Die Niners Chemnitz sind Europe-Cup-Sieger. Der Basketball-Bundesligist verliert im Rückspiel bei Bahcesehir Istanbul nach Verlängerung - das Polster aus dem Rückspiel reicht aber.
Die Niners Chemnitz haben den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte gefeiert und den FIBA Europe Cup gewonnen. Zwar verlor der Basketball-Bundesligist das Finalrückspiel bei Bahcesehir College vor knapp 12.000 Zuschauern in Istanbul mit 95:105 (38:55) nach Verlängerung, hatte sich aber im Hinspiel mit 85:74 durchgesetzt. Der FIBA Europe Cup ist unter den aktuell vier europäischen Wettbewerben im Basketball der schwächste.
Chemnitz zur Halbzeit weit hinten
Die Chemnitzer führten nach dem ersten Viertel mit 19:18, verloren im Lauf des zweiten Durchgangs aber ihren Rhythmus. Bahcesehir hingegen traf nun seine Dreier und setzte sich durch einen 18:4-Lauf zur Pause auf 55:38 ab.
Nach der Pause stand Chemnitz mit einer Zonenverteidigung defensiv besser. Zudem drehte Kaza Kajami-Keane in der Offensive auf. Der Spielmacher erzielte im dritten Durchgang 14 seiner insgesamt 26 Punkte und glich zum 67:67 aus.
Istanbul erzwingt Verlängerung
Im vierten Durchgang mussten die Niners aber abreißen lassen, acht Sekunden vor Spielende ging Istanbul mit 95:84 in Führung. Nach dem Elf-Punkte-Sieg von Chemnitz im Hinspiel ging die Partie damit in die Verlängerung.
Dort mussten die Niners auf den vierten Spieler ihrer großen Garde verzichten, der mit fünf Fouls nicht mehr weiterspielen durfte. Dennoch schafften es die Chemnitzer, dass ihr Rückstand nicht auf über zehn Zähler anwuchs. Kajami-Keane avancierte mit zwei verwandelten Freiwürfen endgültig zum Matchwinner und wurde völlig verdient als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Den letzten Angriff des Spiels hatte jedoch Bahcesehir, verfehlte aber den Dreier, der den Titelgewinn für die Türken bedeutet hätte.
"Ich bin mega stolz, die Emotionen sind unbeschreiblich, das war so intensiv, ich bin dankbar, dass ich das erleben darf", sagte Geschäftsführer Steffen Herhold im MDR:
Chemnitz sechster deutscher Europapokal-Sieger
Der Chemnitzer Klub - derzeit Dritter der Bundesliga - ist nach Alba Berlin (1993), dem Syntainics MBC aus Weißenfels (2004), der BG Göttingen (2010), den Fraport Skyliners aus Frankfurt (2016) und den Telekom Baskets Bonn (2023) das sechste deutsche Team, das einen Europapokal gewinnt.