Handball: Verletzungsmisere vor EM-Quali gegen Österreich
Verletzungsmisere vor EM-Quali:Gislason muss gegen Österreich improvisieren
von Erik Eggers
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Am Donnerstag und Samstag kämpfen die deutschen Handballer in der EM-Qualifikation gegen Österreich um den Gruppensieg. Bundestrainer Alfred Gislason muss improvisieren.
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason steht gegen Österreich vor einer schwierigen Aufgabe.
Quelle: dpa
Die Szenen der Wut sind noch in Erinnerung. Aber über die Bilder, die Torhüter Andreas Wolff nach dem K.o. im Viertelfinale der Handball-WM 2025 von Oslo produzierte, wie er zeterte und sich über seine Vorderleute aufregte, will sechs Wochen später beim Deutschen Handballbund (DHB) niemand reden. Zumindest nicht öffentlich. Man werde die richtigen Schlüsse daraus ziehen, dabei beließ es Sportvorstand Ingo Meckes.
WM-Analyse der deutschen Handballer bleibt intern
Die Analyse, die er dem DHB-Präsidium vorgetragen hatte, werde man nicht veröffentlichen, erklärte Bundestrainer Alfred Gislason beim ersten Medientermin seit dem WM-Ausscheiden. Das sei ohnehin noch nie geschehen. "Das werden wir intern besprechen." Man habe gerade "nicht so viel Zeit, nach hinten zu schauen".
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Stattdessen wollten die Verantwortlichen über die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Österreich sprechen. Mit zwei Siegen am Donnerstag in Wien (18 Uhr/ZDF-Livestream) und am Samstag in Hannover (16.30 Uhr/ZDF-Livestream) könnte die DHB-Auswahl die Weichen auf den Gruppensieg stellen und sich so für die EM 2026 eine günstige Auslosung verschaffen.
Spielmacher Knorr doch wieder dabei
Als Selbstläufer betrachtet die Spiele niemand. Muss Gislason doch seinen Rückraum völlig neu formieren. Der Halbrechte Franz Semper (Leipzig) fällt für beide Partien ebenso aus wie Stammkraft Renars Uscins (Hannover). Auch Kreisläufer Justus Fischer (Hannover) fällt wegen einer Verletzung aus. Dabei ist dagegen wieder der zuletzt erkrankte Spielmacher Juri Knorr (Löwen).
Wir müssen sehen, wie wir damit klarkommen.
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Alfred Gislason
Als gelernter Rückraum-Linkshänder steht Gislason noch Max Beneke zur Verfügung, der aber in dieser Saison bei den Füchsen kaum spielte. Als Alternative dazu nominierte der Chefcoach den Gummersbacher Miro Schluroff nach, der zwar Rechtshänder ist, aber beim VfL schon oft im rechten Rückraum aushalf und sich dabei clever anstellte.
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Bei drei Rechtshändern im Rückraum sei das "schon ein ganz anderer Handball, der gespielt wird", sagte Kapitän Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), dessen Clubtrainer Ales Pajovic die Österreicher coacht. Überhaupt sei das starke Österreich, das zwar auch auf seinen Star Mykola Bilyk (THW Kiel) verzichten muss, "eine gute Herausforderung für uns. Wir sind vorgewarnt".
DHB-Team vor Österreich gewarnt
Bei der EM 2024 im eigenen Land hatte die DHB-Auswahl in Köln nur mit Mühe ein Remis gegen den Außenseiter erreicht. Und auch der Sieg in der Olympiaqualifikation im Frühjahr 2024 fiel unter die Rubrik Arbeitssieg. Der kommende Gegner habe zuletzt "konstant gut gespielt", lobt Gislason. Insbesondere im 7:6-Überzahlspiel agiere Österreich smart.
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von Erik Eggers
mit Video
Ungeachtet der Personalnot im Rückraum sind die deutschen Profis favorisiert. Niederlagen würden daher wohl, wie nach der WM, eine Trainerdebatte entzünden. Die spielerische Unterlegenheit gegenüber den Portugiesen hatte Fragen aufgeworfen, auch beim Bundestrainer. Er habe nach dem Turnier "alle Spiele hin und zurück analysiert", berichtete der 65-jährige Isländer, und allen Spielern per Videoclips Anschauungsmaterial übermittelt.
Schlechtes Umschaltspiel Grund für WM-Aus
Gegenüber dem Präsidium, so berichten Teilnehmer der Sitzung, waren in der WM-Analyse das mangelnde Umschaltspiel und die Verletzungsmisere ein Thema. Auch herrschte darüber Konsens, dass hinter Dänemark, dem Leuchtturm der Szene, derzeit sieben oder acht Teams um die Medaillen kämpfen. Interessant wäre, wie Torwart Wolff die WM heute einordnet. Auch er hat sich dazu bisher nicht geäußert.
Der DHB-Kader:
Tor: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (THW Kiel) Feld: Rune Dahmke (THW Kiel), Tim Freihöfer (Füchse Berlin), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Marko Grgic (ThSV Eisenach), Timo Kastening (MT Melsungen), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Julian Köster (VfL Gummersbach), Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf), Miro Schluroff (VfL Gummersbach), Christoph Steinert (HC Erlangen), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Tim Zechel (SC Magdeburg), Lukas Zerbe (THW Kiel)
Quelle: Reuters
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