Handball-WM: Deutschland scheitert dramatisch an Portugal

    Aus bei der Handball-WM:Deutschland scheitert dramatisch an Portugal

    von Sebastian Ungermanns
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    Die Reise ist vorbei. Deutschland ist bei der Handball-WM im Viertelfinale trotz eines überragenden Andreas Wolff an Portugal gescheitert.

    Portugals rechter Rückraumspieler Francisco Costa (Nr. 26) schießt.
    Viertelfinale: Portugal - Deutschland 31:30 | Zusammenfassung29.01.2025 | 7:05 min
    Deutschland scheitert bei der Handball-WM im Viertelfinale an Portugal. Von Beginn an wirkte das DHB-Team nervös, steigerte sich aber vor allem dank eines überragenden Andreas Wolff im Tor in der zweiten Halbzeit. Am Ende reichte die Leistungssteigerung nicht gegen aufopferungsvoll kämpfende Portugiesen. Die schlugen Deutschland mit 31:30 nach Verlängerung.
    Bester Werfer Deutschlands wurde Lukas Zerbe mit neun Toren. Bei den Portugiesen konnte vor allem Francisco Costa mit acht Toren überzeugen. Die Südeuropäer treffen am Freitag im Halbfinale auf Dänemark. Im anderen Halbfinale spielen Frankreich und Kroatien gegeneinander.

    Deutschland nervös zu Beginn

    Wie schon im gesamten Turnier startete die DHB-Auswahl auch in dieses Viertelfinale nervös - es dauerte über 6 Minuten bis Renars Uscins den Ball aus dem Rückraum zum ersten Mal im Tor der Südeuropäer unterbrachte. Einzig Andreas Wolff im deutschen Tor zeigte Leistung zu Beginn - konnte aber nicht verhindern, dass Portugal nach einem Drittel der ersten Hälfte mit 5:1 in Führung ging.
    Deustchlands Handballtorwart David Späth jubelt während dem Spiel gegen Tunesien.
    Deutschlands Handballer hatten ihr letztes Hauptrundenspiel bei der WM souverän gewonnen. Das DHB-Team besiegte Außenseiter Tunesien mit 31:19 (18:8).25.01.2025 | 4:03 min
    In der Folge brachte Bundestrainer Alfred Gislason den zuletzt erkrankten Spielmacher Juri Knorr für die Offensive. Doch das Angriffsspiel des DHB-Teams blieb weiter statisch. Der deutsche Rückraum bewegte sich nicht agil genug und auch die Anspiele zu Johannes Golla an den Kreis funktionierten noch - 7:3 für die Portugiesen nach 15 gespielten Minuten.

    Wolff starker Rückhalt

    Andreas Wolff im Tor zeigte sich aber einmal mehr in bestechender Form. 50 Prozent der Bälle, die auf sein Tor kamen, hielt der 33-Jährige bis zur 18. Minute. Aufbauend auf seiner Leistung stellte das DHB-Team den Anschluss wieder her. Lukas Zerbe vollendete einen 3:0-Lauf in der 19. Minute und brachte die deutsche Mannschaft so bis auf ein Tor heran - nur noch 6:7.
    Im Angriff Deutschland aber weiter zu fehleranfällig - ein Fakt der sich das ganze Spiel durchziehen sollte. So zog Portugal das Momentum wieder auf seine Seite. Bis zur Halbzeit bauten die Südeuropäer ihren Vorsprung bis auf 4 Tore aus - 9:13 aus deutscher Sicht zur Pause.
    Portugals Francisco Costa wirft auf das Tor.
    Zum Abschluss der Hauptrunde der Handball-WM hatte das starke portugiesische Team Chile mit 46:28 geschlagen.26.01.2025 | 3:57 min

    Mehr Selbstvertrauen in Halbzeit zwei

    Deutschland startete deutlich besser in die zweite Halbzeit - die ersten drei Angriffe fanden alle ihren Weg ins Tor. Viereinhalb Minuten nach dem Wiederanpfiff stieg Portugals Luis Frade hart gegen Renars Uscins ein, eine Hand landete im Gesicht - Platzverweis für den 26-Jährigen.
    Deutschland nutzt die daraus folgende Überzahl und kam näher - in der 38. Minute erzielte Johannes Golla mit einem von dem DHB-Team selten ausgespielten Tempogegenstöße ein Tor und brachte Deutschland auf 14:16 heran.

    Schwarz-Rot-Gold gleicht aus

    Deutschland steigerte sich in allen Bereichen. Beim Stand von 16:18 aus deutscher Sicht parierte der weiterhin bärenstarke Andreas Wolff einen Tempogegenstoß und leitete einen ersten Wendepunkt ein.
    Dänemarks Mathias Gidsel (l), Brasiliens Haniel Langaro (l) und Brasiliens Edney Oliveira (r) in Aktion neben ihm.
    Weltmeister Dänemark hat die nächste Hürde auf dem Weg zur Titelverteidigung souverän gemeistert. Im WM-Viertelfinale bezwangen die Skandinavier Brasilien deutlich.29.01.2025 | 4:26 min
    Das Spiel wurde hitziger - Portugal kassierte in der Folge eine doppelte Zweiminuten-Zeitstrafe. Und in diese Überzahl hinein verwandelte Lukas Zerbe einen Siebenmeter, erzielte das 19:18 und brachte das DHB-Team erstmals in Führung.

    Entscheidung in der Verlängerung

    Die Partie in der Folge ausgeglichen. Andreas Wolff zeigte immer wieder starke Paraden, offensiv konnte Deutschland die Nervosität aber nie komplett ablegen, fand gegen die Hintermannschaft der Portugiesen keine zuverlässigen Lösungen. Und so ging es beim Stande von 26:26 in die Verlängerung.
    Zweimal fünf Minuten ist diese lang und begann mit Pech für die deutsche Auswahl. Die Mannschaft von Trainer Gislason scheiterte doppelt am Pfosten. Und dieses Pech nutzt die Portugiesen - 29:28 nach der ersten Halbzeit der Verlängerung.
    Es blieb spannend bis zum Schluss. Der letzte Angriff gehörte beim Stand von 20:20 den Portugiesen. Sekunden vor dem Ende traf Martim Costa zum 31:30-Endstand und besiegelte damit das deutsche Aus.

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