Fußball-EM 2025 in der Schweiz:Kein Selbstgänger für die DFB-Frauen
von Frank Hellmann
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Deutschland trifft bei der EM 2025 in der Schweiz in der Vorrunde auf Polen, Dänemark und Schweden. Bundestrainer Christian Wück unterstreicht die Bedeutung eines guten Starts.
Machbar, aber tückisch: Die Gruppe C mit den DFB-Frauen, Polen, Dänemark und Schweden.
Quelle: dpa
Gewiss machbar, aber dennoch anspruchsvoll: Deutschlands Fußballerinnen können an den Aufgaben bei der EM 2025 in der Schweiz (2. bis 27. Juli) wachsen. Weniger der erstmals qualifizierte Außenseiter Polen als Auftaktgegner am 4. Juli in St. Gallen, dann aber Dänemark (8. Juli/Basel) und vor allem Schweden (12. Juli/Zürich) werden den achtfachen Europameister fordern. Gleichwohl muss das Weiterkommen bei den formulierten Ansprüchen Pflicht sein.
Im Viertelfinale drohen England und Frankreich
Bundestrainer Christian Wück sagte: "Es hätte schlimmer kommen können."
Keine Gedanken möchte der 51-Jährige daran verschwenden, dass im Viertelfinale eine Hürde warten würde. Die DFB-Frauen würden nämlich bei einem Weiterkommen auf den Ersten oder Zweiten der Hammergruppe D mit Frankreich, England und den Niederlanden treffen - drei Teams aus den Top Zwölf der FIFA-Weltrangliste.
Wück fordert guten Start
Wück ist das auch deshalb egal, "weil wir erstmal gut starten müssen". Eine kluge Lehre aus der WM 2023, als alle die Vorrunde mit Marokko, Kolumbien und Südkorea mächtig unterschätzt hatten. Auch Sportdirektorin Nia Künzer, beim Desaster in Down Under noch nicht in der Verantwortung, formulierte deshalb eher kleinlaut: "Wir gehen an jedes Spiel mit Demut und Respekt." Das dürfte in einem ausgeglichenen EM-Feld mit 16 Teams die richtige Haltung sein.
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Spannend wird sein, ob Wücks zwangsläufig verjüngter Kader an den großen Erfolg von vor drei Jahren anknüpfen kann, als ein ohne überbordende Erwartungen nach England gereistes Team unter Martina Voss-Tecklenburg erst das EM-Finale in Wembley gegen den Gastgeber (1:2 n.V.) verlor. Damals war bereits in der Vorrunde im Westen Londons eine besondere Euphorie entstanden, die auch deutsche Fans mitriss, die sich bis dahin nicht für den Frauenfußball interessierten.
Besondere Beziehung zu jedem Gegner
Zu jedem Gruppengegner besteht eine besondere Beziehung. Den Underdog Polen besiegte das deutsche Team gerade in der EM-Qualifikation (4:1, 3:1). Bekannteste Spielerin ist die ehemalige Wolfsburgerin Ewa Pajor als Torjägerin, dazu spielt die Frankfurter Kapitänin Tanja Pawollek im Mittelfeld.
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Auf Dänemark mit seiner Starstürmerin Pernille Harder vom FC Bayern traf Deutschland letztmals mit wechselndem Erfolg bei der Olympia-Qualifikation 2023 (0:2, 3:0). Vielleicht ein gutes Omen, dass es im Auftaktspiel der EM 2022 gegen die Däninnen einen 4:0-Triumph gab.
Am engsten ist die Verbindung zu den Schwedinnen, die lange als Lieblingsgegner aller Generationen galten. Bis plötzlich im Viertelfinale bei der WM 2019 diese Siegesserie riss. In 31 Länderspielen gab es immerhin 21 Siege für Deutschland.
Neuendorf hofft auf Fan-Unterstützung
DFB-Präsident Bernd Neuendorf äußerte die Hoffnung, "dass auch aufgrund der Nähe viele Fans unsere Mannschaft vor Ort unterstützen und bin sicher, dass unsere Frauen bei diesem Turnier eine sehr gute Rolle spielen werden".
Wück wird im neuen Jahr rasch in den Pflichtspielmodus schalten und die Experimente aus seinen ersten vier Länderspielen mit Siegen gegen England (4:3) und die Schweiz (6:0), aber Niederlagen gegen Australien und Italien (jeweils 1:2) zurückfahren. Ab Februar geht es in der Kategorie A der Nations League gegen die Niederlande, Österreich und Schottland.
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Zuvor muss eines von den 42 vorgeschlagenen Basecamps ausgesucht werden. Der deutsche Anspruch an eine Unterkunft ist traditionell hoch, wobei sich bei der WM 2023 die Wahl mit dem abgelegenen Örtchen Wyong zum Reinfall auswuchs, weil in der australischen Einöde den Spielerinnen die Decke auf den Kopf fiel - und es viel bessere Alternativen im Großraum Sydney gegeben hätte.
Quelle: Reuters
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