Atalanta in Stuttgart: Touré lässt VfB-Herzen höher schlagen
Stuttgart hat Atalanta zu Gast:Touré lässt VfB-Herzen höher schlagen
von Christoph Ruf
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In der Champions League empfängt Stuttgart Atalanta Bergamo, den Ex-Verein von El Bilal Touré. Der machte zuletzt nicht nur durch sein Traumtor in Turin auf sich aufmerksam.
Trumpft derzeit beim VfB Stuttgart auf: E. Bilal Touré
Quelle: Imago
Das erste 0:0 unter der Regie von Sebastian Hoeneß war in Stuttgart schnell abgehakt. Man müsse sich für den Punktgewinn "nicht entschuldigen", befand der VfB-Trainer nach der durchwachsenen Vorstellung am Freitag in Leverkusen.
Schon tags darauf galt dann die volle Konzentration dem Champions-League-Spiel gegen Atalanta Bergamo (Mittwoch, 21 Uhr), für die der in den vergangenen Wochen so starke Jamie Leweling ausfallen wird. Wegen einer Oberschenkelverletzung muss er mehrere Wochen pausieren.
In Turin schoss sich Touré ins Rampenlicht
Da trifft es sich gut, dass gerade El Bilal Touré derart auf sich aufmerksam macht. Der 23-Jährige trat im VfB-Dress erstmals am 22. Oktober in Erscheinung, als er den einzigen Treffer beim Sieg gegen Juventus Turin schoss.
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Vier Tage später ließ er beim 2:1 gegen Holstein Kiel einen Treffer und eine Vorarbeit folgen. Nun, gegen Leverkusen, lief es nicht ganz so gut für ihn: Der Malier blieb unauffällig, das hatte er allerdings mit den meisten seiner Mitspieler gemeinsam.
Über Frankreich, Spanien und Italien zum VfB
Geboren in Adjamé an der Elfenbeinküste zog er mit seiner Familie nach Mali, in der Hauptstadt Bamako wurde er beim Club African Football Elite fußballerisch sozialisiert.
Mit 18 Jahren wechselte er zum französischen Erstligisten Stade Reims, seine nächste Station war der spanische Erstliga-Aufsteiger UD Almeria. Dort fiel er derart auf, dass ihn Atalanta Bergamo für die Rekordsumme von 30 Millionen Euro verpflichtete.
Verletzungspech überschattet Start in Bergamo
Doch Touré verletzte sich in der Saisonvorbereitung am Oberschenkel und musste die gesamte Vorrunde passen, auch in der Rückrunde reichte es meist allenfalls für Kurzeinsätze. Am Ende standen 387 Einsatzminuten in der Serie A (zwei Treffer).
Zu wenig auch für die Ansprüche von Touré, der dennoch gerne auf seine Zeit in der Lombardei zurückblickt. Und das nicht zuletzt wegen seines ersten Treffers in der Serie A, den er im Februar gegen den FC Genua schoss.
Dass sein Team später sogar den Titelgewinn in der UEFA Europa League schaffte, sei "ein absolutes Highlight" in seiner Karriere gewesen. "Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen unvergesslichen Moment mit der Mannschaft erleben durfte."
Stuttgarts Sturm kann sich sehen lassen
Für den VfB ergab sich dann im Sommer die einmalige Gelegenheit, sich die Dienste eines hochklassigen Angreifers zu sichern. Zumindest bis Saisonende, falls Hoeneß und Sportvorstand Fabian Wohlgemuth die vereinbarte Kaufoption nicht ziehen wollen.
Zusammen mit Leweling, Deniz Undav und Ermedin Demirovic ist Touré Teil von einer der bestbesetzen Sturmreihen der Liga. Seine Schnelligkeit tut dem VfB ebenso gut wie seine Dynamik und seine Kopfballstärke.
Der Abgang von Guirassy wurde im Kollektiv aufgefangen
"Mir gefällt es richtig gut in Stuttgart", freut sich Touré. "Die Mannschaft und das Trainerteam haben mich sehr gut aufgenommen. Es freut mich sehr, dass ich mit meinen Toren der Mannschaft bereits helfen konnte."
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Das ist umso bemerkenswerter, als im Sommer noch fraglich schien, ob der VfB den Wechsel von Serhou Guirassy nach Dortmund überhaupt würde kompensieren können. Dass das gelungen ist, kann man bereits heute feststellen.
Der VfB bekommt es mit einem harten Brocken zu tun
Zusammen haben die vier bereits jetzt 13 Treffer auf dem Torekonto. Der Weggang des Torschützenkönigs konnte im Kollektiv also prima aufgefangen werden. Auch dank Touré, der seinen Mitspielern sicher wertvolle Informationen über Atalanta geben kann.
Während Stuttgart in der Ligaphase der Champions League vier Punkte sammeln konnten, steht Bergamo einen Zähler besser da. Und reist mit der Empfehlung von 29 Toren in elf Liga-Spielen und dem 3:0-Sieg am Sonntag bei Tabellenführer SSC Neapel an den Neckar.
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