Entgegen eigener Vorbildfunktion:UEFA sorgt mit geplanter Pyro-Show für Unmut
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Die UEFA plant zur Eröffnung der Fußball-EM am Freitag in München eine große Pyro-Show. Das sorgt bei Behörden und Fans für Verwunderung und Kritik, auch wegen der Vorbildfunktion.
Feuerwerk bei der Eröffnung der EM 2020 in Rom. Zum Eröffnungsspiel der EURO 2024 plant die UEFA in München eine Pyro-Show.
Quelle: Imago
Niko Thoms steht auf seinem Balkon, richtet kurz die Kamera ein, und dann geht's los. "Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen", skandiert der Altenpfleger aus dem sächsischen Delitzsch, der sich in den sozialen Medien nur "Balkonultra" nennt. Das Video geht viral, schnell etabliert sich das aus den deutschen Fußballstadien bekannte Lied am Ballermann auf Mallorca - und pünktlich zur Europameisterschaft auch bei den Länderspielen.
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Hier liegt die Krux - plant die UEFA doch vor dem Eröffnungsspiel am Freitag zwischen Deutschland und Schottland (21.00 Uhr/ZDF) eine riesige Pyro-Show. 60 Feuerwerkskörper, 10 Rauchtöpfe und 60 weitere pyrotechnische Gegenstände sollen zum Einsatz kommen - gezündet von Teilnehmenden der Flaggenparade auf dem Spielfeld.
Pyro-Show als "Höhepunkt der Zeremonie"
Ausgerechnet die UEFA, die Vereine wegen des Abbrennens von Pyrotechnik schon zu Zuschauer-Ausschlüssen und Blocksperren verurteilte? Es soll der "Höhepunkt der Zeremonie" werden, teilte der Verband mit:
Der Einzug der Flaggen der teilnehmenden Nationen, kombiniert mit einer spektakulären Vorführung von Pyrotechnik, wird in einem majestätischen Bild der Einheit und Vorfreude gipfeln.
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UEFA-Statement
Doch wie passt der Einsatz von Pyrotechnik zur Haltung, etwaiges Abbrennen zu sanktionieren und dabei auch auf gesundheitliche Gefahren durch mögliche Verbrennungen oder die Rauchentwicklung hinzuweisen? Die Planung und Organisation der Eröffnungsfeier erfolge "unter Einbindung etablierter Hersteller und professioneller Unternehmen gemäß Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften des Gastgeberlandes", teilte die UEFA auf Anfrage der Sportschau mit.
Münchner Behörde gegen Pyro-Einsatz machtlos
Die Münchner Behörden versuchten vergeblich, den Pyro-Einsatz zu verhindern. Die Branddirektion im Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München, die für die Genehmigung eines solchen Pyro-Einsatzes zuständig ist, sagte, sie habe "nach Bekanntwerden der Planungen im Januar 2024 an den Veranstalter (...) appelliert, keine Pyrotechnik zur Eröffnungsfeier einzusetzen". Dabei wurde "insbesondere auf die fragwürdige Signalwirkung Richtung Fans verwiesen, deren nicht genehmigter Pyro-Einsatz regelmäßig zu konkreten Gefährdungen und Verletzungen führt".
Untersagen kann die Münchner Branddirektion das allein begründet mit der Signalwirkung allerdings nicht, solange "die Produkte zertifiziert sind, durch zertifiziertes Personal eingesetzt werden und hiervon keine Gefährdungen ausgehen". Noch steht eine endgültige Zustimmung aus. Diese könne man erst geben, so die Branddirektion, sobald die Erprobung stattgefunden hat. Dies sei aber noch nicht der Fall gewesen.
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