Wackeliger Einzug ins Achtelfinale: Bayern sucht seine Form
Wackeliger Einzug ins Achtelfinale:Der FC Bayern sucht seine Form
von Maik Rosner
|
Nach dem 1:1 gegen Celtic wissen sie beim FC Bayern, dass sie sich im Achtelfinale deutlich steigern müssen. Leverkusen oder Atlético erscheinen gerade als hohe Hürden.
Bayerns Alphonso Davies sorgte für den Ausgleich in der Nachspielzeit beim 1:1 (0:0) gegen Celtic Glasgow.
Quelle: AP
Als der Einzug ins Achtelfinale der Champions League auf den letzten Drücker geschafft war, konnte man die Erleichterung beim FC Bayern überall sehen. Jedes Abklatschen und jede Umarmung in der Münchner Belegschaft schien von einem tiefen Durchatmen begleitet zu werden.
Es waren Szenen, die gegen Celtic Glasgow nach dem 2:1-Hinspielsieg der Bayern nicht für möglich gehalten worden waren, zumal der schottische Meister in Europa nicht zur höchsten Kategorie zählt. Dennoch hatten die Gäste den FC Bayern am Dienstagabend so sehr in die Bredouille gebracht, dass sogar hätte Schluss sein können in Europas Eliteliga, bevor die K.o.-Phase so richtig beginnt.
Der FC Bayern stand nach dem Auswärtssieg im Hinspiel kurz vor dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Nun lief das Rückspiel in München gegen Celtic Glasgow.18.02.2025 | 2:47 min
Neuer: "Wir sind alle erleichtert"
Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Alphonso Davies mit seinem Abstaubertor zum 1:1 die drohende Verlängerung abgewendet, nachdem der frühere Münchner Nicolas Kühn Glasgow in Führung gebracht hatte (63.). Entsprechend verhalten fiel hinterher der Jubel aus. Die Stimmung in der Kabine sei "schon relativ zurückhaltend" gewesen, berichtete Kapitän Manuel Neuer, "wir sind alle erleichtert."
Der große Traum, das Finale am 31. Mai in der eigenen Arena zu erreichen und es bestenfalls zu gewinnen, kann also weiter geträumt werden. Allerdings erscheint es derzeit kaum realistisch, dass die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany das Maximalziel erreicht.
Achtelfinal-Auslosung am Freitag
Schon das Achtelfinale, das am Freitag ausgelost wird, hält eine deutlich höhere Hürde bereit als Celtic in den Playoffs. Auf die Frage, ob ihm Leverkusen oder Atlético Madrid lieber wäre, antwortete Joshua Kimmich mit deutlich vernehmbaren Respekt, das seien "beides sehr starke Gegner".
Das gilt umso mehr wegen der aktuellen Verfassung der Münchner, die drei Tage nach dem glücklichen 0:0 in Leverkusen erneut nicht überzeugend aufgetreten waren und erkennbar ihre Form suchen.
Joshua Kimmich über das 0:0 seiner Bayern gegen Bayer Leverkusen, die Wechsel-Spekulation um Bayer-Talent Florian Wirtz und über den Status Quo seiner Vertragsverhandlungen.15.02.2025 | 5:07 min
Kimmichs Forderung
Statisch, uninspiriert und in der Offensive oft von Einzelaktionen abhängig hatte sich Kompanys Mannschaft präsentiert, hinten agierte sie anfällig. Wie vor dem 0:1, als die Bayern eine Fehlerkette aneinanderreihten, an deren Ende Min-jae Kim eine Grätsche missglückte, ehe Kühn einschoss.
Das müssen wir abstellen, das müssen wir in den Griff bekommen, dass wir die Spiele einfacher gestalten.
„
Joshua Kimmich, FC Bayern München
Es gehe darum, "dass wir den Gegner nicht immer mit Fehlern einladen, sondern dass wir ein besseres Game-Management haben." Man müsse "an der Art und Weise schrauben" und damit dafür sorgen, dass es "nicht so sehr nach einem Kampf und Krampf aussieht".
Kimmich setzt seine Hoffnungen in die nun folgenden beiden Wochen, in denen die Bayern nach den jüngsten Reisestrapazen und Spielen im Dreitages-Rhythmus weniger Stress haben und endlich mal wieder inhaltlich trainieren können.
Eine deutliche Leistungssteigerung scheint auch ziemlich nötig zu sein. Die Formkurve zeigte zuletzt nach unten. Spielrhythmus, Kreativität, Überraschungsmomente - all das gab es in den vergangenen beiden Spielen in Leverkusen und gegen Glasgow oft nur in Ansätzen zu sehen.
Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Christoph Freund von Bayern München nach dem Topspiel bei Bayer Leverkusen im Interview.17.02.2025 | 1:25 min
Eberl: "Alles ein bisschen schwerer"
Gegen Celtic war es der nächste ernüchternde Abend in der Champions League, erstmals in dieser Saison in einem Heimspiel. Auswärts hat es schon drei Niederlagen gesetzt, bei Aston Villa (0:1), dem FC Barcelona (1:4) und Feyenoord Rotterdam (0:3).
Öffentlich tief einsteigen in die Analyse wollte Max Eberl nicht, einen Einblick gab er dennoch.
Es ist ja jetzt nicht so, dass wir dasitzen und sagen: Wir sind in Topform, alles fantastisch. Das ist es momentan nicht. Es ist alles ein bisschen schwerer.
„
Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern München
Aber immerhin, so sehen es die Münchner, habe man Mentalität gezeigt und die Drucksituation recht kontrolliert bewältigt. Auch das klang vor allem nach: Erleichterung.
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
Quelle: Reuters
Sie wollen über Sport stets auf dem Laufenden bleiben? Dann ist unser sportstudio-WhatsApp-Channel genau das Richtige für Sie. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten News direkt auf Ihr Smartphone. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: sportstudio-WhatsApp-Channel.