Leverkusen wohl erneut vor "Großverkauf" - Wirtz bleibt

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro glaubt nicht, dass alle Stars in der neuen Saison beim neuen deutschen Fußball-Meister bleiben werden. "Das hängt davon ab, wen wir verkaufen. Wir sind ein Verein, der jedes Jahr einen großen Verkauf tätigen muss, um die Neuverpflichtungen zu refinanzieren", sagte Carro der spanischen Sportzeitung "AS" am Dienstag.

Das beste Beispiel sei Kai Havertz, befand Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes. Die etwa 80 Millionen Euro für den Wechsel 2020 zum FC Chelsea seien das Fundament gewesen.

Weiterhin zum Team zählen wird laut Carro auch in der nächsten Saison Nationalspieler Florian Wirtz. Es gebe Interesse von vielen Mannschaften, räumte Carro ein. "Aber wegen seiner Beziehung zu seinen Eltern will er bei uns bleiben", fügte der Spanier hinzu. Im Fußball könne man nicht viel länger als ein Jahr planen, so Carro.

Der 20-Jährige sei für ihn "einer der besten deutschen Spieler - wenn nicht der beste" und "ganz klar ein möglicher zukünftiger Gewinner des Ballon d'Or", sagte Carro. Der Vertrag von Wirtz in Leverkusen läuft noch bis 30. Juni 2027.

Dass Wirtz bei Bayer 04 spiele, sei vor allem ein Verdienst von Bayer-Sportgeschäftsführer Rolfes, so Carro. "Er hat ihn beobachtet, seit er 12 oder 13 Jahre alt war", sagte Carro.  

Dass Trainer Xabi Alonso in der nächsten Saison erhalten bleibt, sieht Carro als Vorteil für beide Seiten. "Natürlich sind wir sehr glücklich mit ihm. Es ist eine gute Situation für alle Beteiligten, und ich denke, es ist eine Win-win-Situation für uns beide", sagte Carro. "Es ist ein Projekt, das wir mit ihm begonnen haben, und es ist sehr wichtig, dass er weitermacht", ergänzte er. Alonso hatte noch vor dem Meisterschafts-Gewinn seinen Verbleib in Leverkusen erklärt.

Auch bei Spielerverpflichtungen helfe es "zweifelsohne" einen Trainer wie Alonso zu haben, so Carro. Für Spieler wie Granit Xhaka oder Alejandro Grimaldo sei es "wichtig, dass sie wissen, wer Xabi Alonso ist und dass sie von ihm trainiert werden. Der Trainer ist immer wichtig, um den Spieler zu überzeugen."

Nächstes Jahr wolle die Werkself in der Champions League angreifen, so Carro. Am Donnerstag geht es für die Werkself aber erstmal in der Europa League um den Einzug ins Halbfinale. Das Viertelfinal-Hinspiel hatte Leverkusen mit 2:0 gewonnen.

Zudem greift Leverkusen in dieser Saison noch nach dem Triumph im DFB-Pokal, am 25. Mai geht es im Finale in Berlin gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern.