FC Bayern gegen RB Leipzig:Kommt jetzt der Befreiungsschlag?
von Maik Rosner
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Von der beschlossenen Trennung von Trainer Tuchel zum Saisonende erhofft sich der FC Bayern eine befreiende Wirkung. Was für eine Schadenbegrenzung spricht und was dagegen.
Bayerns Keeper Manuel Neuer
Quelle: epa
Beim FC Bayern richten sie die Blicke längst über ihr 1000. Heimspiel in der Bundesliga am Samstagabend gegen RB Leipzig hinaus. Auch Thomas Tuchel musste sich nach der am Mittwoch verkündeten Trennung zum Saisonende mit der Zukunft beschäftigen. Dabei möchte er nur noch "im Hier und Jetzt" agieren, wie er am Freitag sagte.
"Klarheit bringt Freiheit", befand der Trainer über den Beschluss, die erst im März 2023 begonnene Zusammenarbeit ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages zu beenden. Er sehe das "sehr professionell und sehr nüchtern" und könne nun in seinen Entscheidungen "ein bisschen rücksichtsloser sein". Zugleich sagte Tuchel: "Ich denke nicht, dass ich das einzige Problem bin." Präzisieren wollte er das nicht. "Die Verantwortlichen kennen meine Analyse, es ist auch eine sehr selbstkritische Analyse", es sei aber "definitiv keine Analyse für die Öffentlichkeit".
Tuchels leicht bissiger Unterton
Zuweilen wirkte Tuchel durchaus angefasst. Zum Beispiel, als es um den Eindruck ging, dass er nicht warm geworden sei mit dem FC Bayern. "Das empfinde ich definitiv nicht so", sagte Tuchel und ergänzte mit leicht bissigem Unterton: "Wenn’s so einfach ist, dann wird ja spätestens im Sommer alles gut."
Wie die vom Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen angekündigte "Neuausrichtung" dann aussehen wird, ist Gegenstand vieler Spekulationen. Wird Erfolgstrainer Xabi Alonso, 42, vom wahrscheinlich kommenden Meister Leverkusen abgeworben oder eine andere Lösung gefunden? Wie massiv wird der Kader verändert, welche Spieler müssen oder wollen gehen? Zählt dazu auch Joshua Kimmich? Und wie stellt sich der FC Bayern im Hintergrund auf? Laut Magazin kicker soll die Zukunft des Chefscouts Markus Pilawa offen sein.
Eberl vor Berufung zum Sportvorstand
Maßgeblich mitbeantworten soll all diese Fragen Max Eberl. In der kommenden Woche soll der 50-Jährige vom Aufsichtsrat als neuer Sportvorstand abgenickt werden und sich dann auch offiziell an die umfangreiche Arbeit machen.
Vor dem Umbruch soll der aktuellen Zweckgemeinschaft von Tuchel und der Mannschaft ein halbwegs versöhnlicher Saisonabschluss in der Bundesliga und Champions League gelingen. Dabei stellt sich die Frage: Hat die baldige Trennung von Tuchel wirklich eine befreiende Wirkung, raufen sich alle Beteiligten zusammen und gelingt die Schadenbegrenzung oder muss auch dieser Versuch vorzeitig abgebrochen werden?
Mit van Gaal ging’s nicht gut
2008 mit Ottmar Hitzfeld, 2013 mit Jupp Heynckes und 2016 mit Pep Guardiola hatten die Bayern nach dem bereits feststehenden Abschied ihres jeweiligen Trainers ein gutes Saisonende hinbekommen, im Falle von Heynckes sogar ein perfektes mit dem Gewinn des Triples. Mit Louis van Gaal gelang der versöhnliche Abschluss 2011 jedoch nicht, der Niederländer musste im April gehen.
Für ein positives Ende könnte nun sprechen, dass auch für Tuchel und die Mannschaft die Zukunft bereits jetzt beginnt und sie sich empfehlen wollen für alles, was nach dieser Saison kommt. Gegen eine nachhaltige Wende sprechen die Verunsicherung und sportlichen Probleme sowie das angespannte Verhältnis zwischen dem Trainer und Teilen der Mannschaft.
Bayerns schlechte Bilanz gegen Leipzig
"Ob ich Ihnen mit der Entscheidung versprechen kann, dass am Wochenende alles besser wird? Nein", sagte Tuchel und erinnerte auch an die zuletzt schlechte Bilanz des FC Bayern gegen Leipzig. Im August hatte es die 0:3-Niederlage im Supercup gesetzt, Ende September folgte das 2:2 in Leipzig.
Insgesamt zwei Heimniederlagen und zwei Remis auswärts kamen für die Münchner zuletzt gegen RB zusammen. Letztmals gewann der FC Bayern im Juli 2022 im Supercup gegen Leipzig. Nun geht es für die Münchner auch darum, nach den drei Niederlagen in der vergangenen Woche die vierte hintereinander zu vermeiden und damit auch neue Debatten um Tuchel.
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