FIFA muss Erfinder des Freistoßsprays entschädigen

    Entschädigungs-Prozess:Freistoßspray-Erfinder gewinnt gegen FIFA

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    Ein Brasilianer erfindet ein sich auflösendes Freistoß-Spray, der Weltverband FIFA nutzt es, ohne den Erfinder zu bezahlen. Der klagt sich durch alle Instanzen und bekommt Recht.

    Ein Schiedsrichter sprüht die Freistoßlinie mit Sprühschaum auf den Rasen
    Ein Schiedsrichter sprüht die Freistoßlinie mit Sprühschaum auf den Rasen
    Quelle: Imago

    Nach einem jahrelangen juristischen Streit hat sich der brasilianische Erfinder des Freistoßsprays gegen den Fußball-Weltverband FIFA durchgesetzt. Der Oberste Gerichtshof in Brasilien lehnte an diesem Dienstag einen letzten Einspruch der FIFA ab und gab nach sieben Jahren Streit auf allen Gerichtsebenen dem Erfinder Heine Allemagne recht. Das Gericht wies den Weltverband dazu an, Allemagne und dessen Unternehmen für die missbräuchliche Nutzung seiner Erfindung zu entschädigen. 
    "Ich habe die FIFA in jeder Hinsicht besiegt", sagte der Unternehmer nach der Urteilsverkündung dem Fernsehsender TV Globo:

    Es ist die Geschichte von David und Goliath. Die FIFA ist ein Riese, es war ein 23-jähriger Kampf.

    Freistoß-Spray-Erfinder Heine Allemagne

    Allemagne hatte im Jahr 2000 das Spray erfunden, mit dem Schiedsrichter die Position der Freistoßmauer markieren können und das sich danach schnell wieder auflöst. Ab 2009 wurde das Spray vom südamerikanischen Fußballverband Conmebol genutzt, 2014 in Brasilien kam es erstmals bei der Fußball-Weltmeisterschaft zum Einsatz. Allemagne warf der FIFA die missbräuchliche Verwendung des von ihm patentierten Produkts vor und verlangte 40 Millionen US-Dollar Entschädigung.
    Freistoßspray (Symbolbild)
    In Brasilien hat der Erfinder des Freistoßsprays, Heine Allemagne, gegen die FIFA wegen missbräuchlicher Nutzung geklagt. Und bekam Recht. Die FIFA muss ihn entschädigen.17.05.2024 | 0:28 min
    Laut des Geschäftsmannes aus Minas Gerais habe ihm die FIFA damals diese Summe für den Erwerb aller Rechte am Markierungsspray in Aussicht gestellt. Davon wollte der Weltverband aber offenbar nichts mehr wissen, gab das Spray ohne Zustimmung Allemagnes, der sich in vielen Ländern wie auch in Deutschland die Patentrechte gesichert hatte, praktisch zur weltweiten Produktion und Vermarktung frei. 
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    Bundesgericht: FIFA verstieß gegen Treu und Glauben

    Laut Bundesgericht nahm die FIFA dem Brasilianer damit die Chance, an seinem Produkt selber zu verdienen. Zudem habe er falsche Versprechungen erhalten, sodass der Weltverband gegen Treu und Glauben verstoßen habe. Auch Allemagnes Anwältin Larissa Teixeira zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. "Dies ist einer der Fälle ist, von denen wir als Juristen träumen, denn es wurde wirklich Gerechtigkeit geübt!, sagte sie. "Es handelt sich um einen brasilianischen Erfinder, der etwas erfunden hat, das den Fußball wirklich beeinflusst hat."
    Wie hoch die Entschädigung tatsächlich ausfällt, war zunächst unklar. Die Anwälte des Unternehmers wollten zunächst die Veröffentlichung des schriftlichen Urteils abwarten, bevor sie die Ansprüche geltend machen.
    Parallel zu diesem Prozess hatte die FIFA noch einen weiteren Prozess angestrengt, um Allemagnes Patent aberkennen zu lassen und damit dem ganzen Verfahren die Rechtmäßigkeit zu nehmen. Auch hier hat der Weltverband im März in erster Instanz vor einem Gericht in Rio de Janeiro bereits eine Niederlage erlitten. 
    Quelle: dpa, SID

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