Bahn gebracht.

    Gina Lückenkemper

    Fürs Weiterkommen hätte Lückenkemper einen der ersten beiden Plätze belegen oder eine schnellere Zeit laufen müssen. Schneller als sie waren Siegerin Tia Clayton aus Jamaika in 10,89 Sekunden, die Britin Daryll Neita in 10,97 Sekunden und Twanisha Terry aus den USA in 11,07 Sekunden. Terry schaffte es damit noch in den Endlauf.
    Quelle: dpa/SID

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