Nations League: Auf diese Achse setzt das DFB-Team

    Vier Anker für den Bundestrainer:Auf diese Achse setzt das DFB-Team

    von Frank Hellmann
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    Genau wie einst beim FC Bayern hat sich Hansi Flick auch für die Nationalmannschaft feste Korsettstangen gesucht. Wer sind die vier Ankerspieler für den Bundestrainer?

    Deutsche Fußball-Nationalmannschaft
    Die deutsche Achse und Nico Schlotterbeck: Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Thomas Müller, Antonio Rüdiger (v.r.)
    Quelle: Imago

    Oliver Bierhoff kann ziemlich gut einschätzen, dass die deutsche Nationalmannschaft nach zwei von vier Nations-League-Paarungen (jeweils 1:1 gegen Italien und England) noch Luft nach oben hat.

    In Ungarn soll ein Sieg her

    Das vom zuständigen DFB-Direktor angestellte Zwischenfazit im Basiscamp in Herzogenaurach lautete: "Attraktiv und gut, aber noch nicht effektiv genug" spiele die Mannschaft, die der 54-Jährige inzwischen seit 2004 durch viele Höhen und Tiefen managt. Beim nächsten Spiel an diesem Samstag in Budapest gegen Ungarn (20:45 Uhr/Liveticker) wäre es gut, "mal wieder drei Punkte zu holen".
    Bierhoff liebäugelt ganz offen mit dem Final Four dieses Wettbewerbsformats, denn dann hätte die DFB-Auswahl in 2023, wenn wegen der Heim-EM 2024 keine Qualifikationsspiele zu bestreiten sind, wenigstens zwei Pflichtspiele. Zudem würde ein Sieg für den letzten Auftritt vor der Sommerpause in Mönchengladbach gegen Italien (Dienstag 20:45 Uhr/live im ZDF) gut tun.

     Flick macht es ähnlich wie beim FC Bayern

    "Wir sind auf einem Weg, die Richtung stimmt", glaubt Bierhoff - und das hat viel damit zu tun, dass das Aushängeschild unter dem DFB-Dach sich wieder innerhalb klarer Leitplanken bewegt. Unter Bundestrainer Hansi Flick ist das 4-2-3-1-System so gesetzt wie anfangs auch unter Joachim Löw. Zudem hat der 57-Jährige eine tragfähige Achse gebaut.
    Sie reicht von Manuel Neuer (36 Jahre/111 Länderspiele) im Tor über Antonio Rüdiger (29/52) in der Abwehr und Joshua Kimmich (27/66) im Mittelfeld bis vorne zu Thomas Müller (32/114). Nur diese vier Spieler haben gegen Italien und England in der Startelf gestanden. Flick geht ähnlich vor wie beim FC Bayern, als er im Herbst 2019 die von den vielen Wechselspielen unter Niko Kovac genervte Truppe übernahm.
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    Bemerkenswerte Entwicklung bei Rüdiger

    Abgesehen vom damaligen Abwehrchef David Alaba benannte Flick mit Neuer, Kimmich und Müller nun wieder genau dieselben Anker wie aus der titelreichen Saison 2019/2020 im Verein. Irgendwo passend, dass der beim FC Chelsea unter dem deutschen Trainer Thomas Tuchel gereifte Rüdiger ab Sommer bei Real Madrid zu Alabas Nebenmann wird.
    Der wuchtige Verteidiger hat in England gelernt, sich gegen die besten Stürmer der Welt zu behaupten - nun kann er in Spanien noch am gepflegten Spielaufbau feilen. Die Frage ist nur, wer sich für die WM in Katar als bester Nebenmann herausschält; entweder Niklas Süle oder Nico Schlotterbeck, die beide gemeinsam bei Borussia Dortmund anheuern.

    Kimmich zuletzt mit beherzten Auftritten

    Eine Instanz davor hat Kimmich begriffen, dass er für mehr defensive Absicherung sorgen muss als in einer durchwachsenen Rückrunde beim FC Bayern. Er hatte selbst ein schlechtes Gewissen, dass er wegen seiner verweigerten Impfung fast acht Monate beim DFB-Team gefehlt hat.
    Seine beherzten Auftritte in Bologna und München dienten als Beleg, dass dieser vor Ehrgeiz strotzende Führungsspieler mit dem Nationalteam unbedingt Titel gewinnen will.
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     Müller und Neuer hinten sind die Wortführer

    Da hat ihm Müller als Hauptdarsteller bei der WM 2010 und WM 2014 (jeweils fünf Tore) voraus. Nach dem Reinfall 2018 in Russland soll Müller in Katar seine vierte WM spielen, weil einer der wenigen Akteure ist, die ihre Mitspieler auf dem Platz mit Worten und Gesten führen. Der Bundestrainer hält ständig Draht zu "Radio Müller".
    Ganz hinten hört alles auf das Kommando von Kapitän Neuer. Laut Bierhoff kann dieser "Spitzenmann mit unglaublicher Qualität" noch mindestens noch bis zur Euro 2024 die Nummer eins bleiben. "Er ist reaktiv, geschmeidig. Er radelt, er spielt Tennis, er kann alle Sportarten."

    Neuer-Vertreter müssen sich weiter gedulden

    Bei dieser universellen Begabung, da ist sich Bierhoff sicher, "wird das noch eine Zeit lang so weitergehen". Schlechte Aussichten allein für seine Stellvertreter Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), die weiterhin vergeblich auf die Wachablösung hoffen.

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