Deutsche Handballer erfüllen sich ihren Olympia-Traum
"Für jeden Sportler das Größte":Handballer erfüllen sich ihren Olympia-Traum
von Felix Meininghaus
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Es ist geschafft: Die deutschen Handballer sind beim olympischen Turnier dabei. Der nun im Amt bleibende Bundestrainer sieht viel Potenzial. Vor allem ein Spieler sticht heraus.
Die deutschen Handballer feiern die erfolgreiche Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris.
Quelle: dpa / David Inderlied
Die letzten Sekunden ließen die deutschen Handballer und ihre Gegner aus Österreich einfach runterlaufen. Das Spiel war entschieden, nach der Schlusssirene trafen sich die Spieler in den schwarzen Trikots zum Jubeltänzchen, während ihr Trainer Alfred Gislason am Rand stand und den Augenblick auf sich wirken ließ.
DHB-Team darf von Olympia-Medaille träumen
Es war vollbracht, durch den 34:31(18:15)-Erfolg von Hannover ist die Handballnation Deutschland im Sommer beim Olympia-Turnier am Start, während die Österreicher ihre erste Qualifikation seit den Spielen 1936 in Berlin verpassten. Damals wurde noch auf dem Großfeld und unter freiem Himmel gespielt, die Alpenrepublik erreichte gegen die Gastgeber das Finale.
88 Jahre später dürfen die Deutschen erneut von einer Medaille träumen. "Die EM im eigenen Land war einer meiner Kindheitsträume", sagte Lukas Mertens, "aber für jeden Sportler ist es das Größte, zu Olympia fahren zu dürfen, die Chance hast du nur alle vier Jahre." Damit brachte der Linksaußen vom SC Magdeburg die Gemütsverfassung des gesamten deutschen Teams auf den Punkt.
Unwürdiger Umgang mit Trainer Gislason
Nach den Niederlagen gegen die vorzeitig qualifizierten Kroaten wurde die Partie sowohl für die Deutschen als auch die Österreicher zum Endspiel um die heiß begehrten Olympiatickets. Darüber hinaus war der nachbarschaftliche Vergleich für Alfred Gislason richtungweisend, schließlich hing an der Qualifikation für das Happening unter den fünf Ringen sein Job als Bundestrainer.
Der Vertrag des 64-Jährigen war vor Turnierbeginn unter der Prämisse verlängert worden, dass sich bei einem Scheitern die Wege vorzeitig trennen. Ein unwürdiger Umgang mit einem hochdekorierten Fachmann, das zudem von mangelhaftem strategischen Geschick zeugte, da der ohnehin schon gewaltige Druck durch das Ultimatum noch weiter erhöht wurde.
Gislason bemängelt schlechtes Timing
Hernach gab Gislason Einblick in sein Seelenleben: "Das ganze Gerede hat mich genervt. Es ging doch um die Mannschaft, nicht um mich." Der Isländer bemängelte das schlechte Timing seines Arbeitgebers Deutscher Handballbund (DHB) bei der Vertragsverlängerung mit jenem Passus, über den so vehement debattiert wurde.
Gislason bewertete es als "unglücklich, dass das alles so früh in der Presse gestanden hat". Nun geht es also in der bewährten Konstellation weiter, ein Umstand, den Torhüter Andreas Wolff ausdrücklich begrüßt: "Wir haben immer gesagt, dass Alfred der richtige Trainer für uns ist."
Uscins überragt in der Qualifikation
Der Plan des Erfolgstrainers, die deutsche Nationalmannschaft zur Heim-WM 2027 zu führen, steht also nichts mehr im Wege. Immer wieder betont Gislason, wie groß das Entwicklungspotenzial seiner immer noch jungen Belegschaft sei. Was er vermisst, sei die Rückendeckung in der Öffentlichkeit: "In Deutschland wird zu wenig anerkannt, was diese Jungs leisten."
Diese Truppe wird von Jahr zu Jahr besser werden.
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Bundestrainer Alfred Gislason über seine Mannschaft
Das beste Beispiel für die riesigen Möglichkeiten, die in diesem Team stecken, ist Renars Uscins. Der U21-Weltmeister aus Hannover erzielte am Wochenende fabelhafte 26 Tore und wurde in allen drei Partien zum Man of the Match gekürt. Nach Holger Glandorf, der 2007 mit dem deutschen Team Weltmeister wurde, hat die DHB-Auswahl im rechten Rückraum wieder einen Akteur, der zur absoluten Weltklasse reifen könnte.
Shootingstar Uscins bleibt bescheiden
Doch über seine persönlichen Heldentaten wollte der Senkrechtstarter nicht sprechen, viel lieber lobte Uscins das gesamte Team. Er sei "unglaublich stolz auf die Mannschaft, wir haben einen Riesen-Fight geliefert." Nun gehe es darum, in Paris die nächsten Schritte zu gehen: "Wir haben noch viel zu lernen, aber wir werden wachsen."
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