Handball-Champions-League: Bietigheim im Finalturnier

    Champions-League-Finalturnier:Bietigheim im Dorado des Frauenhandballs

    von Erik Eggers
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    Bietigheim hat als erstes deutsches Team das Champions League-Finalturnier erreicht. Das wird sich auch auf Olympia auswirken, glaubt Rückraum-Ass Xenia Smits.

    Die Spielerinnen des SG BBM Bietigheim freuen sich nach dem Unentschieden im Champions League-Spiel gegen Ikast Handball.
    Nach den Erfolgen in den Champions League K.o.-Runden steht das Team aus Bietigheim im Finalturnier.
    Quelle: epa

    Die Atmosphäre? "Die wird unglaublich sein", ahnt Xenia Smits. Die Rückraumspielerin des deutschen Serienmeisters SG BBM Bietigheim freut sich sichtlich auf ihren Auftritt in der riesigen ausverkauften Arena in Budapest, die am kommenden Wochenende der Schauplatz des FINAL4-Turniers der Handballerinnen sein wird. 20.000 Fans fasst der MVM Dome. Die modernste Halle Europas ist das Dorado des internationalen Frauenhandballs.
    Smits, 30, ist noch nie in diese Arena eingelaufen. Überhaupt ist es eine Premiere für den deutschen Klubhandball. Noch nie seit Einführung dieses Turnierformats in der Frauen-Champions League hat ein deutsches Team dort mitspielen dürfen. "Niemand hat mit uns gerechnet", sagt Smits. "Wir können völlig befreit aufspielen. Wir, die in Deutschland immer die Gejagten sind, sind auf einmal die Jäger."
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    Wiedersehen mit dem Ex

    Nachdem sich am Samstag im ersten Halbfinale der ungarische Vertreter Györ und Team Esbjerg duelliert haben, trifft Bietigheim auf den französischen Champion Metz Handball, dem Ex-Verein von Smits. Eine besondere Note bekommt die Partie zudem, weil die deutsche Nationalmannschaftskapitänin Alina Grijseels für Metz aufläuft. "Ich freue mich sehr für Alina, dass auch sie dabei ist", sagt Smits. "Aber während der Partie spielt unsere Freundschaft keine Rolle."
    Wie auch immer das Finalturnier endet, ob nun mit einem Champions League-Sieg Bietigheims oder nicht - dieses Wochenende in Budapest wird, glaubt Smits, den deutschen Frauenhandball ein weiteres Stück voranbringen. Denn im Team Bietigheims werden auch die beiden Flügelspielerinnen Jenny Behrens und Antje Döll beim Klubevent des Jahres wichtige Erfahrungen sammeln.

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    Erfahrung für Olympia sammeln

    Insgesamt bewähren sich also vier Handballerinnen in der gewaltigen Arena, die nur wenige Wochen später die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) beim olympischen Turnier in Paris und Lille vertreten werden - es ist die erste Olympiateilnahme der deutschen Handballerinnen seit 2008. "Budapest ist auf jeden Fall ein Gewinn für uns", sagt Smits. "Es ist wichtig, solche Spiele auf Topniveau zu erleben. Das wird uns auch bei Olympia helfen." Im Vorjahr hatten zudem Emily Bölk und Alicia Stolle für Ferencvaros Budapest das Champions League-Finale bestritten.
    Der Bundestrainer Markus Gaugisch sieht darüber hinaus weitere Effekte, nämlich positive Signale an die weibliche Jugend. "Dass der Nachwuchs jetzt mal sieht, es ist erreichbar", erklärt er. "Natürlich musst du sehr viel investieren. Aber es ist ein Ziel, dort zu spielen, und du kannst das auch als deutsche Spielerin bis dorthin schaffen", so Gaugisch. Auch profitiere die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) davon.

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    Bietigheim auf dem Vormarsch

    Bietigheim hatte in den K.-o.-Runden die beiden dänischen Topklubs Ikast und Odense sensationell eliminieren können. Ihr Höhenflug im Frühjahr sei kein Zufall gewesen, sagt die vielseitig einsetzbare Rückraumspielerin Smits. Die Entscheidung des Klubs, im Sommer unter gleichen Rahmenbedingungen nach Ludwigsburg umzuziehen, habe das Team stabilisiert.
    "Dass wir vor Weihnachten alle Sicherheit und die Verträge für die kommende Saison in der Tasche hatten, hat unsere Leistung befördert", sagt Smits. Speziell die lange ungeklärte Hallensituation hatte zuvor Unruhe in den Klub gebracht. Wichtigster Geldgeber der SG ist der Hemdenfabrikant Benzner, der ebenfalls positive Signale gegeben hatte.

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    Smits glaubt an Coup

    Wichtig sei es nun, die ungewohnte Umgebung und die Stimmung auf den riesigen Rängen zu nutzen. "Die Atmosphäre darf uns nicht ablenken, sondern wir müssen den Fokus bewahren", sagt Smits. Die Rechtshänderin glaubt fest an ihre Chance, auch den ganz großen Coup zu schaffen.

    Wir sind nicht der Favorit, aber wenn wir 100 bis 150 Prozent auf die Platte bringen, dann ist nichts ist unmöglich.

    Xenia Smits

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