Bitter für Bayern: Real im Finale der Champions League

Borussia Dortmund bekommt es im Champions-League-Finale mit Rekordsieger Real Madrid zu tun. Die Königlichen schalteten im Halbfinal-Rückspiel den FC Bayern mit 2:1 (0:0) aus und zerstörten damit den Traum vom zweiten "German Endspiel" im Londoner Wembley-Stadion am 1. Juni.

Nach dem 2:2 im Hinspiel erzielte Alphonso Davies (68.) im Estadio Santiago Bernabeu die Führung für die Münchner. Ex-Bundesligastürmer Joselu (88., 90.+2) traf spät doppelt für Real, das zum 18. Mal im Finale um den Henkelpott steht. Zum dritten Mal nach Eintracht Frankfurt 1960 (7:3) und Bayer Leverkusen 2002 (2:1) ist dort mit dem BVB ein deutscher Klub der Gegner des 14-maligen Gewinners der Königsklasse.

Serge Gnabry begann in der Offensive des FC Bayern zunächst anstelle von Thomas Müller. In der Abwehr sollte der wieder fit gewordene Niederländer Matthijs de Ligt für den im Hinspiel fehlerhaften Minjae Kim für Stabilität sorgen.

Real Madrid dominierte die erste Halbzeit weitgehend. Von Beginn an machten die Gastgeber ordentlich Druck. Die Bayern trauten sich wenig zu und hatten immer wieder Probleme, ihr Spiel aufzubauen.

Bereits in der 13. Minute hatte Real die große Chance zur Führung: Vinícius Junior zog aus acht Metern ab. Sein Schuss lenkte Manuel Neuer mit den Fingerspitzen an den Pfosten. Von dort sprang der Ball zu Rodrygo, der aus fünf Metern abzog. Auch den zweiten Schuss parierte Neuer klasse. Seine Abwehrleute dagegen ließen dabei Klasse vermissen.

Danach drückte der frisch gebackene spanische Meister weiter. Die wenigen FCB-Konter blieben überwiegend harm- und ideenlos. Kurz nachdem Gnabry wegen einer Verletzung gegen Alphonso Davies ausgewechselt werden musste (27.), dann plötzlich die einzige Großchance für die Münchner in der ersten Hälfte: Kane nahm aus 16 Meter eine Flanke volley, Reals Torwart Lunin lenkte den Ball um den Pfosten.

Und dann verhinderte Neuer erneut einen Rückstand: Vinícius Juniors Hereingabe mutierte zum gefährlichen Torschuss aufs Lange Eck, den der Nationaltorwart parierte.

Im zweiten Abschnitt legten die Spanier noch einen Zahn zu. Erneut war es Manuel Neuer, der mit Glanztaten in Serie Großchancen von Rodrygo und Co. vereitelte.

Dann endlich mal eine Chance für die Gäste: Musiala traute sich mit einer Einzelaktion im Strafraum zum Torschuss, den Lunin parierte. Kurz danach die Überraschung: Der eingewechselte Alphonso Davis dringt von links in den Strafraum ein und trifft aus zehn Metern unhaltbar zum 1:0!

Kurz bejubelt Real den vermeintlichen Ausgleich. Doch Laimers Eigentor (68.) wird wegen eines klaren Stürmerfouls an Joshua Kimmich nach Videobeweis nicht anerkannt.

Turbulente Szenen im vollen Bernabéu-Stadion. Kane hatte sogar den zweiten Treffer für Bayern auf dem Fuß, zielte aber aus 12 Metern knapp am Tor knapp vorbei.

In der Schlussphase gelang Real Madrid nach einem Fehler von Neuer doch noch der Ausgleich durch Joselus Abstaubertor. Kurz darauf gerieten die Königlichen vollends aus dem Häuschen: Joselus Führungstreffer in der Nachspielzeit wurde zunächst vom VAR geprüft - und gegeben.

Matthijs de Ligt regte sich am Spielende auf, weil sein Tor (90.+13) nicht gegeben wurde; Schiedsrichter Szymon Marciniak hatte die Partie wegen einer vermeintlichen Abseitsposition kurz zuvor abgepfiffen. "Ich finde das unglaublich. Ich kann das nicht verstehen. Es ist nicht ganz klar, da musst du durchspielen lassen", sagte de Ligt und verriet, dass sich der Schiedsrichter entschuldigt habe. Die Abseitsstellung nach einem langen Pass von Kimmich war umstritten, weil Real-Abwehrspieler Antonio Rüdiger auf ähnlicher Höhe war.

Bitter für die Bayern, aus dem 1:0 wird kurz vor Schluss ein 1:2.