Sicherheit in der Nations League:Israels Heimspiele in der Fremde
von Claudio Palmieri, Budapest
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Die israelische Fußball-Nationalmannschaft bestreitet ihre Heimspiele in der Nations League in Budapest – auf neutralem Platz. Was bedeutet das für alle Beteiligten?
Israels Nations-League-Auftakt gegen Belgien wurde wegen der Sicherheitslage nach Ungarn verlegt.
Quelle: AP
Bruno Serra würde gerne noch drei Tickets für das Nations-League-Spiel zwischen Israel und Italien am Montagabend (20:45 Uhr) kaufen.
Schwierige Suche nach Eintrittskarten
"Es würde uns freuen, unser Nationalteam zu sehen, wenn wir schon zur selben Zeit hier im Urlaub sind", sagt der 56-Jährige, der mit seinen Kindern Stefano (16) und Letizia (14) vor der Bozsik Aréna in Budapest spaziert.
Die Ticketsuche gestaltet sich am Sonntagnachmittag jedoch schwierig. Nachfragen bei einer Gruppe anwesender Polizisten bringen die Familie nicht weiter. Die Homepage des israelischen Fußballverbands (IFA) ist aus Sorge vor Cyberattacken nur noch in Israel abrufbar.
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Keine Tickets für den Gästeblock
Am Ende hilft ihnen ein ungarischer Journalist. Über die Seite des FC Honvéd Budapest, der in der gerade einmal 8.200 Zuschauer fassenden Arena seine Heimspiele austrägt, gibt es Karten - allerdings nur personalisierte. Für den Gästeblock sind keine Tickets bestellbar. Für israelische und einheimische Fans sind indes Sektoren ausgewiesen.
Fast wirkt es so, als sei das Match einer geschlossenen Gesellschaft vorbehalten - auch wenn das offiziell nicht der Fall ist. "Die einzige Anweisung an alle Fans, die das Spiel sehen wollen, ist, dass sie mit einem Ausweis kommen sollen", teilt die IFA auf Nachfrage mit.
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Kaum israelische Fans anwesend
Papa Serra ist mit seinen Bemühungen trotzdem allein auf weiter Flur. Von den gut 2.000 israelischen Fans, die erwartet werden, ist gar nichts zu sehen.
Dabei sind diese das große Thema auf der Pressekonferenz des Underdogs in der Nations-League-Gruppe A2, in der neben Italien auch Frankreich und Belgien mitmischen.
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"Es fehlt uns sehr, vor unseren Fans im eigenen Land zu spielen", verrät Israels Nationaltrainer Ran Ben Shimon: "Israel verliert drei Fußballfeste."
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im vergangenen Jahr hat die Nationalmannschaft nicht mehr im eigenen Land gespielt. Die drei anstehenden Nations-League-Heimpartien sollen in der Boszik Aréna steigen - nicht ohne Grund.
Guten Beziehungen zwischen Israel und Ungarn
Israel pflegt gute Beziehungen zu Ungarn. Mit schätzungsweise 80.000 bis 90.000 Juden ist hier die viertgrößte jüdische Gemeinde Europas zu Hause.
Schon im November 2023 wich Israel in die Budapester Pancho Arena aus. Erstligist Maccabi Haifa bestritt sein Conference-League-Heimspiel gegen Florenz im März in der Bozsik Aréna.
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Belgien verlegt Israel-Spiel nach Ungarn
In anderen Ländern ist die Lage weitaus heikler. Israels Nations-League-Auftakt gegen Belgien am vergangenen Freitag (1:3) wurde nach Debrecen verlegt. Die eigentlich gastgebenden Belgier hatten keinen Spielort im Land gefunden, der sich den möglichen Risiken eines Israel-Gastspiels aussetzen wollte.
Israels Mittelfeldroutinier Dor Peretz geht bei der Frage nach den Heimspielen in der Fremde noch weiter als sein Coach. "Es ist traurig, vor fast leeren Rängen zu spielen, aber das ist nicht das Wichtigste im Moment", meint der 29-Jährige:
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"Wir fühlen uns sicher hier"
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Trainer Luciano Spalletti wählt seine Worte mit viel Bedacht: "Sie werden fest entschlossen sein, ihre sozialen Probleme und die Schwierigkeiten, die sie gerade durchleben, zu zeigen - und das Doppelte an Willen demonstrieren."
Videos ausgewählter Spiele zur Fußball-Nations-League der Saison 2024/25.
Sicherheitsbedenken hegt niemand - auch Familie Serra nicht. "Wenn die Wahl auf Budapest gefallen ist, hat das bestimmt seinen Grund", glaubt Bruno Serra, der selbst als Polizist arbeitet: "Wir fühlen uns sicher hier."