Handball-Gipfeltreffen: Füchse schielen auf Meistertitel

    Gipfeltreffen im Handball:Füchse schielen auf ersten Meistertitel

    von Erik Eggers
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    Die Füchse Berlin können am Nachmittag beim SC Magdeburg einen großen Schritt Richtung Meistertitel machen. Das Ost-Duell ist seit einigen Jahren von großer Rivalität geprägt.

    Handball-Bundesliga: SC Magdeburg - Füchse Berlin
    Wird die Magdeburger ihn in den Griff bekommen? Füchse-Star Mathias Gidsel ist in Topform. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Es hat sich etwas verschoben auf der Landkarte des deutschen Handballs. Das erste Mal seit über drei Jahrzehnten ist keiner der großen Klubs aus Schleswig-Holstein mehr im Spiel, wenn es in der Schlussphase der Bundesliga-Saison um die Deutsche Meisterschaft geht: Sowohl Rekordmeister THW Kiel (36:12 Punkte) als auch die SG Flensburg-Handewitt (35:11) haben so gut wie alle Titelchancen verspielt.

    Magdeburg unter Zugzwang

    Der neue Meister kommt mit höchster Wahrscheinlichkeit aus dem Osten der Republik. Sollte der Tabellenzweite SC Magdeburg (38:6) am Nachmittag (Anwurf 16 Uhr) sein Heimspiel gegen den Spitzenreiter Füchse Berlin (41:5) verlieren, wäre für die Hauptstädter der Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft frei. Selbst ein Remis wäre für die Füchse sehr viel Wert, da sie in diesem Fall nicht auf Schützenhilfe angewiesen wären. Das Spiel in der Hinrunde hatten die Füchse im vergangenen September deutlich mit 31:26 gewonnen.
    Handballspiel
    In der Champions-League hat sich Magdeburg mit 30:28 in Veszprem durchgesetzt. Damit ist dem SCM der Viertelfinaleinzug sowie der 12. Sieg in Folge in diesem Wettbewerb gelungen.08.03.2024 | 1:12 min
     
    Für viele Fans ist diese Partie ohnehin der emotionale Höhepunkt der Serie. Die Rivalität zwischen dem SCM und den Füchsen ist legendär, zuweilen ist gar von einem "Hass-Duell" (Die WELT) die Rede. Unvergessen ist, dass die Magdeburger Fans die Füchse im Endspiel des EHF-Pokals 2018 gegen den französischen Club St. Raphael Var in Magdeburg auspfiffen. Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar, der bekanntlich als Profi seine größten Erfolge in Magdeburg feierte, spricht von einem "Showdown".

    Trainer von Magdeburg und Berlin beschwichtigen

    Die Trainer sind indes bemüht, Druck aus dem Kessel zu nehmen. "Eine Vorentscheidung sehe ich noch nicht, es sind danach noch neun, zehn Spiele zu absolvieren und in der Bundesliga kann viel passieren", sagt Füchse-Trainer Jaron Siewert. Magdeburgs Coach Bennet Wiegert, dessen Team in der Liga zu Hause unbesiegt ist, stimmt ihm zu:

    Natürlich fällt noch keine Entscheidung, man muss sich nur das Restprogramm beider Mannschaften anschauen.

    Bennet Wiegert, Trainer SC Magedeburg

    Tatsächlich könnte die Kraft am Ende der Saison eine wichtige Rolle spielen, da beide Klubs noch die Chance auf ein Titel-Triple haben. Sowohl der SCM als auch die Füchse stehen im Final Four-Turnier des DHB-Pokals, das am 13./14. April in Köln stattfindet.
    Und während sich Magdeburg durch einen bemerkenswert souveränen 30:28-Auswärtssieg am Donnerstagabend in Veszprém direkt für das Viertelfinale der Champions League qualifizierte, stehen die Füchse im Achtelfinale der European League.

    Füchse sind auf Dänen-Star Gidsel angewiesen

    Personell scheint der Kader der Magdeburger für das Mammutprogramm etwas besser gerüstet. Das Spiel der Füchse ist doch stark auf den dänischen Rückraumstar Mathias Gidsel zugeschnitten. Der Linkshänder spielt erneut eine herausragende Serie und besticht mit einer Torquote in Höhe von über 72 Prozent. Einen Ausfall des Weltmeisters können sich die Berliner kaum leisten
    Auf der anderen Seite agierte der Schwede Felix Claar zuletzt in Superform – in Veszprém traf er in elf Versuchen neun Mal, und auch seine Quote in der Bundesliga ist mit 69 Prozent sensationell. Zudem verteilt sich die Last im Magdeburger Rückraum auf mehrere Schultern, da auch die Linkshänder Omar Ingo Magnusson und Albin Lagergren große Torgefahr ausstrahlen.

    Torhüter mit Top-Quoten

    Auf Rückraum Mitte stehen mit Janus Smarason und Gisli Kristjansson, der nach langer Verletzungspause allerdings noch nicht wieder in Topform ist, zwei starke isländische Profis zur Verfügung.
    Wie immer im Handball auf Topniveau wird es viel auf die Torhüter ankommen. Und auch hier begegnen sich beide Vereine auf Augenhöhe. Der Serbe Dejan Milosavljev, der seit 2019 im Tor der Füchse steht, spielt mit knapp 31 Prozent Fangquote aktuell seine beste Bundesligaserie.
    Auf einen ähnlichen Wert kommt beim SCM auch der Schweizer Keeper Nicolas Portner. Sein Partner, der Spanier Sergej Hernandez, brillierte am Donnerstag in Veszprém und kommt in der Bundesliga sogar auf 33 Prozent.

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