"Totales Chaos":Rudelbildung im Rom-Derby nach Hummels-Foul
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Mats Hummels stand im Mittelpunkt einer hitzigen Schlussphase im Rom-Derby der Serie A. Er war mit einem Gegenspieler aneinandergeraten, dann wurde es wild auf dem Rasen.
Mats Hummels (r.) und Taty Castellanos gerieten aneinander.
Quelle: dpa
Beim Derby der AS Rom gegen Lazio in der Serie A ist es in der Nachspielzeit zu Rudelbildung und Tumulten gekommen, beide Mannschaften gingen aufeinander los, der Schiedsrichter vergab zwei Rote Karten. Mittendrin und wohl Mit-Auslöser: Ex-Nationalspieler und Roma-Innenverteidiger Mats Hummels. In der dritten Minute der Nachspielzeit foulte er an der Seitenlinie Gegenspieler Valentin Castellanos, beim Aufstehen gerieten beide auch mit den Köpfen aneinander.
Plötzlich fiel Hummels zu Boden und schlug beide Hände vors Gesicht. Wenig später deutete er an, vom Lazio-Angreifer einen Kopfstoß kassiert zu haben. Die TV-Bilder zeigen zudem einen Tritt des Argentiniers gegen Hummels linken Oberschenkel.
Rot für Castellanos, keine Verwarnung für Hummels
Unmittelbar nach der Szene kam es im Stadio Olimpico zur Rudelbildung, an der viele Spieler und auch einige Betreuer beteiligt waren. Wieder auf den Beinen, animierte Hummels die Roma-Fans zu größerer Unterstützung, indem er die Hände mehrmals in die Luft riss. Mit seinem rechten Fuß zeigte er das Revanchefoul von Castellanos an. Das blieb auch Schiedsrichter Luca Pairetto nicht verborgen: Er zeigte Castellanos ebenso die Rote Karte wie einem Roma-Betreuer, Rom-Spieler Evan N'Dicka sah für einen Rempler gegen Castellanos Gelb. Hummels kam ohne Verwarnung davon.
Roma-Trainer Claudio Ranieri äußerte nach dem Spiel Bedauern:
Und Hummels selbst? "Sieg im Derby di Roma", schrieb er bei Instagram und teilte zwei Jubelbilder mit seinen Fans.
"Traditionelle Schlägerei im römischen Derby"
Die Meinungen über die Szene waren in den italienischen Zeitungen geteilt. Die Sportzeitung "Corriere dello Sport" sprach am Montag von "totalem Chaos". Die Tageszeitung "La Repubblica" hingegen erkannte nur "eine traditionelle Schlägerei in den Schlussminuten, wie sie zum römischen Derby gehört". Zugleich bescheinigte sie Hummels eine einwandfreie Leistung. Castellanos habe ihn provoziert.
Die Sportzeitung "Tuttosport" schrieb hingegen, der ehemalige Bundesliga-Profi von Borussia Dortmund und Bayern München habe den Schlag ins Gesicht nur vorgetäuscht. "Im Nu waren dann beide Bänke auf dem Spielfeld." Auch der "Corriere dello Sport" äußerte sich verwundert über die schnelle Erholung des Deutschen.
Es gab bereits Gerüchte um eine mögliche Beziehung zwischen Mats Hummels und Nicola Cavanis. Beim Ballon d'Or liefen die beiden nun Händchen haltend über den roten Teppich.29.10.2024 | 0:34 min
Hummels nach Vertragsende beim BVB nach Rom
Der 36 Jahre alte Hummels spielt seit vergangenen September im Trikot der AS. Hummels' Vertrag bei Borussia Dortmund war im Sommer 2024 ausgelaufen.
Im Derby gegen Lazio stand der deutsche Ex-Nationalspieler erneut in der Startelf. Die Tore für die Roma erzielten Lorenzo Pellegrini (10. Minute) und Alexis Saelemaekers (18.). Trotz des Sieges hat die AS (10. Platz) in der Tabelle noch zwölf Punkte Rückstand auf Stadtrivale Lazio (4.).
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Schlagstöcke und Pyro beschlagnahmt
Bei Duellen der beiden Hauptstadt-Vereine kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den teils heftig verfeindeten Fangruppen. Auch am Sonntagabend setzte die Polizei wieder Wasserwerfer ein, um Schlimmeres zu verhindern. Mindestens ein Ultra wurde festgenommen. Zudem wurden mehrere Dutzend Schlagstöcke sowie Böller und Raketen beschlagnahmt. Die Polizei zog auch antisemitische Flugblätter aus dem Verkehr. Unter den Lazio-Fans gibt es einen harten Kern an Neofaschisten.
In München soll es vor dem Champions-League-Spiel zu einem Faschismus-Eklat gekommen sein. Laut der Zeitung "La Repubblica" haben Lazio-Fans mit dem "Römischen Gruß" gefeiert.
Quelle: Reuters
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