Bestes Team statt beste Spieler:So radikal baut Nagelsmann den Kader um
von Frank Hellmann
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Ein halbes Dutzend Newcomer und Rückkehrer stehen im Kader für die kommenden Länderspiele. Bundestrainer Julian Nagelsmann will ein neues Machtgefüge im DFB-Team.
DFB-Kaderarchitekt Julian Nagelsmann hat sich bei der Nominierung für die Testländerspiele Ende März etwas gedacht.
Quelle: Imago
Eigentlich hätte sich Julian Nagelsmann einfach unter den fleißigen Bautrupp direkt vor dem Campus des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mischen könne. Hätte der Bundestrainer bei der Renovierung der Straßenbahngleise und der Asphaltierung der Fahrradwege an der Schwarzwaldstraße im Frankfurter Stadtteil Niederrad geholfen, wäre das perfekte Sinnbild entstanden. Denn auch die Nationalmannschaft ähnelt exakt drei Monate vor dem Eröffnungsspiel der EM 2024 gegen Schottland in München (14. Juni) einer Großbaustelle.
Nagelsmann hat mit dem Kader für die Länderspiele gegen Frankreich in Lyon (23. März) und gegen die Niederlande in Frankfurt (26. März) keinen Stein auf dem anderen gelassen - je sechs Newcomern und Rückkehrern steht eine ähnliche Zahl an Aussortierten und Brüskierten gegenüber.
Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Bernd Leno (FC Fulham), Manuel Neuer (Bayern München), Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona)
Waldemar Anton (VfB Stuttgart), Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Joshua Kimmich (Bayern München), Robin Koch (Eintracht Frankfurt), Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
Robert Andrich (Bayer Leverkusen), Chris Führich (VfB Stuttgart), Pascal Groß (Brighton & Hove Albion), Ilkay Gündogan (FC Barcelona), Toni Kroos (Real Madrid), Jamal Musiala (Bayern München), Aleksander Pavlovic (Bayern München), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Maximilian Beier (TSG Hoffenheim), Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund), Kai Havertz (FC Arsenal), Thomas Müller (Bayern München), Deniz Undav (VfB Stuttgart)
Eine derartige Radikalkur ist ungefähr so gesprächswertig wie das neue Auswärtstrikot in Pink und Lila. Das bei der Pressekonferenz ausgestellte Modell nannte der 36-Jährige lächelnd eine "mutige Entscheidung"; es sei doch schön, wenn Deutschland beim Heimturnier "Farbe reinbringe".
Der Reiz des Neuen in der DFB-Elf
Sein Aufgebot lieferte am Donnerstag mindestens ähnlichen Stoff für Grundsatzdebatten. Denn natürlich sind die frischen Gesichter keine Heilsbringer - und viele haben noch gar nicht auf internationalem Niveau gespielt. Des Baumeisters Begründung für so viel Rochade:
Nach den letzten Spielen haben wir gesagt, dass wir definitiv Dinge ändern werden und müssen. Der Reiz des Neuen muss da sein. Der Reiz muss in den Augen funkeln.
Julian Nagelsmann
Er könne nicht "die 20 Talentiertesten mit den größten Namen von den größten Klubs" berufen, sondern müsse die "passenden“ Kräfte aussuchen. Als Nationaltrainer sei nun einmal die Crux, dass man seine Philosophie nicht über Trainingsarbeit vermitteln könne. "Die Einflussnahme über die Kaderzusammenzustellung ist größer."
Thomas Müller dabei, Mats Hummels nicht
So sind 26 Namen zustande gekommen, die vor wenigen Monaten sicher niemand in dieser Konstellation auf dem Zettel hatte. "Die Tür ist für keinen zu", versicherte Nagelsmann, doch Fakt ist nun einmal, dass die nächste Nominierungsrunde bereits die Benennung des endgültigen EM-Aufgebots sein wird.
Nach den Schock-Erlebnissen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) war offenbar der Handlungsdruck groß, um seiner Mannschaft endlich eine "Worker"-Attitüde überzustülpen. Nagelsmann schwebt zur Endrunde dann ein Kader mit 13, 14 "Startspielern", um die herum "vier, fünf Herausforderer" gruppiert werden, die ihre ergänzenden Rollen kennen und positiven Spirit verbreiten.
Deswegen traf auch Routinier Thomas Müller nicht der Bannstrahl. Dominanten Figuren wie Mats Hummels oder Leon Goretzka traut Nagelsmann diese Rolle in der zweiten Reihe offensichtlich nicht zu. Deswegen sind sie erstmal raus.
Nagelsmann wünscht sich "frischen Wind"
Der Fußballlehrer wünscht sich in den letzten März-Tagen jetzt vor allem "frischen Wind" - und für die seit Jahren brüchige Abwehr "gutes Mauerwerk". In der Innenverteidigung sind übrigens Jonathan Tah und Antonio Rüdiger gesetzt.
Mit Waldemar Anton ("liebt es zu verteidigen"), Maximilian Mittelstädt ("statistisch gesehen einer der Top-Vier-Linksverteidiger der Welt"), Chris Führich ("viel Mut, geht immer ins Dribbling") und Deniz Undav ("große Fähigkeit Räume zu deuten") wurden gleich vier Leistungsträger vom VfB Stuttgart belohnt. Sie hätten das "Momentum". Und Form schlägt jetzt eben Erfahrung.
Bundestrainer setzt auf Neulinge
Davon zehren gewiss auch die Neulinge Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern ("keine politische Entscheidung, sondern dem Leistungsprinzip geschuldet"), Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim ("sehr aggressiver Spieler mit sehr guten Werten in der Defensive und nach Ballverlusten") oder Maximilian Beier ("einer, der extrem viele Tore schießt") von der TSG Hoffenheim.
Auch Robin Koch von Eintracht Frankfurt, der unter Joachim Löw bei der letzten EM ohne Einsatz geblieben war, gehört zu jenen, die Nagelsmann dazugeholt hat: "Er ist durch seine Auslandserfahrung gereift und zweikampfstärkster Spieler der Bundesliga. Er ist einer, der alles reinhaut." Fleißig wie die Bauarbeiter draußen vor der Tür.
Nagelsmann benennt DFB-Kader:Sechs Neulinge, Hummels und Goretzka raus
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von Frank Hellmann
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